Numbers 23:24

Zweiter Segensspruch

Balak wollte gern wissen, was der HERR geredet hatte. Darum richtet Bileam das Wort besonders an ihn. Es war eine Botschaft Gottes, und darum ruft Bileam den Balak auf, auch wenn er ein König ist, in Ehrerbietung vor Gott zu treten und zu hören (Ri 3:20). Er ruft Balak auf, ihm das Ohr zu leihen, denn er ist das Mittel, durch das Gott reden wird.

Der zweite Segensspruch ist keine Widerrufung des ersten. Er ist auch keine Wiederholung. Er ist eine Bestätigung des ersten und eine Erweiterung dessen. Die ersten Worte des zweiten Spruchs sind eine Rechtfertigung Gottes, der nicht mit einem veränderlichen und launischen Menschen verglichen werden kann. Er bricht nie sein Wort. Er ist nie zu anderen Gedanken zu bewegen, wenn es um seine Absichten geht zu segnen (1Sam 15:29; Röm 11:29).

Bileam sieht die Menschen, die am weitesten von Gott entfernt wohnen. In dieser Umgebung brannte das Feuer des Gerichtes Gottes, als das Volk sich beklagt hatte (4Mo 11:1). Wenn wir an die schwächsten Gläubigen denken, sehen wir Grund dafür, sie bei Gott zu verklagen. Aber die Sprache Gottes aus dem Mund Bileams klingt anders. Gott sieht keine Ungerechtigkeit in Jakob, dem schwachen, fehlenden Gläubigen (4Mo 23:21). Er sieht kein Unrecht in Israel, das so oft eine Handlungsweise gezeigt hat, die im Gegensatz ist zu dem Namen, der von seinem bevorrechtigten Platz spricht. Im vierten Buch Mose sind so viel Unrecht und Übel als Folgen der Sünde bei dem Volk offenbar geworden, aber hier ignoriert Gott das.

In keiner einzigen Prophetie Bileams ist die Rede von Sünde oder Schuld. Wie ist das möglich? Er kann das aufgrund des Werkes tun, das der Herr Jesus vollbracht hat. Durch dieses Werk ist jeder, dem dieses Werk zugerechnet wird, gerecht gesprochen. Was vor Gott nicht bestehen konnte, ist durch das Werk Christi vor Gott weggetan. Nur das kann vor Gott bestehen, was durch das Werk Christi entstanden ist. „Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8:1).

Rechtfertigung geht weiter als Vergebung. Ein Gerechtfertigter ist jemand, den Gott betrachtet, als ob er nie gesündigt habe. So groß ist der Wert des Werkes des Herrn Jesus. Die Wahrheit von der Rechtfertigung erklärt sein Wort im Brief an die Römer ganz ausführlich. Darum ist es so wichtig, den Brief immer wieder zu betrachten.

Von diesem gerechtfertigten Volk kann „der HERR sein Gott“ sein. Ohne Ihn würde das Volk nicht bestehen können. Eine Null ist nichts, d. h. ist ohne Wert, sechs Nullen sind auch nichts. Aber setzt du eine Eins davor, hast du sofort eine Million. So ist es mit dem Volk Gottes. Ohne Gott gibt es kein Volk. Mit Gott gibt es ein zahlreiches Volk. Über das Volk kann der König nach dem Herzen Gottes unter dem Jubel seines Volkes regieren. Das ist gleichzeitig sein Schutz.

Gott führte durch seine Macht sein Volk aus der Sklaverei Ägyptens (4Mo 23:22). Dort liegt der Anfang des Gerechtfertigtseins. Diese Rechtfertigung kann gegen jeden Angriff, der während der Wüstenreise erfolgen kann, bestehen.

Gegen Jakob und Israel ist keine einzige böse Macht imstande, etwas zu tun (4Mo 23:23a). Gott hat sein Volk gesegnet. Wer könnte daran etwas ändern? Wir hören diese Sprache im Brief an die Römer: „Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme?“ (Röm 8:33; 34a). Jeder Versuch, eine Scheidung zu bringen zwischen Gott und denen, die Er gerechtfertigt hat, läuft ins Leere. Nichts und niemand ist imstande etwas zu trennen, was durch das Werk Christi mit Gott verbunden ist (Röm 8:38; 39).

Wenn wir das sagen können, ist da nichts von uns selbst bei. Es ist Gottes Werk in seinem Volk, worüber „um diese Zeit“, das ist am Ende der Wüstenreise, gesprochen werden kann (4Mo 23:23b). Wir sehen jetzt, was Gott getan hat, ebenso wie wir daran erinnert werden, was Gott am Anfang der Wüstenreise getan hat: Er hat sein Volk aus Ägypten erlöst.

Gott hat nicht nur Gedanken des Segens für sein Volk gehabt, Er hat den Segen auch durch das Werk des Christus seinem Volk gegeben. Was Gott sich vornimmt, das führt Er auch aus (Röm 8:29; 30). Sein Werk sehen wir jetzt in der Errettung von Seelen, in dem Formen der Seinen im Bild seines Sohnes und in seiner Hilfe für sie beim Wandeln durch diese Welt. In dem Friedensreich werden auch herrliche Ergebnisse gesehen werden, und Er wird geehrt werden für das, was Er getan hat (Ps 22:32). Zu Beginn des ewigen Zustandes wird von allem, was Gott sich zu tun vorgenommen hat, gesagt werden: „Es ist geschehen“ (Off 21:6a). Das Resultat davon bleibt ewig: „Ich habe erkannt, dass alles was Gott tut, für ewig sein wird“ (Pred 3:14).

Das Volk ist nicht nur ein gesegnetes, sondern auch ein siegendes Volk (4Mo 23:24). Dieses durch Gott gerechtfertigte Volk kann in seiner Kraft weitergehen. Der Brief an die Römer teilt uns nicht nur mit, wie jemand ein Gerechtfertigter werden kann, sondern auch, wie er als ein Gerechter leben kann. Der Gerechtfertigte ist durch keinen Feind besiegbar. In Christus sind wir „mehr als Überwinder“ (Röm 8:37). Das Überwinderleben, das in der Wüste dieser Welt sichtbar wird, wird vollkommen in Erscheinung treten, wenn Gott alle Feinde unter die Füße des Herrn Jesus unterworfen hat (1Kor 15:25; Röm 16:20).

Copyright information for GerKingComments