Luke 12:50

Christus, die Ursache für Entzweiung

Der Plan seiner Liebe bestand nicht darin, Feuer auf die Erde zu werfen, sondern das ist die Folge seiner Anwesenheit. Wo Er ist, kann Er nicht anders, als dem Menschen seinen eigenen Zustand zu zeigen. Feuer ist immer das Symbol für göttliches Gericht. Der Herr ist gekommen, um zu erretten, aber wenn man Ihn verwirft, zündet man in Wirklichkeit ein Feuer an. Seine Anwesenheit bedeutet Gericht.

Dass der Herr gekommen ist, um Feuer auf die Erde zu werfen, bedeutet: Er ist gekommen, Menschen vor die Entscheidung zu stellen. Dass das Feuer bereits angezündet ist, bedeutet, dass der Mensch, indem er Ihn verwirft, sich schon entschieden hat. Das folgt zwangsläufig aus seiner Gegenwart, die alles ins rechte Licht stellt. Doch Er ist noch immer in Gnade unter den Menschen, und auch jetzt noch wird das Evangelium der Gnade verkündigt. Aber wohin Er kommt, da wirft Er Feuer, und es stellt sich heraus, dass es schon angezündet ist. Der Herr spricht gleichsam sein Erstaunen darüber aus, dass es so ist. Er hatte anderes erwarten können, aber wegen der hartnäckigen Bosheit des Menschen ist es so und nicht anders.

Der zweite Teil von Lk 12:49 kann auch folgendermaßen übersetzt werden: „Und wie [gern] will ich, dass es schon angezündet ist.“ Dann ist der Gedanke des Herrn, dass Er sehnsüchtig danach verlangt, dass sein Werk auf dem Kreuz vollendet ist. Wenn dort das Feuer des Gerichtes Gottes über Ihn ergangen sein wird, dann ist damit die Grundlage für die vollkommene Erfüllung aller Pläne Gottes und die Aufrichtung des Reiches gelegt.

Dann spricht Er über seine Taufe. Die Taufe, die Er meint, ist sein Untertauchen in die Wasserflut der Leiden. Er wird in einem Meer von Schmerz ganz untergehen. Er fühlt im Innern den Schmerz dessen, was Ihn von Seiten Gottes treffen wird. Das drückt Er aus, indem Er sagt: „Wie bin ich beengt.“ Zugleich blickt Er auf das Ende, wenn das große und schreckliche Werk „vollbracht“ ist.

In der Zwischenzeit löst seine Gegenwart Entzweiung aus und keinen Frieden. Das steht scheinbar im Gegensatz zu der Ankündigung des Engels bei seiner Geburt (Lk 2:14). Ist Er nicht gekommen, um Frieden zu bringen? Das ist Er ganz gewiss, aber nun, da Er gekommen ist, zeigt es sich, dass die Erde diesen Frieden verschmäht. Einmal wird Er zurückkehren, um Frieden zu bringen, aber dieser Friede wird erst dann auf der Erde sein, wenn Er die Erde durch Gericht gereinigt hat.

In diesem Augenblick spaltet seine Gegenwart die Menschen in zwei Kategorien: für oder gegen Ihn. Diese Entscheidung für oder gegen Ihn bringt Trennung zwischen Menschen, die in demselben Haus wohnen. Einerseits gibt Er jedem, der Ihn annimmt, Frieden ins Herz. Andererseits ist die Folge bei jedem, der Ihn verwirft, Hass. Die Einheit ist gestört. Die beiden Gruppen von zwei oder drei stehen in völligem Gegensatz zueinander.

Außer Personengruppen geraten auch einzelne Personen in Gegensatz, die zuvor in Harmonie miteinander gelebt haben. Es kommt zur Trennung zwischen Vater und Sohn, wenn einer von beiden den Herrn Jesus annimmt. So gibt es auch Trennung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter und zwischen einer Schwiegermutter und ihrer Schwiegertochter. Der Herr nennt die Beziehung jeweils zweimal, wobei Er einmal die eine und dann die andere Partei voranstellt. Er betont den absoluten Bruch in den Beziehungen, wenn einer von beiden sich für Ihn entscheidet.

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