Mark 3:17

Der Herr beruft die Zwölf

Alle Wunder, die der Herr vollbringt, tut Er mit Anstrengung. Immer gibt Er dabei etwas von sich selbst. Er hat es nötig, sich nach einem Tag oder einer Zeit der Beschäftigung zugunsten der Menschen zurückzuziehen, um bei seinem Gott zu sein. Das tut Er auch jetzt. Doch zugleich will Er auch andere in sein Wirken mit einbeziehen. Als der wahre Diener will Er andere lehren, in seiner Nachfolge Diener zu werden. Daher steigt Er auf den Berg, sondert sich von den Menschen ab zu Gott und ruft durch souveräne Auserwählung die herzu, die Er will. Und sie kommen.

Indem Er auf den Berg steigt, zeigt Er uns, dass der Ursprung seines Dienstes der Himmel ist und nicht von Menschen. Auf dem Berg ruft Er die Jünger zu sich, was ebenfalls zeigt, dass der Ursprung ihres Dienstes auch der Himmel ist und nicht von Menschen (Apg 13:1-4; Gal 1:1). Und so wie Er selbst ausgegangen war, um zu predigen (Mk 1:38), gibt Er hier denen, die Er beruft, denselben Auftrag.

Es fängt jedoch damit an, dass „sie bei ihm seien“. Die Predigt vor anderen Menschen muss aus seiner Gegenwart erfolgen. Er bestimmt den Augenblick der Aussendung. Wenn die Zeit ihrer Vorbereitung beendet ist, werden die Zwölf ausgesandt werden. Nach dem Auftrag, zu predigen, erhalten sie auch die Macht, Dämonen auszutreiben. Wunder sind nie isolierte Ereignisse. Sie dienen dazu, das geredete Wort zu unterstützen (Heb 2:3; 4).

Der Herr bestellt sie. Er hat die Befugnis, denn Er ist der Sohn Gottes (Mk 1:1). Er gibt Simon auch einen anderen Namen und nennt ihn Petrus. Das zeigt seine Stellung der Autorität. Nur Personen, die Autorität über andere haben, haben die Befugnis, Namen zu geben oder zu ändern (1Mo 2:23; Dan 1:7). Wenn der Herr einen Namen ändert, hat das seine Bedeutung. Petrus bedeutet „Stein“. Petrus wird in jeder Aufzählung der Zwölf als Erster genannt.

Jakobus und Johannes bekommen ebenfalls einen anderen Namen. Der Name, den Er ihnen gibt, zeigt, dass Er den Charakter dieser Männer kennt. Ihr Name „Söhne des Donners“ kann auf ihr feuriges Temperament hinweisen; er kann aber auch bedeuten, dass sie das Wort mit besonderer Kraft im Namen Gottes verkündigen werden. Gott spricht im Donner, um Frucht in der Wüste hervorzubringen (Hiob 38:25-27).

Von den anderen Jüngern wissen wir nur wenig, von einem nicht viel mehr als seinen Namen. Andreas bringt Menschen zum Herrn (Joh 1:41; 42; Joh 6:8; 9; Joh 12:21; 22). Philippus wird vom Herrn auf die Probe gestellt (Joh 6:5) und bringt Ihm Nachricht über Menschen, die Ihn suchen (Joh 12:21; 22). Bartholomäus ist derselbe wie Nathanael (Joh 1:45). Matthäus, oder Levi der Zöllner, ist der Schreiber des Evangeliums, das seinen Namen trägt. Thomas will zwar mit dem Herrn sterben, braucht aber einen fühlbaren Beweis, dass der Herr auferstanden ist (Joh 11:16; Joh 20:24-29).

Außer Jakobus, dem Bruder des Johannes (Mk 3:17), hören wir hier noch von einem weiteren Jakobus, dem Sohn des Alphäus. Er ist also auch jemand anders als der Bruder des Herrn (Gal 1:19) und auch ein anderer als Jakobus, der Kleine (Mk 15:40). Thaddäus ist der Beiname von Lebbäus (Mt 10:3) und wird wohl auch Judas genannt (Joh 14:22). Simon bekommt als Zufügung „der Kananäer“ oder „Zelot“, was auf seine früheren gewalttätigen religiösen und politischen Ansichten hinweist.

Der letzte, der genannt wird, ist Judas. Er nimmt bei jeder Aufzählung der Jünger den letzten Platz ein, immer mit dem Hinweis auf das, was er mit dem Herrn tun wird.

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