Proverbs 3:17

Der Wert der Weisheit

Um angemessen auf die Zucht der Spr 3:11; 12 zu reagieren, ist Weisheit nötig. Zucht oder Prüfung und Weisheit verbindet auch Jakobus miteinander (vgl. Jak 1:2-5). Erkenntnis der Weisheit führt zum Glück – trotz Prüfungen. Die Weisheit der Welt bringt dieses Glück nicht (Pred 1:8). In den Spr 3:13-18 geht es um die Weisheit als Weg zum Glück. Dieser Abschnitt beginnt in Spr 3:13 mit „glückselig“ und endet in Spr 3:18 mit dem gleichen Wort. Zwischen beiden Versen finden wir eine Reihe von Ursachen, die dieses Glück zum Ziel haben und alle mit Weisheit zu tun haben.

„Weisheit“ muss „gefunden“ werden (Spr 3:13) – nicht zufällig, sondern indem man sie sucht, wie einen irgendwo vergrabenen Schatz. Suchen bedeutet in diesem Fall, auf Unterweisung zu hören, denn dann wird man weise (Spr 8:33). Es bedeutet, dass man auf das Wort Gottes hören muss, um weise zu werden.

„Verständnis“ muss „erlangt“ werden. Das erfordert Anstrengung. Es geht darum zu verstehen, wie Gott das Leben lenkt, besonders dann, wenn es Prüfungen im Leben gibt. Dieses Verständnis erhält man dadurch, dass man Christus in der Schrift sieht. In Ihm sind „alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ verborgen (Kol 2:3).

Wenn jemand die Weisheit (= Christus) findet, ist der Erwerb größer als das, was man jemals mit Handel an Silber verdienen kann (Spr 3:14). Hier geht es nicht um einen Ungläubigen, der Christus findet, sondern um einen Gläubigen, der Ihn als den entdeckt, der sein Leben mit Weisheit führt. Darum ist Weisheit das Allerwichtigste und „ihr Gewinn besser als feines Gold“ (Spr 8:11; Spr 20:15; Spr 31:10).

Wenn der Wert der Weisheit mit dem Wert von Silber oder Gold verglichen wird, stellt sich heraus, dass Weisheit von unschätzbarem Wert ist. Sie bringt viel mehr ein als der Besitz der edelsten Metalle. Das spürst du, wenn du ernsthaft krank bist. Selbst mit allem Silber oder Gold kannst du deine Gesundheit nicht bezahlen. Doch was für eine Ruhe kann es für dein Herz sein, wenn man erkennt, dass Gottes Weisheit hinter dieser Krankheit steckt.

Weisheit ist „kostbarer … als Korallen“ (Spr 3:15). Die Kostbarkeit der teuersten Edelsteine verschwindet im Vergleich mit der Weisheit. Man kann sich alles Mögliche wünschen, aber unabhängig von der Weisheit bringt eine Erfüllung dieser Wünsche nur ein vorübergehendes und begrenztes Glücksgefühl. Als Salomo zu Beginn seiner Herrschaft seine Wünsche vor Gott äußern durfte, wünschte er sich mit seiner Bitte um Weisheit das Beste. Als Antwort auf diesen Wunsch gab Gott ihm ein weises Herz (1Kön 3:5-13).

Weisheit, also Christus, ist die Quelle eines langen, wohltätigen Lebens (Spr 3:16). Die Weisheit streckt sozusagen beide Hände aus, um anzubieten, was sie hat. Man kann es aus beiden Händen nehmen. Sie hat „Länge der Tage“ in ihrer Rechten. Wer die Weisheit über die Reichtümer der Welt stellt, wählt damit das ewige Leben. In ihrer Linken hat sie „Reichtum und Ehre“. Wem Weisheit mehr wert ist als der wertvollste, aber auch vergängliche Besitz auf der Erde, entscheidet sich für unvergänglichen, geistlichen Reichtum und Ehre. Das ist es, was Christus jedem anbietet und gibt, der Ihm gehört.

Nicht nur das, was sie in ihren Händen hat, ist von größtem Wert und völlig anders als das, was die Welt bietet. Auch ihre Wege und Pfade unterscheiden sich sehr von den Wegen und Pfaden der Welt (Spr 3:17). Ihre Wege zeichnen sich durch „Lieblichkeit“ aus. Und „alle ihre Pfade“ – ohne jede Ausnahme – „sind Frieden“. Erkennen wir darin nicht die Wege und Pfade des Herrn Jesus auf der Erde? Wenn wir Weisheit finden, können wir Ihm auf diesen Wegen und Pfaden nachfolgen. Was für ein Zeugnis wird das sein!

Weisheit ist auch „ein Baum des Lebens … denen, die sie ergreifen“ (Spr 3:18; 1Mo 2:9; 1Mo 3:24; Spr 11:30; Spr 13:12; Spr 15:4; Off 2:7; Off 22:2; 14). In dem Wort „ergreifen“ liegt Kraft. Wer diesen Baum kraftvoll ergreift, zeigt die Kraft des Glaubens: „… die wir Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung“ (Heb 6:18). Den Baum zu ergreifen, bedeutet, daran zu glauben, dass dieser Baum Leben gibt. Mit dem Ergreifen soll es aber nicht getan sein, sondern wer sie ergriffen hat, soll sie auch „festhalten“ (vgl. Hld 3:4). Wer einmal das Leben hat, soll es auch nähren. Die Weisheit bietet alles, was für das tagtägliche Leben nötig ist.

Beide Aspekte finden wir auch in den Worten des Herrn Jesus in Johannes 6 über das Essen seines Fleisches und das Trinken seines Blutes. Wer Leben empfangen will, muss sein Fleisch essen und sein Blut trinken, das bedeutet: an seinen Tod glauben, der nötig war, damit jemand ewiges Leben bekommt (Joh 6:53; 54). Danach ist es beständig nötig, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, weil Er das Leben ist. Das bedeutet, dass wir uns jeden Tag mit Ihm beschäftigen, indem wir sein Wort lesen, also uns geistlich von Ihm ernähren. Dann bleiben wir in dem, was wir gelernt haben (2Tim 3:14).

Der Weg zum Baum des Lebens ist der Weg zurück zu dem Punkt, an dem die Geschichte der Menschheit schiefging. Der Weg zum Baum des Lebens wurde durch die Sünde versperrt. Adam und Eva wählten beim Essen den falschen Baum. Wir können wieder vom guten Baum essen, indem wir Weisheit wählen. Dieser Baum ist „der Baum des Lebens“, das bedeutet, dass er ständige Vitalität und ein volles, ewiges Leben gibt (vgl. 1Mo 3:22-24). Das ist das Teil für jeden, der die Weisheit ergreift und festhält.

Weisheit besteht darin, Gott in Christus zu erkennen. Christus ist der Baum des Lebens. Wer Ihn ergreift, bekommt ewiges Leben. Das ist mehr als wir in Adam verloren haben. Das Kreuz Christi ist für uns zum Baum des Lebens geworden. Das Kreuz Christi ist die Torheit Gottes, die weiser ist als die Menschen (1Kor 1:25). Wer das glaubt, ist „glückselig“ zu preisen, denn er hat das ewige Leben.

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