Luke 21:35

Wachsamkeit geboten

Der Herr beendet seine Belehrung im Tempel mit einem eindringlichen Appell an seine Jünger, zu wachen. Er stellt sie unter die Verantwortung, dass sie das, was Er ihnen gesagt hat, als Richtschnur für ihr Leben festhalten. Sie sollen seine Warnungen nicht vergessen, denn das kann leicht geschehen, wenn ihre Herzen beschwert werden durch das, was das Leben so bietet. Wenn sie nicht nüchtern bleiben, sondern vom weltlichen Denken beeinflusst werden, geraten sie in einen Rausch. Ein Rauschzustand ist zum Beispiel die Folge von übermäßigem Weingenuss, wodurch man Kopfschmerzen bekommt. Eine Person im Rausch ist nicht zu nüchternem Denken in der Lage.

Trinkgelage oder Trunkenheit, das geht noch einen Schritt weiter. Wer betrunken ist, ist auch nicht in der Lage, nüchtern zu denken, sondern meint, die Dinge noch völlig unter Kontrolle zu haben, während er Unsinniges redet und hin und her wankt. Durch den Verkehr mit der Welt und das Aufgehen in der Welt verliert jemand vollständig die Sicht auf die Wirklichkeit. Auch die Sorgen des Lebens können jemanden so in Beschlag nehmen, dass er nicht mehr an das Kommen des Herrn Jesus denkt.

Über solche Menschen, die einmal bekannten, Christen zu sein, die aber in ihren Herzen nicht mehr auf das Kommen Christi warten, bricht dieser Tag plötzlich herein. Für Menschen, die das Leben nur als ein Fest betrachten, oder für Menschen, die nur die Sorgen sehen, gilt dasselbe. Sie heben nicht das Haupt empor, sondern schauen nur hinunter zur Erde. Es zeigt sich, dass sie der Erde angehören.

Der Tag des Herrn bricht plötzlich über alle herein, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind. Auf diese Kategorie von Menschen trifft man im Buch der Offenbarung immer wieder. Es sind Menschen, die meinen, auf das Leben auf der Erde einen Anspruch zu haben, und in Rebellion gegen Gott leben. Dafür werden sie gerichtet werden (Off 8:13; Off 11:10; Off 13:8; 12; 14). Sie betrachten die Erde als ihr Zuhause und leben für alles, was auf der Erde ist. An den Himmel denken sie nicht, den gibt es für sie nicht. Darum werden sie fassungslos sein, wenn sie sehen, dass der Himmel sich öffnet (Off 19:11). Daran haben sie niemals gedacht, und als sie davon hörten, haben sie diesen Gedanken spöttisch zurückgewiesen.

Die Jünger werden davor gewarnt, ihnen zu gleichen. Deswegen sagt der Herr noch einmal, dass sie wachen sollen. Sie sollen nicht denken, sie könnten in eigener Kraft bei aller Verführung standhaft bleiben. Er ermutigt sie daher, zu aller Zeit zu beten. Das bedeutet, dass sie sich beständig auf Gott ausrichten und bitten müssen, sie vor allen Gefahren des Abweichens zu bewahren. Nur so werden sie imstande sein, den Dingen zu entfliehen, die Er beschrieben hat.

Nur so werden sie auch imstande sein, vor dem Sohn des Menschen zu stehen, wenn Er in seiner Herrlichkeit kommt. Er wird dann die verzehren, bei denen sich erwiesen hat, dass sie kein Leben aus Gott haben, weshalb sie Ihn auch nicht erwartet haben. Alle, die Leben aus Gott haben, erwarten Ihn unter Gebet und dürfen seine Herrlichkeit teilen. Für sie gibt es kein Gericht, denn das hat Er getragen.

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