Romans 15:12

Das Evangelium für Juden und Heiden

Röm 15:8. Der Herr Jesus ist ein Diener geworden. Mach dir das einmal gut bewusst. Er, der ewige Sohn Gottes, hat die Gestalt eines Sklaven angenommen.

Er ist gekommen, um zu dienen, nicht um bedient zu werden. Hier heißt es, dass Er ein Diener der Beschneidung geworden ist. Das bedeutet, dass Er zu dem jüdischen Volk gekommen ist, denn diesem Volk war die Beschneidung als ein Zeichen dafür gegeben worden, dass Gott mit ihnen einen Bund geschlossen hatte. Unter diesem Volk hat Er als Jude gelebt.

Der Zweck seines Kommens war unter anderem, die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern (wie Abraham) gegeben worden waren. Diese Verheißungen hatte Gott gegeben. Sie standen als die Wahrheit Gottes fest, denn wenn Gott etwas gesagt hat, führt Er es auch aus. Und der Herr Jesus kam, um diese Verheißungen zu bestätigen.

Röm 15:9. Doch es gab noch einen Grund, weshalb der Herr Jesus ein Diener der Beschneidung wurde, nämlich „damit die Nationen Gott verherrlichen mögen um der Begnadigung willen.“ Hier zeigt Paulus klar, dass das Kommen des Herrn Jesus nicht nur für Israel Segen bedeutete, sondern auch für die Nationen. Das steht sehr schön in Jesaja 49. Dort hörst du Gott zu dem Herrn Jesus sagen: „Es ist zu gering, dass du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um mein Heil zu sein bis an das Erde der Erde“ (Jes 49:6). Im ersten Teil dieses Zitats liest du, dass es im Herzen Gottes war, dass der Herr Jesus Israel wiederherstellen sollte. Doch das war nicht das Einzige. Für Gott war das Werk des Herrn Jesus so groß, dass Er dessen Folgen nicht nur auf Israel beschränken wollte. Er wollte, dass alle Nationen an der Barmherzigkeit teilhaben sollten, die durch den Herrn Jesus zu den Menschen kommen würde. Das Ergebnis sollte sein, dass Gott verherrlicht und geehrt würde.

Es ist bemerkenswert, dass Gott bereits im Alten Testament von dieser Barmherzigkeit für die Nationen gesprochen hatte. Die Barmherzigkeit war nichts Neues, das erst im Neuen Testament offenbart wurde. Doch beachte: Es geht nicht um die Versammlung. Diese war im Alten Testament sehr wohl ein Geheimnis. Hier geht es darum, dass das Herz Gottes im Alten Testament auch zu den Nationen außerhalb Israels ausging. Sie hatten natürlich einen anderen Platz. Israel war und bleibt das auserwählte Volk Gottes und hat in der Heilsgeschichte einen besonderen Platz. Doch damit hatte Gott die anderen Völker nicht verworfen.

Um das zu bestätigen, werden vier Schriftstellen aus dem Alten Testament angeführt. Diese vier Zitate repräsentieren eigentlich das ganze Alte Testament. Sie stammen nämlich aus dem Gesetz (5Mo 32:43), den Psalmen (Ps 18:50; Ps 117:1) und den Propheten (Jes 11:10). In Lukas 24 bezeichnet der Herr Jesus diese drei Teile als eine Zusammenfassung des ganzen Alten Testaments (Lk 24:44b).

Das erste Zitat am Ende von Röm 15:9 stammt aus Psalm 18 (Ps 18:50). Dies ist ein allgemeines Zitat, eigentlich eine Art Überschrift über die anderen Zitate. Dort geht es um die Befreiung des Überrestes aus der Hand des Feindes, die Gott bewirken wird. Diese Befreiung ist für sie der Anlass, den Namen Gottes unter den Nationen zu bekennen.

Röm 15:10. Die Folge ist, dass im zweiten Zitat (5Mo 32:43) die Nationen aufgerufen werden, mit dem Volk Gottes fröhlich zu sein. Sie werden eingeladen, die Freude an der Befreiung zu teilen.

Röm 15:11. Im dritten Zitat (Ps 117:1) werden alle Nationen und alle Völker aufgerufen, jeder für sich den Herrn zu loben und zu preisen. Hier ist die Freude nicht mehr auf das Volk Israel beschränkt, sondern alle Völker auf der ganzen Erde dürfen daran teilhaben.

Röm 15:12. Im vierten Zitat (Jes 11:10) wird die Ursache der Freude angegeben. Dort ist von der Wurzel Isais die Rede. Das weist deutlich auf den Herrn Jesus hin (Off 22:16). Er wird aufstehen, um über die Nationen zu herrschen. Unter seiner Herrschaft wird eine Zeit der Freude und des Jubels anbrechen, wonach heute noch alle Nationen fieberhaft und mit eigener Kraft suchen. Es kommt eine Zeit, wo die Nationen auf Ihn hoffen werden. Jetzt ist es noch nicht so weit.

Röm 15:13. Doch du kennst bereits den Gott der Hoffnung. Er ist in der Lage, dich mit aller Freude und allem Frieden im Glauben zu erfüllen. Jetzt geschieht das noch im Glauben. Glauben heißt, auf Gott vertrauen, der alles, was Er gesagt hat, erfüllen wird, selbst wenn alles um dich her im Widerspruch dazu zu stehen scheint. Wenn du damit erfüllt bist, wirst du überreich sein in der Hoffnung. Das wird dich froh machen, und du wirst Ihn in einer Welt preisen, in der Gott und Christus immer mehr geleugnet werden. Du brauchst dich dazu nicht selbst aufzuputschen oder dir selbst Mut zuzusprechen. Menschen ohne Gott machen das so. Sie sagen sich: „Kopf hoch!“ und „Nicht bei den Problemen stehen bleiben!“ Solche Ermutigungen mögen zwar für eine Zeit hilfreich sein, doch sie geben keine echte und beständige Kraft. Diese Kraft hat ein Mensch nicht in sich selbst. Deine Kraft ist der Heilige Geist. Er ist gekommen, um dein Herz auf den Herrn Jesus zu richten. Nur dann, wenn Er der Gegenstand deiner Hoffnung ist, wird deine Hoffnung fest und überreich sein.

Lies nun noch einmal Römer 15,8–13.

Wie kannst du „alle Freude und allen Frieden im Glauben“ bekommen?

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