Matthew 20:34

Heilung von zwei Blinden

Der Herr spricht also von seinem Leben als Lösegeld. Mit diesem Gedanken tritt Er jetzt seine letzte Reise nach Jerusalem an. Jericho, die Stadt des Fluches, hat der Herr schon vorher aufgesucht und dort Segen gebracht. Nun geht Er mit seinen Jüngern nach Jerusalem, um dort für allen Segen, den Er gebracht hat und noch bringen wird, die Grundlage zu legen. Von diesem Segen angezogen folgt ihnen eine große Volksmenge und verlässt Jericho mit Ihm. Wohin sein Weg führt, begreifen sie allerdings nicht.

Während Er unterwegs ist, appellieren zwei Blinde, die am Weg sitzen, an sein Erbarmen (vgl. Mt 9:27). Als sie hören, dass der Herr gerade vorüber kommt, rufen sie Ihn an. Sie müssen schon früher von Ihm gehört haben. Ihre Augen waren zwar blind, aber sie hatten erleuchtete Augen des Herzens (vgl. Eph 1:18). Jetzt ist ihre Chance da, und sie ergreifen sie. Die Volksmenge aber will sie zum Schweigen bringen. Immer, wenn jemand den Herrn anruft, gibt es Menschen, die das verhindern wollen. Die beiden Blinden haben aber eine große Glaubenskraft. Sie gehören zu den „Gewalttuenden“, die das Reich an sich reißen (Mt 11:12). Anstatt zu schweigen, rufen sie um so lauter nach dem Erbarmen des Herrn.

„Und Jesus blieb stehen“. Was für ein großer Herr! Während Er auf dem Weg nach Jerusalem ist und der Gedanke an das Ihm dort Bevorstehende sein Inneres beschäftigen könnte, lässt Er sich durch einen Schrei um Erbarmen aufhalten. Dann nimmt Er sich Zeit für sie und ruft sie. Auch hier kommt die Frage des Herrn, was Er nach ihrem Willen für sie tun solle (vgl. Mt 20:21). Er weiß es, aber Er möchte es von ihnen selbst hören.

Auch aus unserem Mund möchte der Herr gern hören, was wir von Ihm wünschen. Sie sagen es Ihm ohne umständliche Worte: Ihre Augen sollen geöffnet werden!

Der Herr heilt sie. Er tut das nicht als Wohltäter, sondern als jemand, der an ihrer Not Anteil nimmt. Voller Erbarmen, angerührt von ihrem Elend und innerlich bewegt, berührt Er den kranken Punkt. Das Ergebnis ist sofort zu sehen: die beiden begleiten Ihn sofort auf seinem Weg nach Jerusalem.

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