Romans 11:20

Hochmut kommt vor dem Fall

Röm 11:18. Wir Christen sind nun die Träger des Zeugnisses, das Gott von sich selbst in dieser Welt geben will. Israel hat beim Ablegen dieses Zeugnisses versagt und ist deshalb beiseite gesetzt worden.

Es besteht die Gefahr, dass wir Christen uns des Platzes rühmen, den Gott uns gegeben hat. Wir glauben dann, besser zu sein als Israel. Nun, wer nur ein wenig das Zeugnis kennt, das die Christen in dieser Welt ablegen, wird sich davor hüten, sich zu rühmen. Denk nur an Nordirland und den Libanon. Hinzu kommt noch, dass uns Gott in seiner Gnade dieses Zeugnis anstelle von Israel anvertraut hat. Nur auf diese Weise sind wir Teilhaber der Segnungen geworden, die Gott seinem Volk geben wollte. Wir, von Natur Heiden, hatten auf nichts ein Anrecht. Bedenke, dass nicht wir die Wurzel tragen, sondern die Wurzel uns trägt. (Wenn du vergessen hast, was diese Bildersprache bedeutet, so lies noch einmal den letzten Abschnitt.)

Röm 11:19-20. Jetzt könnte jemand sagen: Alles gut und schön, aber es ist doch so, dass das ungläubige Israel von Gott beiseite gesetzt ist und wir an seine Stelle gekommen sind. In der Tat! Doch bedenke die Ursache, weshalb Israel beiseite gesetzt wurde. Sie haben diesen Platz wegen ihres Unglaubens verloren. Sie haben Gott und seinen Sohn verworfen und nicht auf Ihn gehört.

Wir sind nicht an ihre Stelle getreten, weil wir besser waren. Damit wir diesen Platz behalten können, müssen wir durch den Glauben stehen. Glaube bedeutet hier die Glaubenswahrheit, nicht unser persönliches Glaubensvertrauen. Es geht nicht darum, dass wir glauben, sondern was wir glauben. Um ein Zeugnis Gottes in dieser Welt sein zu können, muss die Christenheit ungeschmälert an der Bibel festhalten. Darin finden wir die Glaubenswahrheit.

Röm 11:21-22. Paulus warnt uns, nicht hochmütig zu sein. Die Christenheit als Ganzes sollte nicht denken, dass Gott sie verschonen wird. Wenn sie Ihn nicht fürchten, wird sie das gleiche Schicksal ereilen, das Israel ereilt hat. Aus anderen Bibelstellen ist deutlich zu erkennen, dass die Christenheit als Ganzes ebenfalls untreu werden und von Gott abgehauen werden wird.

Die Entwicklung zunehmender Untreue ist bereits jetzt sichtbar. In vielen großen Kirchen werden Lehren über die Person und das Werk des Herrn Jesus verkündigt, die nicht in Übereinstimmung mit der Bibel sind. Das Christentum wird immer mehr als eine Religion dargestellt, die anderen Weltreligionen gleichwertig ist. Dadurch wird der große Unterschied zwischen den anderen Religionen und dem Christentum verwischt.

Bietet das Christentum nicht als einzige Religion die Lösung für die Frage, wie ein verlorener Mensch mit Gott ins Reine kommen kann? Das kann nur durch den Herrn Jesus geschehen, der gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Joh 14:6). Das schließt jede andere Möglichkeit aus. Der Herr Jesus ist nicht eine Möglichkeit neben anderen.

Auch wird das Christentum von vielen benutzt, um politische Ziele zu erreichen. Das Zeugnis darüber, wer Gott ist und wer der Herr Jesus ist, kommt dadurch abhanden. Der Mensch ist hier auf der Erde, um Gott zu dienen. Die Christen haben durch die Bibel Anweisungen empfangen, wie das geschehen soll. Nur durch den Glauben an Christus und sein vollbrachtes Werk kann das geschehen.

Doch der Glaube wird immer weiter ausgehöhlt. Sehr viele Glaubenswahrheiten hat die Christenheit bereits preisgegeben, und noch mehr werden folgen, bis der völlige Abfall vom christlichen Glauben das Endergebnis sein wird. Die Christenheit bleibt nicht durch den Glauben stehen. Das ist es, was uns das Wort Gottes lehrt.

Wird es dann mit dir und mir auch schlecht enden? Damit über diese Frage keine Unklarheit entsteht, werde ich im nächsten Abschnitt etwas dazu sagen.

Lies nun noch einmal Römer 11,18–22.

Was bedeutet der Ausdruck in Röm 11:20: „Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich“?

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