Romans 15:21

Der Dienst des Paulus

Röm 15:14. Obwohl Paulus die Gläubigen in Rom nie persönlich gesehen hatte, war er doch davon überzeugt, dass sie voller Gütigkeit waren. Er hatte genug von ihnen gehört, um das sagen zu können.

Auch wusste er, dass sie mit aller Erkenntnis erfüllt waren. Durch ihre Gütigkeit waren sie imstande, einander zu ermahnen. Gütigkeit und Erkenntnis sind Dinge, die du nicht für dich behalten solltest. Damit kannst du anderen dienen. Wenn du an Zurechtweisungen denkst, so denkst du vielleicht nicht gleich an einen Dienst. Zurechtweisen bedeutet: jemanden wieder zurückbringen, der auf irgendeine Weise einen verkehrten Weg geht. Es ist ein Beweis der Gütigkeit und der Erkenntnis, wenn wir so aufeinander Acht geben.

Röm 15:15. Paulus entschuldigt sich sogleich, dass er ihnen dies geschrieben hat. Doch er wollte sie an Dinge erinnern, die bei ihnen vielleicht in Vergessenheit geraten waren. Das ist etwas, was auch du immer nötig haben wirst. Wenn du immer wieder an eine bestimmte Sache erinnerst wirst, vergisst du sie nicht mehr. Du wirst sie immer besser behalten. Du wirst dadurch umso mehr befestigt, wie Petrus es nennt, als er die Gläubigen kurz vor seinem Sterben an die Wahrheit Gottes erinnerte (2Pet 1:12-15; 2Pet 3:1).

Röm 15:16-17. Paulus stand in einer besonderen Beziehung zu den Nationen, also auch zu den Gläubigen in Rom, denn sie gehörten zu den Nationen. Er nennt sich hier einen Priester. Das ist zwar ein merkwürdiger, aber auch ein schöner Ausdruck. Wenn du den Dienst am Evangelium so siehst, ist die Verkündigung des Evangeliums ein hervorragender Dienst. Ein Priester ist jemand, der Gott Opfer darbringt. Wenn jemand durch die Verkündigung des Evangeliums zur Bekehrung und zum Glauben kommt, darf der Prediger so jemanden Gott als Opfer darbringen.

Es ist der Heilige Geist, der Bekehrung und Glauben in einem Menschen bewirkt. Dadurch ist diese Person geheiligt, d. h. sie ist losgelöst von der Welt und gehört nun Gott an. Das ist möglich geworden, weil Christus Jesus gestorben und auferstanden ist. Er hat alles getan, was nötig war, damit ein Mensch errettet werden kann. Deshalb gibt es nur Ruhm „in Christus Jesus in den Dingen, die Gott angehen“.

Röm 15:18. Das ganze Leben des Paulus war darauf ausgerichtet, das zu tun, was Christus wollte. Schon unmittelbar bei seiner Bekehrung hatte er gesagt: „Was soll ich tun, Herr?“ (Apg 22:10). Bei allem, was er gesagt hatte, hatte er das berücksichtigt. Das ist ein wichtiges Vorbild für uns! Wenn Christus nicht in ihm wirkte, hielt Paulus seinen Mund. Alles ordnete er dem Ziel seines Lebens unter, das ihm sehr deutlich vor Augen stand: die Nationen zum Gehorsam zu bringen.

Röm 15:19. Alles, was er sagte, alles, was er tat, alles, was er an Gaben empfangen hatte, war darauf ausgerichtet. Die Kraft dazu besaß er nicht in sich selbst. Er war sich bewusst, dass er all das nur in der Kraft des Geistes Gottes tun konnte. Überall, wohin er kam, predigte er das Evangelium.

Röm 15:20. Dabei berücksichtigte er auch das, was einem anderen anvertraut war. Wenn er feststellte, dass jemand anders in einem bestimmten Gebiet das Evangelium verkündigte, ging er in ein anderes Gebiet. Für ihn war die Predigt wichtiger als der Prediger. Er war am liebsten dort, wo das Evangelium noch nicht gepredigt worden war. So hat der Herr auch dir einen kleinen Bereich in dieser Welt gegeben, wo du von Ihm zeugen kannst. Dieser Bereich kann immer größer werden. Doch achte darauf, dass du nicht in einen Bereich eindringst, den der Herr jemand anderem gegeben hat. Das geht nicht gut. Wir dürfen alle gemeinsam dem Herrn am Evangelium dienen, doch jeder hat dabei seine eigene Aufgabe und seinen eigenen Bereich.

Paulus hat viel Last mit Menschen gehabt, die ihn in ein schlechtes Licht stellten. Sie verbreiteten Dinge über ihn, die überhaupt nicht stimmten. Wenn er irgendwo gewesen war, kamen andere dorthin und sagten, er sei nur auf seinen eigenen Vorteil aus gewesen. So wollte Paulus selbst nicht vorgehen. Er wollte gern das anerkennen, was der Herr anderen gegeben hatte. Wenn er sah, wie andere vom Herrn gebraucht wurden, machte ihn das nicht eifersüchtig, sondern glücklich. Er selbst ging dann an einen anderen Ort.

Röm 15:21. Für diese Haltung bei der Verkündigung des Evangeliums hatte Paulus eine Bibelstelle aus Jesaja 52 (Jes 52:15). Das war für ihn ein deutlicher Hinweis, an Orte zu gehen, wo Christus noch nicht verkündigt worden war.

Hier hast du eine wichtige Anweisung, wenn du etwas für den Herrn tun willst (und wer den Herrn liebt, will das doch, oder?): Lass dich durch das Wort Gottes leiten. Wenn du dich täglich vom Wort Gottes ernährst, wirst du auf deine Fragen eine Antwort erhalten. Du wirst sicher Fragen über manche Dinge haben. Die Antworten liegen nicht auf der Straße. Deshalb musst du betend lesen. Paulus erhielt in der Situation, in der er sich befand, keinen Brief mit den Namen der Orte, wohin er gehen oder nicht gehen sollte.

So geht es mit vielen Fragen in unserem Leben. Da gibt es Fragen wie: Welchen Mann bzw. welche Frau hat der Herr für mich bestimmt; welche Ausbildung soll ich absolvieren, welchen Beruf soll ich wählen? Auf diese Fragen findest du ebenfalls keine wörtlichen Antworten in der Bibel. Allerdings findest du in der Bibel Hinweise auf Männer und Frauen, die gottesfürchtig waren. Darauf kannst du bei deiner Entscheidung achten. So kannst du dich auch bei der Berufswahl von der Frage leiten lassen: Kann ich darin dem Herrn dienen, oder muss ich Dinge tun, die nicht dem Willen Gottes entsprechen? Vertraue Gott auf sein Wort hin. Wer an Ihn glaubt und Ihm vertraut, wird nicht beschämt werden.

Lies nun noch einmal Römer 15,14–21.

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