Philippians 4:14-20

„Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt“

Phil 4:10. Paulus hatte wirklich genug am Herrn. Er hatte den Frieden Gottes im Herzen, und der Gott des Friedens war mit ihm. Das bedeutete aber nicht, dass er unempfänglich für die Haltung der Gläubigen war. Bei allem, was der Herr in seinen Umständen für ihn war, war Paulus doch auch froh, dass ihre liebevolle Sorge für ihn zum Ausdruck gekommen war. Er spricht über seine besondere Freude im Herrn, dass sie wieder einmal an ihn gedacht hatten. Seine Dankbarkeit gilt nicht in erster Linie ihrer Gabe, sondern ihrer Motivation. Es ähnelt ein bisschen einer Ermahnung, wenn er „endlich einmal wieder“ sagt. Doch das ist es nicht. Er wusste genau, dass sie an ihn dachten, sie hatten aber vorher keine Gelegenheit gehabt, ihn das merken zu lassen. Nun hatte durch das Kommen von Epaphroditus das Denken an ihren geliebten Apostel buchstäblich Hände und Füße bekommen. Durch die Gabe war sichtbar geworden, dass sie an ihn dachten.

Phil 4:11. Paulus beeilte sich hinzuzufügen, dass er keinen Mangel litt. Er wollte ihnen kein Schuldgefühl geben, als hätten sie ihn Mangel leiden lassen, weil sie nicht früher gekommen waren. Auch wollte er vermeiden, den Eindruck zu erwecken, dass er von ihrer Gabe abhängig wäre. Es ist nicht einfach, tiefe Dankbarkeit auszudrücken und gleichzeitig nicht den Eindruck zu erwecken, habsüchtig zu sein (vgl. Apg 20:33). Wer lernt, mit allen Umständen zufrieden zu sein, ist von niemandem abhängig. Um das zu lernen, hatte Paulus einen langen Prozess hinter sich gebracht. Jetzt konnte er sagen, dass er es gelernt hatte. Es ist eine Lektion, die wir alle lernen müssen: zufrieden und gleichzeitig unabhängig von Menschen zu sein. Es gibt Menschen, denen es finanziell ungeheuerlich gut geht und die doch unzufrieden sind. Das liegt daran, dass sie nie genug haben, sie wollen noch alle möglichen Bedürfnisse befriedigt haben. Es gibt auch andere, die sehr wenig besitzen und doch zufrieden sind. „Zufrieden sein“ bedeutet wörtlich: genug habend (Heb 13:5; 1Tim 6:6-8). Wenn du auf Gott vertraust, darfst du auf die Zusage Gottes rechnen, dass dir Brot und Wasser sicher sind (Jes 33:16). Wenn du ganz vom Herrn abhängig bist, bist du mit dem zufrieden, was Er dir schickt, sei es nun Mangel oder Überfluss.

Phil 4:12. Paulus konnte überall mitreden. Er hatte es mitgemacht, er wusste darum. Er kannte, erniedrigt zu werden. Wenn Menschen dich schmähen, dich hinausekeln, dich verspotten und dich wie einen Missetäter behandeln, bleibt nicht viel von dir übrig (2Kor 11:24). Er kannte auch einen Überfluss an Ehre (Apg 14:11; Apg 28:6). Er war mit allen Umständen vertraut, die das Leben kennt, als beträfe es ein Geheimnis. Es ist auch ein persönliches Geheimnis zwischen dem Gläubigen und Gott, nicht von allen Umständen des Lebens „gelebt“ zu werden. Er wusste, was es bedeutet, satt zu sein und Hunger zu leiden. Statt dass ihn das vom Herrn wegführte, brachte es ihn näher zu Ihm. Auch darin folgte er dem Herrn Jesus auf dem Fuß, im Gegensatz zu vielen Christen heutzutage. Viele gehen unter, sei es durch Sättigung oder durch Hunger. Beides treibt viele vom Herrn weg. Agur hat hierzu die folgenden weisen Worte als ein Gebet gesprochen: „Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brot; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist der Herr?, und damit ich nicht verarme und stehle und mich vergreife an dem Namen meines Gottes“ (Spr 30:8; 9). Wenn ein Mensch satt ist, meint er, Gott nicht nötig zu haben. In den Ländern des Überflusses, in denen wir leben, ist das die erschreckende Wirklichkeit. Im Leben unzähliger Menschen hat Gott keinen Platz mehr. Der Materialismus ist wie ein Brecheisen zwischen dem Gläubigen und Gott am Werk. Der christliche Anstrich blättert immer weiter von dem ab, was noch den Namen „christlich“ trägt. Kannst du dir in diesem Licht vorstellen, dass Agur bange war, Gott zu verleugnen? Mach dieses Gebet ruhig zu deinem Gebet.

