Mark 6:7

Der Herr sendet die Zwölf aus

In seiner Liebe zu den Elenden in seinem Volk weitet der Herr seinen Dienst aus, indem Er die Zwölf aussendet. Er ruft sie zuerst zu sich. Aus seiner Gegenwart heraus sendet Er sie aus. Sie ziehen nicht aufgrund eigener Initiative los. Erst nachdem Er den Auftrag erteilt hat, irgendwo hinzugehen, können sie gehen. Er stattet sie auch mit der nötigen Macht über den Widerstand aus, dem sie begegnen werden. Sie werden jeweils zu zweit ausgesandt, damit sie von Ihm zeugen. Er gibt ihnen auch Gewalt über die unreinen Geister. Er ist der Diener, aber Er ist auch Gott, denn das Verleihen von Gewalt kann nur durch jemanden geschehen, der Gott ist.

Sie brauchen nichts mitzunehmen als nur einen Stab, auf den sie sich beim Gehen stützen können. Der Ausgangspunkt ist: Vertrauen auf den mächtigen Schutz dessen, der sie gesandt hat, und dass es ihnen an nichts fehlen wird. Er ist der souveräne Herr. Alle Dinge stehen Ihm zur Verfügung.

Das Unterbinden von Sandalen bedeutet, dass sie viel werden laufen müssen. Um für den Herrn zu arbeiten, muss man sich einsetzen. In geistlicher Hinsicht bedeutet es, dass es für diese Arbeit notwendig ist, dass die Füße beschuht sind mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens (Eph 6:15). Das bedeutet: Um eine Arbeit für den Herrn tun zu können, müssen wir selbst den Frieden des Evangeliums im Herzen haben und in unserem Leben zeigen, damit wir ihn auch dort weitergeben können, wohin Er uns sendet.

Sie brauchen keine zusätzliche Vorsorge gegen Kälte zu treffen. Es ist nicht nötig, zwei Unterkleider anzuziehen. Übermäßiger Luxus ist bei der Arbeit nur hinderlich. Dienst für den Herrn ist keine Urlaubsreise.

Er gibt klare Anweisungen zum Verbleib. Sie sollen nicht irgendwo Einkehr halten, kurz bleiben und dann wieder eine andere Unterkunft suchen. Solch ein Verhalten würde nicht von innerer Ruhe reden, sondern von Unruhe. Sie können in ein Haus eintreten und sollen dort bleiben, bis sie in eine andere Stadt gehen. Sie brauchen sich keine Sorgen über die Unterbringung machen. Wo der Herr ein Herz zubereitet hat, sie zu empfangen, dort können sie bleiben.

Wenn sich zeigt, dass sie irgendwo nicht willkommen sind und es kein Ohr gibt, das ihrer Predigt zuhört, sollen sie dort nicht länger bleiben. Sie sollen sogar den Staub dieser Stadt von den Füßen schütteln, damit sie nichts, nicht einmal den Staub, von dort mitnehmen. Das wird ein Zeugnis gegen diese Stadt sein, weil sie das Evangelium, das ihnen gebracht wird, abweisen.

Die Jünger tun, was der Herr sagt. Ihr erstes Werk besteht darin, die Menschen aufzurufen, sich zu bekehren. Bei ihrem Predigen machen sie auch Gebrauch von der Macht, die sie bekommen haben, Dämonen auszutreiben. Auch salben sie viele Kranke mit Öl, möglicherweise als Medizin, aber vielleicht noch mehr als symbolische Handlung, wodurch der Wert des Kranken als Person zum Ausdruck kommt. Wo Salbung im Neuen Testament geschieht, hat es nämlich oft die Bedeutung, jemanden zu ehren (Lk 7:38; Joh 12:3), während das Nicht-Salben als Unehre angesehen wird (Lk 7:46). Im Alten Testament wurden Priester, Könige und manchmal auch Propheten gesalbt.

Dass die Jünger dies mit den Kranken tun, kann also bedeuten, dass gerade sie, die möglicherweise am Leben verzweifeln, durch diese Tat besonders ermutigt werden, dass sie für Gott doch wichtig sind. Sie sollten dadurch spüren, dass Gott sich doch um sie kümmert durch die Personen, die sie salben. Die Heilung, die darauf folgt, ist der Beweis dafür.

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