Psalms 31:5

Deutsche Versen (4-9)

Vertrauen und Freude

In Ps 31:4 drückt David sofort die Zuversicht aus, das Gott ihn erhört, worum er in Ps 31:3 gebeten hat. Wir finden mehrere Synonyme für Gott im Zusammenhang mit Vertrauen: Fels und Burg (Ps 31:3; 4). Der HERR ist der Fels, dessen Tun vollkommen ist (5Mo 32:4). Dies sagt etwas über die Bereitschaft und Fähigkeit des HERRN aus, sein Volk zu erlösen.

Bereits während eines Gebets, das im Glauben gebetet wird, erhält der Gläubige die Zusicherung seiner Erhörung. Diese Erfahrung Davids – und in der Endzeit des Überrestes – ist eine wunderbare Ermutigung für uns, uns im Glauben an Gott zu wenden. Wir werden erfahren, dass „er ein Belohner“ ist für die, die ihn suchen (Heb 11:6).

Nun, da David durch die Erhörung gestärkt wurde, betet er weiter und bittet Gott, ihm den Weg zu zeigen und ihn zu leiten, und zwar „um deines Namens willen“. Die Herrlichkeit Gottes ist mit dem Schicksal seines Volkes verbunden. Sein Name wird entehrt, wenn es seinem Volk schlecht geht (vgl. Ps 23:3; Ps 106:8). Hier kehrt der Psalmist zu Psalm 23 zurück, wo der HERR als der gute Hirte gesehen wird (Ps 23:1).

Der Weg ist voller Gefahren. Die Feinde lauern. Um ihnen nicht in die Hände zu fallen, braucht er einen Führer und bittet, dass Gott dieser Führer sein möchte. Er bittet auch, dass Gott ihn „leitet“, vor ihm einhergeht. Wie sehr müssen wir das auch bitten! Das Motiv ist nicht so sehr, dass wir bewahrt werden, wenn Gott unser Führer und Leiter ist, sondern dass sein Name groß gemacht wird.

In Ps 31:5 spricht David darüber, was seine Feinde ihm antun. Sie haben heimlich ein unsichtbares Netz vor ihm gespannt. David beklagt sich in den Psalmen oft über Netze und Fallen, die seine Feinde aufgestellt haben, um ihn damit zu fangen. Das Netz schließt sich immer enger um ihn herum. Er bittet Gott, ihn aus der Gefahr des Netzes zu ziehen und ihn davon zu befreien. Er kann es nicht selbst tun, aber Gott, von dem Er sagt „du bist meine Stärke“, kann es.

David befiehlt seinen Geist, der sein Leben oder sein Lebensatem ist, in Gottes Hand (Ps 31:6). Dies ist ein Höhepunkt des Vertrauens, es ist Vertrauen bis zum Tod. Dies gilt in Vollkommenheit nur für den Herrn Jesus. Wir werden ermahnt, diesem Vertrauen zu folgen (1Pet 4:19).

David kann seinen Geist, sein Leben nicht schützen und legt ihn deshalb in Gottes Hand. Wir hören den Herrn Jesus dieselben Worte sprechen, während Er am Kreuz hängt, am Ende seiner Leiden (Lk 23:46). Es gibt Unterschiede zu dem, was David sagt. Wir sehen, wie oben erwähnt, dass unser Vertrauen schwach ist, während das des Herrn Jesus vollkommen ist.

Diese Worte kommen im Abendgebet der Juden vor dem Schlafengehen vor. „Befehlen“ bedeutet „vorläufig Anvertrauen“, eine Art Pfand, eine Einlage von Ersparnissen, die man später abhebt. Hier drückt es die Erwartung aus, dass der Herr Jesus auferstehen wird. Bei den Juden und bei David drückt es die Erwartung aus, dass sie am nächsten Tag aus dem Schlaf erwachen werden.

Außerdem sehen wir, dass diese Worte aus dem Mund Davids eine Bitte um Schutz enthalten. Es bedeutet, dass er keine Pläne mehr für sich selbst macht, sondern sie Gott überlässt. Das ist beim Herrn Jesus auch anders. Er hat immer alles in vollkommener Übereinstimmung mit seinem Gott und Vater getan. Bei Ihm ist das Befehlen seines Geistes in die Hand seines Vaters sein letzter Akt der Hingabe, der Selbsthingabe. Niemand hat Ihm sein Leben, seinen Lebensatem genommen. Er übergibt seinen Geist selbst, Er legt sein Leben selbst hin, weil Er vom Vater ein entsprechendes Gebot empfangen hat (Joh 10:17; 18).

Der Geist Davids ist ihm nicht genommen worden, denn Gott hat sein Leben bewahrt. Er bezeugt mit Dankbarkeit, dass der „HERR“, der „Gott der Wahrheit“, erlösen kann und wird. Gott hat bewiesen, dass Er der Gott der Wahrheit oder der treue Gott ist. Gegenüber diesem Gott stellt David seine Feinde, als Menschen, „die auf nichtige Götzen achten“ (Ps 31:7), Menschen, die auf diese nichtigen Götter vertrauen. Andererseits betont er, „ich“, dass er auf den HERRN vertraut.

David hat große Freude wegen der Güte Gottes (Ps 31:8). Denn Gott hat sein Elend angesehen. Und nicht nur das. Er hat „Kenntnis genommen von den Bedrängnissen“ Davids, d. h. Er hat sie nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern an ihnen teilgenommen. Es setzt ein tiefes Wissen voraus, das durch Intimität erworben wird.

David dankt Gott, dass Er ihn nicht der Hand des Feindes überliefert hat, sondern im Gegenteil seine Füßen in weiten Raum gestellt hat (Ps 31:9). Wir können an die Verfolgung durch Saul denken, der ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt umzingelte, und dass Gott ihn davon befreit (1Sam 23:26-28).

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