Mark 11:11

Der Herr wird bejubelt

Das Fohlen wird zum Herrn gebracht. Nun wirkt der Geist Gottes in den Jüngern und in der Volksmenge. Die Jünger werfen ihre Kleider auf das Fohlen. Alles, was ihnen Würde gab, gaben sie Ihm, damit Er darauf sitzen kann. Sie stellen es Ihm zur Verfügung, so dass Er damit umhergetragen wird.

Viele folgen dem Beispiel der Jünger und breiten zur Ehrerweisung ihre Kleider auf dem Weg aus, so dass Er darüber ziehen kann. Auch werden Palmzweige als Bild des Sieges auf den Weg gelegt. Ein Teil der Volkmenge zieht vor Ihm her, ein anderer Teil folgt Ihm. Er befindet sich in der Mitte dieser beiden Volksmengen wie einst die Stiftshütte, der auch sechs Stämme vorausgingen und sechs Stämme nachfolgten (4Mo 2:17).

Unter der Wirksamkeit des Geistes Gottes ruft die Volksmenge Ihm „Hosanna“ zu. Hosanna bedeutet „Rette doch!“ oder: „Gib doch Heil!“ Sie sprechen Worte aus, die nur an den Messias gerichtet werden können (Ps 118:26). Sie erkennen Ihn als den an, der im Namen des HERRN kommt, um als rechtmäßiger Sohn Davids das Königreich zu errichten.

Indem Er auf einem Fohlen reitet, erfüllt Er die Prophezeiung Sacharjas (Sach 9:9). Als der friedliebende König kommt Er in Demut zu seinem Volk. Das Fohlen ist das dazu passende Bild (vgl. 1Kön 1:33). Ein Pferd ist ein Bild für Kampf und Krieg (Off 19:11).

Wie wenig die Volksmenge auch versteht, was sie da ruft, so ist das, was sie rufen, doch vollkommen am Platz. Sie verbinden das kommende Reich auch mit den höchsten Örtern. Die Rettung (oder das Heil) ist die Rettung (oder das Heil), das in den höchsten Örtern bei Gott ist und von Ihm kommen muss.

Der Herr reagiert nicht auf die Ehrerweisungen des Volkes. Er weist sie nicht ab, denn sie sind Gottes Zeugnis über Ihn. Er nimmt sie auch nicht an, denn sie sind kein Zeugnis, das aus dem Herzen eines bekehrten Volkes kommt. Er geht in den Tempel hinein, weil dort der wahre Gottesdienst stattfinden müsste. Er findet dort jedoch keine Frucht, wie die folgende Begebenheit deutlich macht. Dort findet sich nichts für Ihn und nichts für Gott, alles ist hohl.

Mit großer Würde nimmt Er als der Richter von allem Kenntnis von allem, was im Tempel getan wird. Der Tempel ist das religiöse Zentrum des Volkes. Dort kann Er den geistlichen Zustand am besten einschätzen. So wie Er in den Gemeinden mit Augen wie eine Feuerflamme alles besieht (Off 1:12-15), so besieht Er alles im Tempel. Nachdem Er über alles umhergeblickt hatte (das steht nur in diesem Evangelium), verlässt Er ohne ein Wort den Tempel. Er, Jahwe, der HERR, hat seinen Tempel besucht.

Weil es schon spät ist und Er nicht in Jerusalem übernachten will, das Ihn verworfen hat, geht Er nach Bethanien. Er weiß, dass Er dort willkommen ist.

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