Psalms 118:17

Die mächtige Taten des HERRN

Je größer die Gefahr, desto größer die Befreiung von ihr. Je größer die Befreiung, desto größer die Freude. Die Freude des Psalmisten ist nicht mehr eine persönliche Freude, sondern wird von anderen geteilt. Das Lied der Freude über die Befreiung erfüllt „die Zelte der Gerechten“ (Ps 118:15). In den Zelten ist „die Stimme des Jubels und der Rettung“.

Der Inhalt des Liedes ist „die Rechte des HERRN“ (Ps 118:15c; 16; vgl. 2Mo 15:6; 12). Seine dreimalige Wiederholung zeigt den Überschwang der Freude an. Zweimal wird voller Freude gesungen, dass diese Hand „mächtige Taten tut“, und einmal, dass diese Hand „erhoben ist“. Mit „der Rechten des HERRN“ ist der Herr Jesus gemeint, der zur Rechten Gottes erhöht ist (Ps 110:1). Durch ihn tut Gott mächtige Taten.

Verbunden mit der Freude über die mächtigen Taten des HERRN ist für den Psalmisten oder den Überrest die Gewissheit, dass sie „nicht sterben, sondern leben“ werden (Ps 118:17; vgl. 2Kor 6:9b). Gleichzeitig erwähnen sie auch, was der Zweck ihres Lebens ist: Es ist, „die Taten Jahs erzählen“.

Sie sind sich auch bewusst, dass sie kein Recht auf Leben haben. Der HERR hat sie wegen ihrer Sünden „hart … gezüchtigt“ (Ps 118:18). Damit erkennen sie seine Gerechtigkeit an. Die Züchtigung soll sie jedoch nicht ins Verderben stürzen, sondern sie reinigen (Heb 12:5-11). Die Züchtigung ist kein Endziel, sondern ein Mittel. Das haben sie verstanden. Deshalb fügen sie voller Dankbarkeit hinzu: „Aber dem Tod hat er mich nicht übergeben.“ Alles spricht von der Güte des HERRN.

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