Matthew 19:23

Bei Gott ist alles möglich

Nachdem nun der Jüngling sich entfernt hat, richtet sich der Herr an seine Jünger und spricht über irdischen Reichtum. Er erklärt ihnen, dass große Besitztümer für viele Reiche ein Hindernis sind, in das Reich der Himmel einzugehen, weil es für sie so furchtbar schwer ist, von dem Reichtum Abstand zu nehmen. Mit einem Vergleich will der Herr dieses große Problem seinen Jüngern überdeutlich vor Augen führen. Dieser Vergleich zeigt, dass es nicht nur sehr schwer, sondern von Natur aus eigentlich unmöglich ist.

Als die Jünger das hören, sind sie sehr bestürzt. Es bedeutet für sie, dass dann ja niemand gerettet werden kann. Für sie war Reichtum bis dahin immer ein Zeichen dafür, dass jemand in Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes lebte, denn sein Reichtum bewies ja, dass die Gunst Gottes auf ihm war. Reichtum war im Judentum immer ein Beweis göttlichen Segens. Deshalb verstehen die Jünger die Tragweite der Worte des Herrn nicht und können ihr Erstaunen darüber nicht verbergen. Immer wieder kommt in diesem Kapitel ihre Schwierigkeit mit den Worten des Herrn zum Ausdruck (Mt 19:10; 13; 25). Diese Schwierigkeit kommt dadurch zustande, dass der Herr die jüdischen Sichtweisen der Jünger über Ehe, über Kinder und jetzt über Reichtum in ein ganz neues Licht stellt, und zwar in das Licht des Reichs, dessen König aber verworfen ist.

Ihre Frage, wer dann gerettet werden kann, beantwortet der Herr nicht damit, dass die Rettung für Menschen schwierig ist, sondern dass es für Menschen sogar unmöglich ist, selbst ihre Rettung zu erwirken. Ihre Lage ist aber trotzdem nicht hoffnungslos, denn bei Gott ist es sehr wohl möglich. Es muss dazu allerdings ein Werk Gottes geschehen. Der Mensch kann immer nur seine natürliche Beschaffenheit offenbaren und kann daran unmöglich etwas verändern, so wie ein Äthiopier nichts daran ändern kann, dass er schwarz ist oder ein Leopard, dass er fleckig ist (Jer 13:23). Es ist seine Natur. Gott aber ist mächtig, solche Veränderung zu bewirken.

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