Proverbs 26:8

Gefährlich und schmerzlich

Wer „einen Stein in eine Schleuder bindet“ (Spr 26:8), zeigt damit, dass er keine Ahnung von der Schleuder hat. Einen Stein darf man nicht in eine Schleuder binden, sondern muss ihn lose hineinlegen. Wenn ein Stein in eine Schleuder gebunden wird, kann man die Schleuder so oft drehen, wie man will, der Stein wird nicht herausfliegen. Wenn es darauf ankommt, kann dies sogar lebensgefährlich sein, weil man die Verteidigungswaffe durch unsachgemäßen Gebrauch wirkungslos macht. David wäre von Goliath getötet worden, wenn er den Stein in seine Schleuder gebunden hätte. Aber weil er den Stein lose in die Schleuder gesteckt hatte, tötete er Goliath damit.

Ebenso hat jemand, der „einem Toren Ehre erweist“, keine Ahnung von Toren. Ein Tor kann nicht mit Verantwortung umgehen. Er weiß nicht, was er tut. Wer einen Toren in eine verantwortliche Stellung bringt, wird die für ihn selbst schädlichen Konsequenzen spüren.

Ein Betrunkener ist unfähig, nüchtern zu denken (Spr 26:9). Außerdem kann er beim Gehen nicht die Richtung einhalten. Er wankt hin und her und torkelt nur noch über die Straße. In seinem Rausch greift er in einen Dornstrauch und ein Dorn dringt in seine Hand. Aber weil er ja betrunken ist, spürt er es nicht. Der Dorn redet von der Sünde; nach dem Sündenfall kamen die Dornen (1Mo 3:18). Die Hand redet von den Werken, von Tätigkeit. An allem, was er tut, klebt nun die Sünde, wovon er jedoch nichts merkt.

Dieses Bild trifft auf Toren zu, die „einen Spruch in den Mund“ nehmen. So wie ein Betrunkener den Dorn in seiner Hand nicht spürt, begreifen auch Toren nichts von dem Spruch, den sie im Mund führen. Sie sind verfinstert in ihrem Verstand, meinen aber, weise Sprüche von sich geben zu können. Ein Tor kann zwar einen Spruch lesen oder wiedergeben, kann diesen jedoch weder intellektuell noch geistlich erfassen. Dies führt dazu, dass er ihn missbraucht und falsch anwendet.

Menschen, die keine lebendige Beziehung zu Gott im Glauben an den Herrn Jesus haben, können zwar durchaus Sätze aus Gottes Wort zitieren, aber an dem, was sie sagen, klebt noch die Sünde. Das gilt besonders für liberale Theologen, die Stellen aus dem Wort vorlesen und sie dann auf ihre eigene sündige Art auslegen.

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