Luke 21:33

Der Feigenbaum und alle Bäume

Was für die Welt ein Alptraum ist, ist für die Jünger eine Ermutigung. Sie dürfen wissen, dass ihre Erlösung nahe ist, wenn diese Dinge anfangen zu geschehen. So dürfen auch wir, statt uns Sorgen über die Entwicklungen in der Welt zu machen, uns durch diese Entwicklungen ermutigen lassen, denn dadurch wissen wir, dass unsere Erlösung nahe ist. Für das Volk Israel bedeutet Erlösung, dass der Herr Jesus kommt, um sie durch diese Gerichte von ihren Feinden zu befreien. Für uns als Glieder der Gemeinde bedeutet die Erlösung, dass Christus kommt, um uns aus der Welt aus der Mitte unserer Feinde zu entrücken. Wir sehen in unseren Tagen die Vorzeichen alles dessen, was Er gesagt hat. Darum ist es wichtig, auf die Zeichen der Zeiten zu achten.

Um uns dabei zu helfen, gebraucht der Herr Jesus ein Gleichnis und illustriert damit seine Belehrung. Damit zeigt Er, wie wir die Dinge, die anfangen zu geschehen, noch deutlicher erkennen können. Wir sollen auf den Feigenbaum und alle Bäume achten. Es ist wieder kennzeichnend für Lukas, dass er nicht nur von dem Feigenbaum, sondern auch von allen Bäumen spricht. Der Feigenbaum ist ein Bild von Israel, und alle Bäume sind ein Bild von den Völkern rings um Israel. Es zeigt wieder, wie sehr Lukas, der Evangelist, für die Heiden, die Völker, ist. Wenn wir sehen, dass diese Bäume ausschlagen, dann wissen wir, dass der Winter vorbei ist und der Sommer nahe ist. Das Ausschlagen der Bäume weist auf neues Leben hin.

Dieses Bild erkennen wir zu Beginn der Wiederherstellung Israels als Nation. Nach vielen Jahrhunderten, die es von den Völkern zertreten und verachtet war (und das ist noch immer so), sehen wir, dass Israel seit 1948 wieder ein Staat ist. Es kommt Leben hinein (vgl. Hes 37:1-8). Der Sommer ist noch nicht da, aber wir bemerken die ersten Kennzeichen der Wiederherstellung des Volkes.

Auch die Völker rings um Israel erwachen zum Leben. Die Völker, über die die Propheten sprachen, machen nach vielen Jahrhunderten wieder von sich reden. Wir können beispielsweise an Ägypten denken, aber auch an das wiederhergestellte Römische Reich, das im Vereinigten Europa Gestalt annimmt. Das sind Bäume, die ausschlagen. Damit kündigen sich die Zeichen der Zeiten an. Indem die Jünger diese Entwicklungen beobachten, dürfen sie und auch wir wissen, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist. Der Sommer kommt.

Als der Herr Jesus auf der Erde war, predigte Er, dass das Reich Gottes nahegekommen sei. Damals ist es nicht gekommen, weil Er verworfen wurde. Doch Er wird nicht wieder verworfen werden. Wenn Er kommt, wird Er das Reich in Herrlichkeit öffentlich errichten. Was wir im Nahen Osten geschehen sehen, ist ein Hinweis darauf, dass das Reich Gottes, was seine öffentliche Form betrifft, in unseren Tagen aufs Neue nahe gekommen ist und also in Kürze tatsächlich aufgerichtet werden wird.

Der Herr fügt seinem Beispiel die Versicherung hinzu, dass „dieses Geschlecht“ alles durchmachen wird, was Er beschrieben hat. „Dieses Geschlecht“, das ist die Kategorie von Menschen, die in jenem Augenblick um Ihn herum lebte, die Art, die Ihn ans Kreuz brachte. Die gibt es noch immer, denn Er ist noch immer der Verworfene, und die Welt hat noch immer keinen Platz für Ihn.

Die Sicherheit seiner Worte ist fester als der Himmel und die Erde. Der Himmel und die Erde werden vergehen, und an ihre Stelle treten ein neuer Himmel und eine neue Erde. Eine solche Veränderung kennen seine Worte nicht. Er ist Gott, und seine Worte sind Gottes Worte. Was für das Wort Gottes gilt, das gilt für seine Worte gleicherweise (Lk 16:17; 1Pet 1:25).

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