Mark 13:9-13

Der Diener verfolgt

Die Mk 13:9-13 finden wir nur hier und nicht in der prophetischen Rede, die Matthäus (Matthäus 24 und 25) und Lukas (Lukas 21) aufgeschrieben haben. Nicht nur die Umstände sind für diese Zeit kennzeichnend, sondern auch das, was mit ihnen selbst geschehen wird. Der Hass der Menschen wird sich vor allem deshalb sie richten, weil sie dem Herrn Jesus nachfolgen und Ihm dienen. Sie werden Synedrien religiöser Systeme überliefert werden, um verhört zu werden. Die Verhörmethoden sind grausam und werden sogar in Synagogen stattfinden; das sind Gebäude, in denen das Wort Gottes Wort gelehrt wird.

Darüber hinaus werden weltliche Obrigkeiten von ihnen fordern, dass sie Stellung dazu nehmen, wer der Herrn Jesus ist. Es wird eine Gelegenheit sein, diese Obrigkeiten mit seinem Namen bekannt zu machen, denn dadurch wird das Evangelium auch an diese Orte gelangen. So hat Paulus vor dem jüdischen Rat gezeugt sowie vor Festus, vor Agrippa und sogar vor dem Kaiser. Auch ist das Evangelium in Straflägern erklungen – und erklingt dort noch immer –, wohin treue Zeugen verbannt wurden und noch immer werden. Bei diesem allem war und ist es wichtig, den Charakter von Wahrheit und Demut zu bewahren.

So wird das Evangelium seinen Weg finden, denn bevor das Ende kommt, muss es zuvor allen Völkern gepredigt werden. Gott will, dass seine Frohe Botschaft auch in den dunkelsten Zeiten oder vielleicht gerade dann, zu den Enden der Erde gebracht wird. Gott richtet niemals, ohne zuvor ein vollkommenes Zeugnis von dem Weg zur Rettung vor diesem Gericht zu geben. Es ist unser Auftrag, dies zu tun, da wir sehen, was in der Welt vor sich geht.

Der Herr hat eine große Ermutigung für seine Jünger. Wenn sie abgeführt werden, um verhört zu werden, brauchen sie sich keine Sorgen darüber zu machen, was sie sagen sollen. Er wird dafür sorgen, dass sie im richtigen Augenblick das Richtige sagen. Das wird Er durch den Heiligen Geist bewirken, der ihnen die Worte in den Mund legen wird.

Es ist auch für uns in jeder Bedrohung und Not wichtig, in die wir als Diener kommen können, uns dies bewusst zu machen. Der Heilige Geist will uns erfüllen, damit wir unserer Aufgabe, zu zeugen, erfüllen können (Apg 1:8; Apg 4:31). Wir brauchen uns keine Strategie auszudenken oder etwas zu organisieren, um zu wissen, wie wir dem Feind widerstehen können. Wenn wir auf unsere eigene Einsicht oder unser eigenes Können vertrauen, ist die Niederlage für uns sicher. Wenn wir auf den Herrn vertrauen, wird Er den Sieg geben, auch wenn es uns das Leben kostet. Wir werden dieses Wunder des Redens durch den Heiligen Geist immer erfahren, wenn wir für den Herrn Jesus eintreten, wenn Er uns in Situationen bringt, in denen Er das von uns verlangt.

Jeder Dienst für den Herrn Jesus wird auch den Hass des menschlichen Herzens offenbaren. Dieser Hass wird so groß sein, dass sogar innerhalb der Familie keine Sicherheit mehr zu finden sein wird. Autorität verschwindet und Familienbande werden zerstört. Wo sonst der eine Bruder dem anderen hilft, wird dann der eine Bruder den anderen zum Tod überliefern. Wo ein Kind von Natur aus bei seinem Vater Schutz und Sicherheit findet, bleibt in der Zeit nichts mehr davon übrig, und ein Vater wird sein Kind überliefern, wenn er merkt, dass dieses Kind ein Jünger Christi ist.

Dass alle natürlichen Beziehungen erkaltet sind, zeigt sich auch in der Erhebung von Kindern gegen ihre Eltern und darin, dass sie sie zu Tode bringen. Kinder sollen ihre Eltern ehren und nicht gegen sie auftreten. Sie sind ohne natürliche Liebe (2Tim 3:1-4). Das ist das Folge des Egoismus, der in den Familien herrscht und wodurch die Lieblosigkeit immer mehr zunimmt. So ziehen Eltern ihre Kinder für den Tod auf, denn es gibt keine natürliche Liebe mehr. Kinder sterben durch emotionale Verwahrlosung, verursacht durch den Geltungsdrang der Eltern. Die Fundamente der Gesellschaft werden untergraben. Es geht alles schleichend, aber sicher.

Der Hass wird allgemein vorhanden sein, weil der Hass gegen den Herrn Jesus auch allgemein ist (Joh 15:18-21). Es kommt darauf an, dass wir uns davon nicht hindern lassen, sondern bis zum Ende ausharren. Bis ans Ende – das ist in erster Linie das Ende der großen Drangsal, über die der Herr anschließend spricht. Ausharren ist die vollkommene Frucht des Gehorsams (Jak 1:4). Wer ausharrt, wird errettet. Das heißt nicht, dass es von unserem eigenen Bemühen abhängt, ob wir errettet werden. Errettung kann nicht verdient werden, und wer aus Gnaden errettet ist, kann nicht verlorengehen. Es geht hier darum, dass das Ausharren der Beweis dafür ist, dass jemand den Herrn kennt, sich für Ihn entschieden hat und Ihm deshalb konsequent dient. Und wenn es einmal ein Versagen gibt, gibt es auch Bekenntnis und Wiederherstellung.

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