Proverbs 21:23

Der Weise überwindet und bewahrt sich selbst

Die „Stadt der Helden“ hält sich für nicht einnehmbar (Spr 21:22). Sie vertraut auf die Kraft ihrer Helden. Aber „Weisheit ist besser als Kraft“ (Pred 9:16). Es ist wirkungsvoller, Weisheit zu gebrauchen als auf Kraft zu vertrauen: „Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber, die in der Stadt sind“ (Pred 7:19). Ein Weiser ist durch seine Weisheit in der Lage, diese Stadt zu ersteigen, trotz der Helden, die in ihr sind, und die Festung niederzustürzen, von der man dachte, sie sei nicht einnehmbar (Pred 9:14; 15).

Die Festung wird niedergestürzt, weil man darauf vertraut. Das ist der Unterschied zur Weisheit. Weisheit ist stärker als Selbstvertrauen und Vertrauen auf menschliche Mittel, denn Weisheit stützt sich auf Gott. Gottesfurcht ist ja der Anfang der Weisheit. Nur durch die Kraft Gottes, die mit der Weisheit gepaart ist, ist der Weise in der Lage, eine Stadt der Helden zu ersteigen.

Eine vorsichtige Taktik und eine weise Anwendung von Mut sind besser als bloße Muskelkraft oder ein guter Umgang mit Waffen. So nahm Josua Ai ein (Jos 8:3-22), und Gideon besiegte mit einer kleinen Armee das große Heer der Midianiter (Ri 7:7). Die Macht des Feindes wird durch den gebrochen, der auf Gott vertraut. Das gilt auch für den geistlichen Kampf. Jede Festung des menschlichen und gottfeindlichen Denkens wird von denen niedergestürzt und niedergeworfen, die sich durch den Geist Gottes und das Wort Gottes leiten lassen (2Kor 10:3-5).

Ein weiterer Sieg ist der Sieg über die Zunge (Spr 21:23). Jeder, der seine Zunge bezwingen und unter Kontrolle halten kann, verhindert dadurch, dass er in Schwierigkeiten gerät. Der Weise kennt die Zeit, wo es zu schweigen gilt (Pred 3:7). Wer geschwätzig ist, gerät schnell in die Klemme. Er hat sich verplappert und etwas gesagt, das niemand wissen sollte, oder er war zu schnell, indem er ein Urteil über jemanden ausgesprochen hat. Das bringt ihm Widerstand und manchmal sogar Feindschaft ein. Man nimmt es ihm übel, dass er das gesagt hat.

Menschen, die die Kontrolle über ihren Mund und ihre Zunge haben, denken nach, bevor sie etwas sagen. Sie werden nicht leicht aufgrund einer falschen Bemerkung in soziale oder rechtliche Schwierigkeiten geraten (vgl. Spr 13:3). Deshalb ist es gut, Dinge zu bedenken, die wahr, würdig, gerecht, rein, lieblich und wohllautend sind (Phil 4:8), und diese Dinge auch zu sagen, wobei wir alles vermeiden, was falsch, schmerzhaft und schädlich für andere ist.

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