Numbers 27:1-11

Die Töchter Zelophchads

Die Töchter Zelophchads sind eine Illustration dessen, was wir im vorigen Kapitel über das Erbteil fanden. Sie gehörten zu einer Familie, die ein Anrecht hatte auf ein Stück Land. Ihr Vater war gestorben und sie hatten keinen Bruder. Das bedeutete, dass das Erbteil für ihre Familie verloren gehen würde. Aber dafür ist ihnen das Erbe zu kostbar. Sie gingen mit diesem Problem zu Mose und legten es ihm und den anderen, die vor dem Zelt der Zusammenkunft anwesend waren, vor. Die Frauen liefen quer durch das Lager und erschienen im Zentrum des Gottesdienstes. Mit ihrer Frage legten sie an dieser Stelle öffentlich ein Zeugnis von ihrem Verlangen ab.

Mit einer Freimütigkeit, die den Glauben kennzeichnet, bitten sie um eine Lösung. Sie rechnen dabei mit der Güte Gottes, und das nicht vergebens. Wenn sie in dem Land sind, bitten sie Eleasar um ihr Erbteil und berufen sich auf das, was der HERR zu Mose gesagt hatte (Jos 17:3; 4). Das ganze Auftreten dieser Frauen und das erzielte Resultat beweisen, dass Frauen keine benachteiligte Gruppe bilden. Gott belohnt den Glauben der Frauen genauso wie den von Männern.

Diese fünf Frauen bilden einen krassen Gegensatz zu der ganzen Tendenz von Murren, Klagen und Aufsässigkeit des Volkes während der Wüstenreise. Immer wieder hatte das Volk nach dem verlangt, was sie in Ägypten zurückgelassen hatten. Diese Frauen schauten voraus. Sie sind die ersten, die das Verlangen nach dem gelobten Land zeigen. Sie offenbaren eine Gesinnung, mit welcher der HERR völlig einverstanden ist (4Mo 27:7). Er würdigt es ganz besonders, wenn unser Verlangen zu den reichen Segnungen ausgeht, die Er für uns in dem Himmel bereitet hat.

Bei ihnen finden wir außer Vertrauen auf die Güte Gottes auch noch Glaubenskraft im Blick auf die Inbesitznahme des Erbteils. Die Zusage ist der eine Teil – es wirklich zu seinem Eigentum zu machen, ist etwas anderes. Aber diese Frauen wussten, was sie wollten.

Ferner drücken sie ihre Ehrerbietung gegenüber ihrem verstorbenen Vater aus. Er war wohl gestorben, aber nicht als ein Aufständischer. Ihre Liebe zu ihm machte sie nicht blind für seine Verfehlungen. Sie stimmten mit dem Gericht Gottes über ihn überein. Er war gestorben in seinen eigenen Sünden. Es war keine Sünde, die Gott an ihnen, seinen Töchtern, hätte heimsuchen sollen. Er hatte die Folgen seiner Taten getragen. Aber das machte ihn nicht verächtlich in ihren Augen. Er wird ein guter Vater gewesen sein, auch mit all seinem Zukurzkommen. Sie wünschten nicht, dass sein Name ausgetilgt würde, sondern dass er fortbestehen sollte. Diesen Respekt würdigte Gott.

Regelung, wenn jemand keinen Sohn hat

Mose schickte sie nicht fort. Er nahm ihre Frage ernst. Es handelte sich um einen Fall, der noch nicht vorgekommen war. Mose hat dafür keine Antwort bereit. Aber dafür schämt er sich nicht. Er weiß, was er bei solchen Frage tun muss. Er geht mit seiner Frage zum HERRN und bekommt eine Antwort. Wer Ihm im Vertrauen naht, bekommt immer Antwort.

Wer mit der Güte Gottes rechnet, der bekommt immer mehr davon als erbeten. Auf die Frage dieser fünf Schwestern erfolgt eine Antwort, die einen Segen für das ganze Volk bedeutet. Der HERR bestimmt, wer ein Erbteil empfängt, wenn jemand keinen Sohn hat. Wenn das männliche Element fehlt, das bedeutet, wenn die geistliche Energie verschwunden ist, bedeutet das nicht, dass es nichts mehr zu genießen gibt. Dann gibt der HERR andere Möglichkeiten.

Wir brauchen nie bei dem Problem stecken zu bleiben, wenn geistlich gesprochen die Familie nicht vollständig ist. Wenn wir auch zu wenigen in aller Schwachheit zusammenkommen, so dürfen wir doch als Glieder der Familie Gottes zusammen von dem genießen, was uns an Segnungen in Christus geschenkt ist. Wir brauchen nicht auf den Genuss unseres Erbteils verzichten.

In 4. Mose 36 wird noch weiter auf diese Regelung eingegangen. Da wird anhand einer weiteren Frage bestimmt, dass Töchter, die ein Recht auf ein Erbteil haben, nicht außerhalb ihres Stammes heiraten dürfen.

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