Matthew 26:15

Der Verrat des Judas

Was für ein Kontrast zwischen der Frau und Judas! Judas war bei der Salbung auch dabei gewesen, hat alles gesehen und sich daran gestört. Er hat gehört, was der Herr sowohl über die Salbung, als auch über ihren Tadel gesagt hat. Aber er hat nichts davon auf sich bezogen. Das Einzige, woran er denkt, ist Geld!

Nun ist der Augenblick gekommen, sich aus dem Kreis der Gemeinschaft mit dem Herrn hinauszustehlen. Er, der einer von den Zwölfen war, sucht sich jetzt eine andere Gesellschaft: die der Feinde des Herrn. Und das nicht, weil er sich dort heimischer fühlt, sondern weil es dort Geld zu verdienen gibt. Dieser Gesellschaft bietet er jetzt an, ihnen den Herrn Jesus auszuliefern und verhandelt darüber mit ihnen. Es ist geradezu bestürzend: Ein Mann, der so lange den Herrn begleitet hat, der so viel von Ihm gehört und gesehen hat, gebraucht den Herrn als Handelsobjekt, um sich daran zu bereichern.

Für die Hohenpriester war dies eine unverhoffte Gelegenheit. Es muss sie sehr erstaunt haben, dass einer der Jünger des Herrn bereit war, Ihn zu verraten. Aber dieses Erstaunen wird wohl nicht lange angehalten haben, sondern ist in teuflische Freude umgeschlagen.

Sie werden sich handelseinig und bezahlen den vereinbarten Preis. Sie sind sich sicher, dass Judas sich nicht mit dem Geld aus dem Staub machen, sondern in dem bösen Geschäft ihr Handlanger sein wird. Einmal im Besitz des Geldes (nicht nur in dem Sinn, dass er das Geld besitzt, sondern viel mehr, dass das Geld ihn besitzt) geht Judas nun aktiv auf die Suche nach einer Gelegenheit, den Herrn zu überliefern.

Der ihm gezahlte Geldbetrag ist von Sacharja vorausgesagt worden (Sach 11:12; 13). Es war der Preis für einen Sklaven (2Mo 21:32). Aus der Sicht der Volksführer war dies ein Schnäppchen, es ging ja nur um das Geld für einen Sklaven. Aus der Sicht Gottes aber war es ein herrlicher Preis, es ging um seinen Knecht, den Auserwählten.

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