Die Möglichkeit ist groß, dass du durchaus bei „satt sein“ und „Überfluss haben“ mitreden kannst. Im Allgemeinen schwimmen wir in Wohlfahrt und Luxus. Die Frage ist, welchen Einfluss das auf dein Leben hat. Frage dich einmal ehrlich, ob es dich näher zum Herrn gebracht hat oder ob es dich von Ihm weggeführt hat. Kannst du auch bei „hungern“ und „Mangel leiden“ mitreden? Diese Möglichkeit halte ich für gering. Und wenn jemand bereits Hunger und Mangel leidet, so besteht auch noch die Möglichkeit, dass es die Folge von Schulden ist, die jemand gemacht hat. Geldleihen wird so schmackhaft gemacht. Um diese Art Hunger- und Mangelleiden geht es in dem Abschnitt nicht. Hier spricht ein Mann, der Hunger und Mangel gelitten hat, während er auf dem Weg Gottes mit der Arbeit Gottes beschäftigt war.

Solltest du doch bei Hunger- und Mangelleiden mitreden können, dann hoffe ich, dass es in dieser Weise ist. Dann wirst du hier Stützung und Mut schöpfen können. So hat der Herr Jesus auch Hunger gelitten, als Er durch den Geist in die Wüste geführt und vom Teufel versucht wurde (Mt 4:1; 2). Paulus folgte seinem Herrn nicht auf Abstand, sondern auf dem Fuß! Es ist schwierig, etwas über Dinge zu sagen, die du selbst nicht mitgemacht hast. Paulus spricht nicht von ungefähr in der Ichform. Du kannst ihm das nur nachsprechen, wenn es für dich eine Wirklichkeit ist, auch wenn deine Erfahrung vielleicht nur eine abgeschwächte Form seiner Erfahrung ist.

Vielleicht bist du angestellt und bekommst jeden Monat einen festen Betrag. Daran ist nichts verkehrt. Allerdings ist es in solch einem Fall durchaus schwierig, vom Herrn abhängig zu sein, weil man so an das gewöhnt ist, was man ein Stück weit als Einkommenssicherheit erfährt. Auf der anderen Seite befindet sich das Konsumverhalten. Daran kann man sich mitunter auch so gewöhnen, dass man nicht mehr für die Anweisungen des Herrn offen ist, einmal etwas Besonderes mit einem bestimmten Betrag für Ihn zu tun. Oder kennst du das nicht? Um dieses Bewusstsein der Abhängigkeit nicht zu vergessen, ist es nötig, dass du, sobald du dein Geld empfängst, zunächst einen Teil davon für den Herrn beiseitelegst. Wie viel? Das darfst du nach Absprache mit dem Herrn selbst bestimmen. Es ist allerdings wichtig, dass du es fröhlich tust (2Kor 9:7). Wenn du selbständig bist und kein festes Gehalt hast, sondern ein Einkommen, das von deinen Aktivitäten und von deinen Kunden abhängig ist, dann empfindest du schon mehr die Notwendigkeit der Abhängigkeit vom Herrn. Dann kannst du als Geschäftsmann sogar abhängiger vom Herrn sein als manche Vollzeit-Arbeiter für den Herrn, die regelmäßige feste Gaben überwiesen bekommen.

