Mark 6:20

Das Zeugnis des Johannes

Es hatte damit angefangen, dass Herodes Johannes hatte gefangen nehmen und ins Gefängnis setzen lassen. Das hatte er getan, um der Herodias zu Willen zu sein. Herodias war die Frau seines Bruders Philippus, doch Herodes hatte sie genommen und war mit ihr verheiratet. Seine neue Ehe änderte jedoch nichts daran, dass sie „die Frau seines Bruders Philippus“ war. Das war sie und das blieb sie. Johannes hatte Herodes auf seine unerlaubte Ehe angesprochen und ihm deutlich gesagt, dass das verkehrt war.

Das war nicht im Sinne der Herodias. Johannes war wegen der Verurteilung ihrer Ehe für sie jemand geworden, der aus ihrem Leben verschwinden musste. Nur hatte sie dazu nicht die Macht.

Gott hatte dafür gesorgt, dass Johannes Zugang zum Hof des Herodes bekommen hatte. Wir sehen hier ein Beispiel dafür, dass das Wort das Gewissen sogar an den Orten erreicht, wo wir es am wenigsten erwartet hätten. Auch sehen wir hier, dass ein Unbekehrter mit Ehrfurcht zuhören kann, wenn das Wort Gottes weitergegeben wird. Zugleich stellen wir fest, dass auch dann, wenn ein Mensch sich nicht bekehrt, das Gewissen wirksam bleibt.

Herodes hatte Respekt vor dem, was Johannes sagte, nicht zuletzt deshalb, weil Johannes auslebte, was er sagte. Herodes kannte ihn als einen gerechten und heiligen Mann. Aus einem Gefühl der Ehrfurcht heraus beschützte er Johannes, ohne etwas mit dem zu tun, was Johannes sagte, obwohl er davon angesprochen war und Johannes sogar gern hörte. Doch der Mann war zu sehr ein Gefangener seines unsittlichen und gottlosen Lebens und der vornehmen Stellung, die er einnahm. Es kostete ihn zu viel, das alles aufzugeben.

Copyright information for GerKingComments