Numbers 22:1

Israel in den Ebenen Moabs

Nachdem Israel das ganze Gebiet der Amoriter erobert hatte, zogen sie in die Ebenen Moabs, um sich dort auf die Eroberung Kanaans vorzubereiten. Von hier aus werden sie, nach Moses Tod, unter der Führung Josuas durch den Jordan ziehen, um in das Land Kanaan hineinzukommen.

Bevor es so weit ist, berichtet nun Gott etwas, was zwischen Balak und Bileam geschieht, wovon in diesem Augenblick Israel keine Ahnung hat. Es handelt sich um eine Attacke gegen das Volk Gottes in einer Weise, wie wir sie bisher nicht gesehen haben. Aber wir dürfen daran teilhaben, so wie es auch bei dem Gespräch zwischen Gott und Satan bezüglich Hiob der Fall ist (Hiob 1:6-12). Aber ebenso wie im Fall Hiob wird dieser Angriff Satans auf das Volk Gottes von Gott zum Segen für sein Volk benutzt.

Wenn wir die Geschehnisse der nächsten drei Kapitel tief auf uns einwirken lassen, werden wir mit Paulus ausrufen können: „Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme?“ (Röm 8:33; 34a).

Moab ist auch einer der hartnäckigsten Feinde Israels. Moabs Kennzeichen ist sein Stolz (Jes 16:6; Jer 48:29). Der Stolz wird immer versuchen, über Gottes Volk zu herrschen. Dieses Volk ist eine große Gefahr für das Volk Gottes. Andererseits sieht Balak in Gottes Volk eine enorme Gefahr für seine eigene Existenz. Er fühlt sich in seiner Ehre bedroht. Doch es gab keinen Grund für seine Angst, weil Gott seinem Volk verboten hatte, Moab aus seinem Gebiet zu vertreiben (5Mo 2:9). Aber gottlose Menschen sehen immer Gefahren, wo keine sind, weil sie ein schlechtes Gewissen haben.

Gewarnt durch die Niederlagen von Sihon und Og glaubt er, dass eine militärische Konfrontation keinen Sinn hat. Das würde für ihn eine bestimmte Niederlage bedeuten. Er wusste auch, dass dieses Volk seine Siege seinem Gott zu verdanken hatte, wie es auch all die Völker um Israel her wussten (Jos 2:10). Er sucht sein Heil in einer anderen Richtung. Er sucht den Schwachpunkt des Volkes und findet ihn in der Untreue des Volkes gegen seinen Gott.

Was er versuchen will, ist, einen Keil zwischen Gott und sein Volk zu treiben. Er tut das in einem taktisch besonders günstigen Augenblick, am Ende der Wüstenreise, wo alle Untreue des Volkes offenbar geworden ist. Aber dabei zeigt Balak, dass er von dem Gott Israels nichts versteht. Er betrachtet den Gott Israels wie einen nationalen Götzen, so wie jedes Volk seinen Gott oder seine Götter besitzt. So sah Sanherib, der König der Assyrer, den Gott Israels auch an (2Chr 32:10-19).

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