Mark 9:9

Elia muss zuerst kommen

Der Aufenthalt auf dem Berg hat ein Ende. Der Augenblick kommt, dass die Jünger wieder mit dem Herrn von dem Berg herabsteigen müssen. So ist es auch oft im Leben des Gläubigen. Nach besonderen Augenblicken der Gemeinschaft mit Christus, wo man das Empfinden hat, der Erde enthoben zu sein und einmal alles zu vergessen, kommt der Augenblick, wo das tägliche Leben wieder Aufmerksamkeit verlangt.

Der Herr sagt seinen Jüngern, dass sie das, was sie gesehen hatten, erst bezeugen dürften, wenn Er aus den Toten auferstanden wäre. Sie haben das auch erst nach seiner Auferstehung richtig verstanden, als sie den Heiligen Geist empfangen hatten (Joh 16:12-15; 2Pet 1:16-18). Nun halten sie das Wort fest, das Er über seinen Tod und seine Auferstehung gesagt hat, weil sie es nicht verstehen. Das ist gut so. So müssen wir alle Worte des Herrn Jesus festhalten, auch die Worte, die wir nicht verstehen. Sie reden miteinander darüber. Auch das ist ein Vorbild für uns. Es ist gut, miteinander über das zu sprechen, was der Herr Jesus gesagt hat.

Sie bitten Ihn nicht um eine Antwort auf die Frage, die sie zu dem haben, was Er gerade über „aus den Toten auferstehen“ gesagt hat. Ihre weitere Beschäftigung damit veranlasst sie zu der Frage über das Kommen Elias, worüber sie die Schriftgelehrten hatten sprechen hören. Sie wissen, dass dem Kommen Christi in Macht – davon hatten sie soeben auf dem Berg einen Vorgeschmack erhalten – das Kommen des Elia vorausgehen wird. Sie kennen den Herrn Jesus und haben Ihn als den Messias angenommen. Auch haben sie Elia soeben gesehen und kennen die Prophezeiung Maleachis über Elia. Zugleich macht ihre Frage deutlich, dass sie die Verwerfung und den Tod Christi nicht in ihr Denken über sein Kommen in Macht einbeziehen. In seiner Antwort verbindet Er beides gerade miteinander.

Er sagt den Jüngern, dass die Schriftgelehrten recht haben, dass Elia zuerst kommt und alles wiederherstellt. Das wissen sie aus Maleachi 3 (Mal 3:23; 24). Das bedeutet nicht, dass Elia persönlich kommen wird, sondern es wird jemand kommen, der die typischen Kennzeichen des Dienstes des Elia hat. Maleachi spricht über die Beziehung von Vätern und Kindern. Wie gesagt, finden wir in der nachfolgenden Begebenheit ein Beispiel dazu. Der Herr Jesus fügt jedoch hinzu, dass noch mehr geschrieben steht, das auch erfüllt werden muss. Es steht nämlich auch etwas über seine Leiden und seine Verwerfung geschrieben („für nichts geachtet werden“). Das sollen sie doch wissen. Darüber wollen die Schriftgelehrten nicht sprechen, und die Jünger wollen auch nichts davon hören, doch Er macht klar, dass es auf einem anderen Weg nicht möglich ist.

Er fügt hinzu, dass Elia sogar schon gekommen ist, und zwar jemand „in dem Geist und der Kraft Elias“. Das ist Johannes der Täufer (Mt 11:13; 14; Lk 1:17). Sie haben jedoch nicht auf Johannes gehört. Als er gefangen genommen wurde, haben sie nicht alles getan, um ihn zu befreien. Über seinen Tod haben sie nicht getrauert. Das Volk wird auch Ihn verwerfen, dessen Vorläufer Johannes war. Das bedeutet, dass Elia noch einmal kommen wird. Das wird beim zweiten Kommen des Herrn Jesus geschehen. In den beiden Zeugen, die in Offenbarung 11 genannt werden, erkennen wir auch das Auftreten einer Person in dem Geist und der Kraft Elias (Off 11:5; vgl. 2Kön 1:10).

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