Numbers 35:16-27

Wann der Totschläger sterben muss

Dies sind Fälle, bei denen der Totschläger getötet werden soll. Bevor dem Totschläger Asyl gewährt werden konnte, musste festgestellt werden, ob er durch ein Unglück jemanden getötet hatte oder ob er vorsätzlich gehandelt hatte. Wenn es mit Absicht geschah, sollte der Bluträcher den Mörder töten. Vergossenes Blut sollte gerächt werden. Die Schuld, die durch das Blutvergießen auf das Land gebracht worden war, konnte nur getilgt werden, wenn das Blut des Schuldigen vergossen wurde.

Es wurde Absicht unterstellt, wenn der Totschläger den anderen mit einem Gegenstand in der Hand geschlagen hatte. Er hätte wissen müssen, dass er dem anderen damit einen tödlichen Schlag versetzen konnte, und er hätte diesen niemals gegen den anderen benutzen dürfen. Es ist auch die Rede davon, es aus Hass oder Feindschaft getan zu haben. Dann konnte der Stoß oder der Schlag eine mörderische Gesinnung offenbaren.

Der Bluträcher ist jemand, der für die Familienrechte eintritt. Der Ausdruck für Bluträcher (im Hebräischen goel) wird auch für den „Löser“ gebraucht in dem Fall, dass ein verlorener Familienbesitz gelöst wird (3Mo 25:48; Rt 3:3). Er tritt auch dann für das Recht der Familie ein.

Die Zufluchtsstadt als Wohnort

Fälle, bei denen der Totschläger in der Zufluchtsstadt wohnen durfte: Ein Stoß, ein Schlag oder ein Steinwurf kann auch in Form eines Unglücks passieren, ohne die Absicht, jemandem Böses anzutun. Dann ist die Rede von Töten ohne Absicht. Wem das so ergeht, der darf in der Zufluchtsstadt bleiben; er braucht nicht zu sterben, der Bluträcher darf ihn nicht töten.

Selbst wenn ihm diese Gnade erwiesen wurde und er nicht sterben sollte, durfte er doch nicht in sein Erbteil zurückkehren. Erst nach dem Tod des Hohenpriesters, der zur Zeit des Totschlags lebte, konnte der Totschläger frei in sein Erbteil zurückkehren. Dieser Aspekt wird nur im vierten Buch Mose erwähnt.

Der Tod des Hohenpriesters ist ein Bild der Hohenpriesterschaft des Herrn Jesus, wie Er sie jetzt ausübt. Die jetzige Hohenpriesterschaft des Herrn Jesus ist ein Zeugnis dafür, dass Israel immer noch verworfen ist. Es ist eine Hohenpriesterschaft im Himmel, wo Er „Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten“ (Heb 4:16). Diese Hohenpriesterschaft sehen wir im Bild in Aaron. Wenn Er uns, die Gemeinde, aus dieser Welt weggenommen hat, brauchen wir Ihn als Hohenpriester nicht mehr. Aber dann wird Er für Israel erscheinen als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks, um sein Volk wieder in den Besitz seines Erbteils einzuführen.

Nur sicher in der Zufluchtsstadt

Der Totschläger ist nur sicher in der Zufluchtsstadt. Wenn er sich daraus entfernt, fällt er in die Hände des Bluträchers. Die Zufluchtsstadt ist ein Ort der Absonderung mit dem Charakter einer Levitenstadt. Gläubige, die sich außerhalb der örtlichen Gemeinde begeben, dort nicht mehr ihr Heil suchen, werden das Leben verlieren. Wir können dies auf das Nachlassen des Besuchens der Zusammenkünfte zum Aufbau unseres Glaubens anwenden. Wenn es keinen Hunger mehr nach geistlicher Nahrung und Formung gibt und wenn Orte, wo Gottes Wort gebracht wird, nicht mehr besucht werden, hat das meistens den geistlichen Tod zur Folge.

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