Phil 4:13. Auf diese Weise lief das bei Paulus nicht. Sein ganzes Vertrauen war auf den Herrn gerichtet, der ihm Kraft gab. Durch Ihn war er zu alledem imstande, wovon er hier schreibt. Die Kraft, durch die er alles vermochte, war die Folge einer beständigen Beziehung zu Christus, eine beständige Gemeinschaft mit Ihm. Er lebte in dem Bewusstsein, dass er ohne den Herrn Jesus gar nichts tun konnte (Joh 15:5). Du kannst nichts ohne Ihn tun, aber alles mit Ihm. Er macht den großen Unterschied in allen Dingen aus. Im Herrn ist die Kraft, um zu seiner Ehre zu leben, ohne dass die Umstände darauf einen negativen Einfluss ausüben. Es ist sogar so, dass jeder Umstand, wenn du in Gemeinschaft mit dem Herrn lebst, eine Gelegenheit ist, zu zeigen, wozu der Herr in der Lage ist. Dann wird dein Leben ein Zeugnis für seine Kraft. Gerade in schwierigen Umständen kannst du zeigen, wie Er alles für dich bedeutet. Du kannst über dein Vertrauen zu Ihm sprechen. Es bedeutet viel mehr, wenn du über dein Vertrauen zu Ihm sprichst, während du echt in Problemen steckst, als wenn du das tust, wenn kein Wölkchen am Himmel zu sehen ist. Wenn du beispielsweise kein Geld mehr hast, um Brot zu kaufen, wirst du viel eher deine Zuflucht zu Ihm nehmen, als wenn dein Bankkonto ein ausreichendes Guthaben aufweist und dein Kühlschrank voll ist. Es spricht nicht wirklich an, wenn wir über geistliche Wahrheiten sprechen, ohne dass diese unser Leben echt verändern. Die Autos auf den Parkplätzen der Kirchen und anderer Gebäude, wo Gläubige zusammenkommen, sowie unsere Häuser und ihre Einrichtungen zeigen, wo unser Herz ist. Wenn wir über unsere Abhängigkeit von Ihm sprechen und über unser Verlangen, bei Ihm sein zu wollen, kann das wie Heuchelei erscheinen.

Ich nehme an, dass du danach verlangst, die Kraft des Herrn in deinen täglichen Beschäftigungen zu erfahren. Überprüfe dann in deinem Leben, auf welchen Gebieten der Herr noch nicht völlig das Sagen hat. Das kann die Bücher betreffen, die du liest, die Filme, die du anschaust, dein Surf-Verhalten im Internet, dein Äußeres, deine Intelligenz, deinen Ehrgeiz, dein Hobby, deine Freunde, deinen Urlaub, dein Ausgehen, deine Arbeit und noch mehr. Hast du es alles Ihm übergeben? Hast du gesagt: Herr, mache damit, was Du willst, und sage Du, was ich damit tun soll? Du wirst merken, dass die Kraft des Herrn dein Leben erfüllen wird, denn dafür wird dann Platz geschaffen.

Phil 4:14. Nachdem er sie so an seinen persönlichen geistlichen Erfahrungen hat teilhaben lassen, lässt er wissen, dass er sehr schätzt, was die Philipper für ihn getan hatten. Sie hatten damit ein gutes Werk getan (vgl. Mk 14:6). Es war nicht so sehr die Gabe selbst, die Paulus so viel Freude machte, als vielmehr die Liebe zu ihm und die Verbundenheit mit ihm, die daraus sprach. Sie hatten dadurch an seiner Bedrängnis teilgenommen (Heb 10:34) und sich ihrer nicht geschämt (2Tim 1:8; 16). Das bedeutete für ihn eine große Ermutigung. Hier siehst du wieder die enge Verbindung seiner Kraft im Herrn, durch die er alles vermochte, und der Kraft, die die Ermunterung der Mitgläubigen gibt. Auch du darfst wissen, dass du nicht alleinstehst. Der Herr und die Seinen sind um dich her.

Lies noch einmal Philipper 4,10–14.

Frage oder Aufgabe: Was kannst du von diesen Versen auf dich selbst anwenden, und was hast du dadurch mehr vom Herrn gelernt?

„Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben“

Phil 4:15. Du hast bereits öfter gesehen, dass zwischen Paulus und den Philippern ein besonderes Band bestand. Paulus erinnert daran, dass dieses Band bereits „im Anfang des Evangeliums“ in ihrer Unterstützung für ihn sichtbar wurde. Er denkt mit Freude an diesen Anfang zurück, der doch schon gut zehn oder mehr Jahre her war. Dass er von ihnen Geld angenommen hatte, war eine Besonderheit. Er wollte gern selbst für seinen eigenen Unterhalt und den Unterhalt derer, die bei ihm waren, sorgen (Apg 18:3; Apg 20:34). Von anderen Gemeinden hatte er kein Geld angenommen, beispielsweise von den Korinthern (1Kor 9:12; 2Kor 11:7-10).

Warum lehnte er Gaben von ihnen ab? Geld hat mehr als einmal einen Knecht Gottes zu einem Knecht von Menschen degradiert. Es kann ein Mittel werden, wodurch jemand, der Gott dient, ein Sklave von Menschen wird. Menschen bestechen und werden bestochen. Paulus ließ sich nicht für Geld kaufen. Von den Korinthern nahm er kein Geld an, weil das sonst ihrem Ehrgefühl geschmeichelt hätte. Wer Gott dient, muss bei der Annahme von Geld beständig seine Motive untersuchen. Das Geld darf niemals Einfluss auf die Reinheit des Werkes nehmen, das allein im Auftrag des Herrn geschehen muss. Und wenn er weiß, dass andere es aus unedlen Motiven geben, darf er es auch nicht annehmen. In der Beziehung, die zwischen Paulus und den Philippern bestand, war von beidem keine Rede. Geber und Empfänger taten es für den Herrn.

Phil 4:16. Paulus hatte mehrere Male eine Gabe von den Philippern empfangen. Er erinnerte sich auch noch an die Male, als er in Thessalonich war. Von den Thessalonichern hatte er offensichtlich auch nichts angenommen. Das war eine junge Gemeinde, der er nicht den Eindruck geben wollte, dass Geld in der Verkündigung des Evangeliums eine Rolle spielte. Er wollte die Beziehungen rein erhalten. Dort arbeitete er für seinen Unterhalt (1Thes 2:9) und nahm auch dankbar die Gaben an, die die Philipper ihm sandten. Solche Beweise der Gnade Gottes vergisst man nicht, wenn man das Besondere im Auge behält. Ansonsten geschieht dir das, was den Israeliten geschah. Es war ein Wunder, dass die Israeliten während der Wüstenreise Tag für Tag das Manna bekamen. Doch als es jahrzehntelang jeden Tag geschah, vergaßen sie das Wunder und fingen an, eine Abneigung gegenüber den Wundertaten Gottes zu bekommen. So ist der Mensch, wenn er Gott nicht die Ehre gibt.

Phil 4:17. Paulus gab Gott durchaus die Ehre. Es ging ihm nicht in erster Linie um den Nutzen, den er selbst von der Gabe hatte. Er hielt auch nicht Ausschau nach der nächsten Gabe. Ihm ging es darum, was es ihnen brächte. Wie dankbar er auch für die Gabe ist, es geht ihm vor allem um die Frucht für die Geber. Eine Gabe ist nicht nur zum Nutzen des Empfängers. Sie bedeutet auch geistliche Frucht für den Geber, auf dessen „Konto“ die Frucht „gutgeschrieben“ wird. Er suchte nicht das Ihre, sondern sie selbst (2Kor 12:14). Ihr materieller Saldo ist zwar geringer geworden, aber der Saldo auf ihrem „geistlichen Konto“ ist gestiegen. Es ist einer der Grundsätze des Königreiches Gottes, dass du durch materielles Geben geistlich reicher wirst (2Kor 9:6; Spr 11:25).

