Proverbs 11:6

Gerechtigkeit rettet und führt

Es ist völlig bedeutungslos, alles Gold und Silber der Welt „am Tag des Zorns“ zu besitzen, das ist der Tag des Zornes Gottes über die Sünde (Spr 11:4; Zeph 1:18; Hes 7:19; Mk 8:37; 38). „Der Tag des Zorns“ kann sowohl der Todestag als auch das zukünftige Gericht sein. In diesem Leben kann man als Vermögender einen Richter bestechen oder sich von einer Strafe freikaufen. Aber bei Gott funktioniert das nicht. Das Einzige, worauf es an diesem Tag ankommt, ist, ob jemand durch das Blut des Lammes erlöst ist (1Pet 1:18; 19). Wer dadurch erlöst ist, der hat durch den Glauben an Christus die Gerechtigkeit Gottes. Nur diese „Gerechtigkeit errettet vom Tod“.

Gerechtigkeit errettet nicht nur vom Tod, sondern hat auch einen großen praktischen Wert für das Leben. Gerechtigkeit macht den Weg des Vollkommenen gerade (Spr 11:5). Der Gerechte ist unbestechlich, immer ehrlich. Das zeigt sich in seiner Gerechtigkeit, im rechten Tun. Deshalb ist sein Weg auch gerade. Auf diesem Weg gibt es nichts Verdrehtes oder Zweideutiges. Dieser Weg führt sicher durchs Leben. Der Weg, den Joseph unter seinen Brüdern und in Ägypten ging, ist ein Beispiel dafür. Auf vollkommene Weise gilt dies für den Herrn Jesus, den Vollkommenen; es gilt aber auch für jeden, der Ihm völlig nachfolgt.

Was den Weg des Vollkommenen charakterisiert, fehlt dem Gottlosen völlig. Bei ihm sehen wir das Gegenteil. Seine Gottlosigkeit gibt ihm keine Festigkeit im Leben, sondern verursacht seinen Fall.

Spr 11:6 spricht von „der Gerechtigkeit der Aufrichtigen“. Spr 11:5 steht in der Einzahl: „der Vollkommene“; hier steht die Mehrzahl: „die Aufrichtigen“. Jetzt geht es um Errettung aus gefährlichen, lebensbedrohlichen Situationen. Der gerade Weg von Spr 11:5 ist ein Weg mit Gefahren. Die gleiche Gerechtigkeit, die den Weg richtig macht, hilft auch, Schwierigkeiten auf diesem Weg zu überwinden. Die Aufrichtigen suchen ihre Hilfe bei Ihm, der die Gerechtigkeit gegeben hat.

Den „Treulosen“ fehlt Gerechtigkeit; daher fehlt ihnen auch die Hilfe in Gefahren. Sie sehen diese Gefahren nicht einmal, sondern werden zu Gefangenen ihrer „Gier“. Ihre Begierden nehmen sie „gefangen“; sie sitzen darin fest wie in einem Gefängnis. Ihre Begierden bringen sie dazu, Sünden zu begehen, die sie wie ein Netz umgeben, aus dem sie sich selbst nicht befreien können. In diesem Netz werden sie ins Gericht und schließlich in den ewigen Tod geschleppt.

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