Proverbs 15:4

Gelassenheit der Zunge

Dass die mit der Zunge gesprochenen Worte als „Gelassenheit“ bezeichnet werden, bedeutet, dass es um Worte geht, die beruhigen, als wären sie eine Medizin. Das setzt voraus, dass der Zuhörer niedergeschlagen ist. Wie Medizin wirkende Worte sind sanft, beruhigend und wohltuend. Das passt gut zum Bild vom „Baum des Lebens“, der sich als Quelle der Vitalität für andere erweist. Hier wird der Baum des Lebens schon zum vierten Mal im Buch der Sprüche erwähnt (Spr 3:18; Spr 11:30; Spr 13:12; Spr 15:4).

Wer jemanden in einem elenden Zustand mit seinen guten und tröstenden Worten aufrichten kann, stellt sozusagen dessen Verbindung zum Baum des Lebens wieder her. Das Leben erhält nun wieder Glanz und Bedeutung; es bekommt wieder etwas von der Schönheit des Paradieses. Die gesprochenen Worte sind Worte vom und über den Herrn Jesus; sie weisen auf Ihn hin. Er ist der Baum des Lebens.

Aber Worte mit „Verkehrtheit in ihr“ haben die gegenteilige Wirkung. Das sind trügerische Worte, die den Geist zermalmen. Die Verkehrtheit in Worten greift die angesprochene Persönlichkeit innerlich an, zerbricht sie und lässt sie dahinsiechen (Jes 65:14). Was Hiobs Freunde sagten, war keine Medizin der Zunge für Hiob. Das, was sie sagten, war Verkehrtheit. Dies führte zum Fortbestehen des Bruchs in Hiobs Geist über das Leid, das ihm widerfuhr.

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