Phil 4:18. Um das zu erfahren, brauchst du Glauben, das ist Vertrauen auf Gott, dass Er tatsächlich auf diese Weise mit dem handelt, was du gibst. Paulus weiß, dass Gott so wirkt. Deswegen spricht er fast in Superlativen über das, was die Philipper ihm durch Epaphroditus gegeben hatten: „alles“, „Überfluss“, „erfüllt“. Du könntest denken: Das muss ja eine Menge Geld gewesen sein. Das meint Paulus aber nicht. Sicher, mit dem Geld kommt er wieder eine Zeit aus. Doch er hat vor allem einen Überfluss an Dankbarkeit im Herzen, voller Freude durch diese Liebesgabe. Denn dieser Beweis der Liebe ist zwar ihm zugekommen, doch er sieht ihn als ein Opfer für Gott. Und was für ein Opfer: „einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig“. Das ist doch wohl ein erhabenes Niveau für eine solch irdische Sache! Hier wird eine Gabe für jemanden ein duftendes Opfer für Gott genannt. Genau dasselbe Wort „duftend“ wird für das Opfer gebraucht, das der Herr Jesus am Kreuz gebracht hat (Eph 5:2). Daran kannst du sehen, welche Bedeutung ein materielles Opfer hat. Du kannst auch sehen, wie sehr beide Opfer zusammengehören. In Hebräer 13 siehst du dasselbe (Heb 13:15; 16). Dort werden die Opfer von Lob und Dank in einem Atemzug mit Wohltun und Mitteilen genannt. In diesem Licht wird dein Gebeverhalten richtig aufgewertet.

Phil 4:19. Die Philipper hatten Paulus etwas gegeben. (Ich gehe einfach davon aus, dass es Geld war, es wird jedoch nicht gesagt, woraus die Gabe bestand.) In jedem Fall hatten sie buchstäblich etwas weniger, und doch war es kein Verlust. Im Gegenteil, es hatte ihnen geistlichen Gewinn gebracht. Das musst du erfahren, um die Wahrheit dessen zu erkennen. Dieser Brief ist ja der Brief der christlichen Erfahrung. Nun, es gibt noch mehr Erfahrung. Paulus gibt den Philippern etwas weiter, was er selbst erfahren hatte. Er hatte von den Philippern etwas bekommen. Jetzt hatte er etwas für sie, etwas ganz Persönliches, das er ihnen als Geschenk überreichen will. Was er schenkt, geht weiter als ein Wunsch. Es ist eine Sicherheit. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass Gott es tun würde, und daher nennt er Ihn „mein Gott“. Diesen Gott, den er persönlich in allen durchlebten Umständen kennengelernt hatte, dieser Gott würde in jeder Hinsicht für sie sorgen.

Siehst du, das kannst du nur dann zu einem anderen sagen, wenn du diese Erfahrung selbst gemacht hast. Dieser Gott hatte all seinen Bedürfnissen entsprochen, Er würde auch all ihren Bedürfnissen entsprechen. Gott kennt die Bedürfnisse all der Seinen. Er sorgt dafür, dass ihnen entsprochen wird. Dafür gebraucht Er seine Kinder und manchmal sogar Ungläubige, „die Raben“, wie bei Elia (1Kön 17:4). Alles und jeder steht Ihm zur Verfügung, und Er setzt alles ein, was Er will, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht.

Und wie wird Gott geben? Nicht karg, sondern „nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“. Gibt es da eine Begrenzung? Der ganze Reichtum Gottes ist in der Herrlichkeit Christi Jesu zu finden. Er ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge und all dessen, was lebt. Paulus weiß es: Aus diesem Reichtum gibt Gott denen, die in seinem Auftrag anderen geben. Was Gott gibt, bemisst Er nicht nach den Bedürfnissen der Seinen, sondern nach diesem Reichtum. Wie gut bist du doch dran! Du kannst deinen Besitz nicht besser anlegen, als ihn auf diese Weise wegzugeben. Was du dafür zurückbekommst, ist wertstabil und von allen irdischen wirtschaftlichen Gezeiten unabhängig. In Maleachi 3 lädt Gott dich ein, dich auf die Verheißung einzulassen, dass Er dir viel mehr zurückgibt, als du gibst (Mal 3:10; Spr 19:17).

