Matthew 27:51

Folgen des Todes des Herrn

Die erste Folge des Todes des Herrn ist das Zerreißen des Vorhangs im Tempel. Der Weg ins Heiligtum ist nun frei (Heb 9:8)! Sein Tod ist die Grundlage dafür, dass Menschen zu Gott kommen können. Gott, der immer hinter dem Vorhang gewesen war, hat sich nun durch den Tod des Herrn Jesus vollkommen offenbart. Das gesamte jüdische System, das Zusammenkommen von Gott und Menschen in diesem System, das Priestertum – alles ist mit dem Zerreißen des Vorhangs verfallen. Jeder stand nun in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, einen trennenden Vorhang dazwischen gab es nicht mehr. Der heilige Gott und der Gläubige, gereinigt von seinen Sünden, sind durch den Tod des Christus zueinandergebracht worden. Was dort im Tempel stattfand, als Symbol dessen, was im Himmel geschah, wurde von keinem Menschen wahrgenommen. Nur der Glaube darf dieses herrliche Ergebnis zur Kenntnis nehmen.

Der Tod des Herrn Jesus hat aber auch Folgen für die materielle Welt. Die ganze Schöpfung kommt in Bewegung und wird durch seinen Tod eine große Veränderung erfahren (Heb 12:26-28). Die hier beschriebenen Zeichen sind Vorboten dafür.

Und es gibt eine dritte Folge, ein drittes Zeichen, das die entschlafenen Heiligen betrifft. Das Kreuzeswerk ist vollkommen vollbracht und von Gott anerkannt worden. Seine eigene Auferstehung wird noch stattfinden, aber die Vorzeichen davon sehen wir schon in dem Öffnen der Gräber und der Auferweckung der Leiber vieler Heiliger. Dies sind die ersten Beweise dafür, dass der Tod überwunden ist. Bis dahin hatte der Tod das letzte Wort für den Menschen. Durch den Tod des Herrn Jesus aber ist die Macht des Todes gebrochen und Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht worden (2Tim 1:10).

Die Heiligen, die durch den Tod des Herrn Jesus lebendig geworden sind, kommen erst nach der Auferstehung Jesu aus den Gräbern hervor, denn Er ist der Erstling der Entschlafenen (1Kor 15:20). Sie sind die ersten Früchte seines Sieges und folgen Ihm. Weil für sie das Wort „erscheinen“ benutzt wird, hatten sie möglicherweise einen Auferstehungsleib wie der Herr Jesus selbst. Sie erscheinen vielen, wie auch der Herr vielen erschienen ist (1Kor 15:5-8). Wenn diese Annahme zutrifft, würden sie danach nicht wieder gestorben sein (wie z. B. Lazarus und andere, die der Herr auferweckt hat), sondern, nachdem sie vielen erschienen sind, direkt in den Himmel gekommen.

Ein heidnischer Hauptmann und seine Wachmannschaft erkennen durch das, was sie in Christus gesehen haben, dass Er der Sohn Gottes ist und sie bekennen ihren Glauben an Ihn (1Joh 4:15).

Wo es Männern an Mut und Hingabe fehlt, sehen wir diese oft bei Frauen, wie auch hier. Die Jünger sind verschwunden, die Frauen aber, wenn auch mit Abstand, stehen in der Nähe des Kreuzes, um zu sehen, was mit ihrem Herrn geschieht. Drei dieser Frauen werden namentlich erwähnt; zwei von ihnen heißen Maria, von zweien wird gesagt, dass sie Mütter sind, und von einer wird auch der Ehemann genannt. Alle diese Angaben betreffen das irdische Leben dieser Frauen, das durch den Tod des Herrn Jesus nicht verändert wird. Maria Magdalena ist die Frau, die Ihn besonders liebt, weil Er sie von sieben Dämonen befreit hat. Maria von Bethanien fehlt in dieser Aufzählung. Sie braucht nicht anwesend zu sein. So wie sie zu Hause blieb, um auf den Herrn zu warten, als ihr Bruder Lazarus gestorben war (Joh 11:20), weil sie den Herrn kannte, so ist sie auch jetzt zu Hause geblieben, weil sie den Herrn kennt. Sie hat schon von Ihm Abschied genommen und sie weiß, dass Er auferstehen wird (Mt 26:6; 7; 12). Sie kennt den Herrn durch ihren Umgang mit Ihm, durch das Sitzen zu seinen Füßen, wo sie seinen Worten gelauscht hat (Lk 10:39).

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