Phil 4:20. Paulus beschließt seinen Dank für die Gabe und für den Segen, der darin für die Philipper lag, mit einem gemeinschaftlichen Lobpreis Gottes. Er macht die Philipper im Geist mit sich eins und wünscht „unserem Gott und Vater“ die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Lobpreis ist das Ergebnis von etwas Materiellem, das der eine dem anderen gibt. Das ist etwas ganz anderes als alle Wohltätigkeitsaktionen der Welt. Dabei dreht es sich immer um den Menschen. Das Gebeverhalten wird untersucht, Statistiken werden erstellt, Bettelbriefe werden verschickt, die Namen der Spender werden zusammen mit den Beträgen veröffentlicht. Alles dreht sich um die Ehre des Menschen. Broschüren werden zuhauf verteilt, um Menschen dazu zu bewegen, beim Testament und bei Schenkungen Geld für einen guten Zweck zu überweisen. Organisationen können eine Namensnennung in der Broschüre kaufen, in der Hoffnung, ein Stück des Kuchens abzubekommen. So darf es in der Gemeinde nicht sein. Was unserem Gott und Vater im Verborgenen gegeben wird, wird Er vergelten (Mt 6:3; 4), weil es Ihm jetzt schon und bis in Ewigkeit Herrlichkeit gibt. So ist es, Amen.

Phil 4:21. Paulus beschließt seinen Brief mit einigen Grüßen. Die Gläubigen in Philippi waren ihm alle gleich lieb. Es gab bei ihm keine Vorlieben. Er lässt „jeden“ Heiligen grüßen, unter ihnen auch die beiden Frauen, die es gerade nicht so gut miteinander konnten (Phil 4:2). Abgesehen von der geistlichen Gesinnung wusste er sich mit jedem Heiligen in Christus Jesus verbunden. Das passt zu diesem Brief, in dem er ermahnt, dass jeder den anderen höher achten soll als sich selbst (Phil 2:3).

Phil 4:22. Es besteht nicht nur eine Verbundenheit zwischen Paulus und den Gläubigen in Philippi. Die Verbundenheit besteht auch zwischen den Brüdern, die bei Paulus sind, und den Philippern und zwischen allen Heiligen und den Philippern. Viele Gläubige werden sich nie gesehen haben. Die Grüße geben der gegenseitigen Verbundenheit, die in Christus besteht, Ausdruck. Schön zu lesen, dass es auch im Haus des Kaisers solche gab, die auf Gottes liebevolle Stimme gehört hatten. Das Evangelium hatte auch an diesem Ort Frucht getragen. Welche Stellung diese Heiligen im Haus des Kaisers bekleideten, ist nicht bekannt. Es sollte auf jeden Fall ein Ansporn sein, für alle zu beten, die in Hoheit sind (1Tim 2:1-4).

Phil 4:23. Paulus beendet seinen Brief an sie mit dem Wunsch, dass die Gnade des Herrn Jesus Christus mit ihrem Geist wäre. Gnade ist das große Kennzeichen Gottes. Du hast ihr alles zu verdanken und bist beständig von ihr abhängig. Sie ist die Quelle alles Guten in deinem Leben. Sie ist der Ursprung all dessen, was du für den Herrn tun darfst. Gnade wird hier mit dem vollen Namen des Herrn Jesus Christus verbunden. Er ist dein Herr, Er ist Jesus, der auf der Erde in Niedrigkeit war, Er ist Christus, der jetzt in der Herrlichkeit ist. All das stand in diesem Brief vor dir. Paulus wünscht, dass dein Geist beständig damit erfüllt ist. Dann wird dein Leben auf das eine Ziel ausgerichtet sein: auf den Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.

Lies noch einmal Philipper 4,15–23.

Frage oder Aufgabe: Nenne einige Dinge des Reichtums Gottes in Herrlichkeit in Christus Jesus. Preise Ihn dafür, dass Er nach diesem Reichtum deinen Bedürfnissen entsprechen wird.

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