Romans 8:7

Wandeln nach dem Geist

Röm 8:1. Nachdem du darum gerungen hast, aus dem Morast von Kapitel 7 herauszukommen, hast du jetzt festen Boden unter den Füßen. Deine Festigkeit liegt in Christus.

Für die, die in Christus sind, gibt es keine Verdammnis. Was ist das für eine Erleichterung! Gott sieht dich so, und deshalb darfst du dich selbst auch so sehen. Jede Angst vor dem Gericht ist weggenommen, denn Christus hat das Gericht getragen und ist aus den Toten auferstanden.

Röm 8:2. Wenn du in deinem Glaubensleben so weit gekommen bist, dass du nicht mehr auf dich, sondern auf Christus blickst, wirst du feststellen, dass der Heilige Geist in dir sein Werk tun kann. Der Heilige Geist wird hier der „Geist des Lebens“ genannt. Er bewirkt nicht den Tod, sondern das Leben. So war er bereits im Leben Christi Jesu wirksam. Überall, wohin der Herr Jesus kam, brachte Er Leben. Als der Herr Jesus gestorben war, stand Er selbst in der Kraft des Geistes des Lebens aus den Toten auf. Auf genau dieselbe Weise bist du durch diesen Geist des Lebens von der Macht der Sünde und des Todes erlöst worden.

Röm 8:3. Du erinnerst dich noch, wie das Gesetz jedem, der es halten würde, Leben verhieß. Aber niemand konnte das Gesetz halten. Nicht weil das Gesetz nicht gut war, sondern weil im Fleisch keine Kraft war, es zu halten. Ich habe einmal folgenden Vergleich gelesen, der das verdeutlichen kann: Stell dir einmal einen geschickten Holzschnitzer vor, der aus einem Stück Holz die schönsten Figuren schnitzen kann; außerdem verfügt er über die besten Werkzeuge. Gib diesem Mann ein Stück vermodertes Holz. Damit kann er nichts anfangen. Das liegt nicht an ihm, denn er hat die nötigen Fähigkeiten. Es liegt auch nicht an seinem Werkzeug, denn das ist von bester Qualität. Woran liegt es dann? Natürlich an dem Holzstück. Genauso ist es auch mit dem Gesetz und mit uns.

An Gott liegt es nicht, denn Er ist vollkommen „geschickt“. Es liegt auch nicht am Gesetz, denn das ist „heilig, gerecht und gut“, wie wir im vorigen Kapitel gesehen haben. Es liegt also an uns, dass das Gesetz nicht zu seinem Ziel kommt. Es liegt an unserem Fleisch, dass das Gesetz kraftlos ist. Wie groß ist es daher, dass Gott uns nicht weiter „vermodern“ ließ. Als erwiesen war, dass es dem Gesetz unmöglich war, dich von der Sünde und dem Tod zu befreien, ging Gott ans Werk. Er sandte seinen eigenen Sohn als Mensch in die Welt. Am Kreuz von Golgatha hat Gott an seinem Sohn die Sünde gerichtet.

Du musst gut beachten, dass das, was hier in Röm 8:3 steht: „in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde“, sich auf die Fleischwerdung, d. h. Menschwerdung des Herrn Jesus bezieht. Dabei ist Er uns Menschen gleich geworden. Doch beachte: ausgenommen die Sünde. Er hat also nicht an dem bösen, sündigen Fleisch teilgenommen, das wir als Menschen von Natur seit unserer Geburt haben, weil wir von sündigen Eltern abstammen. Im Blick auf seine äußere Erscheinung wurde er uns gleich. Darin unterschied Er sich in nichts von uns. Nur als der Herr Jesus am Kreuz hing, und zwar in den drei Stunden der Finsternis, hat Gott die Sünde im Fleisch verurteilt. Er hat völlig mit ihr abgerechnet und sie für ewig weggetan.

Röm 8:4. Die neue Kraftquelle, die von nun an in deinem Leben wirken will, ist der Heilige Geist. Wenn du dich durch Ihn leiten lässt, wirst du auch die gerechte Forderung des Gesetzes erfüllen. Bist du also doch noch dem Gesetz unterworfen? Nein, durchaus nicht! Doch glaubst du, dass der Heilige Geist dich zu etwas veranlasst, das dem Gesetz widerspricht? Natürlich nicht! Darum, wenn du dich durch den Geist leiten lässt, wirst du (gleichsam automatisch) das tun, was das Gesetz sagt. Dennoch ist das nicht das Ziel eines Wandels nach dem Geist. Wandeln nach dem Geist bedeutet viel mehr. Es bedeutet, dass du dem Heiligen Geist in deinem Leben Raum gibst und Er dein Denken erfüllt.

Röm 8:5-6. Durch deine Denkweise kommt zum Ausdruck, wodurch du dich leiten lässt. Worauf richtest du deine Gedanken? Wonach verlangst du? Du bist bekehrt und hast neues Leben. Du hast den Heiligen Geist empfangen. Trotz des Kampfes, den du hin und wieder führen wirst, richtest du dich doch auf ganz andere Dinge aus als vor deiner Bekehrung. Damals warst du auf fleischliche Dinge aus, dein Leben war ganz auf dich selbst ausgerichtet. Was war das Ergebnis davon? Nichts anderes als der Tod.

Jetzt bist du auf geistliche Dinge ausgerichtet; dein Leben ist auf Gott ausgerichtet. Was ist das Ergebnis davon? Leben und Frieden! Das echte, wahre Leben, das du innerlich empfangen hast, äußert sich und wird sichtbar durch deine Lebensweise. Du betrachtest die Dinge um dich herum völlig anders, als du es bisher immer getan hast. Jetzt erst hat dein Leben einen Inhalt bekommen. Du kennst Gott und du kennst Christus. Weil alles mit Gott in Ordnung ist, wohnt Friede in deinem Herzen. Du kannst noch einmal Kapitel 5,1–2 lesen (Röm 5:1-2). Diesen Frieden wirst du immer tiefer erleben, wenn du dein Leben in allen Dingen Gott übergibst und auf Ihn ausgerichtet bleibst.

Röm 8:7. Mit dem Fleisch ist das völlig anders. Im Fleisch ist überhaupt kein Verlangen nach Leben und Frieden. Im Gegenteil, alles, worauf das Fleisch sinnt, ist nur Feindschaft gegen Gott. Das Fleisch ist unverbesserlich schlecht. Es will und kann sich dem Gesetz Gottes nicht unterwerfen. Sei dir gut bewusst, was hier als charakteristisch für das Fleisch aufgezählt wird und was für den Geist charakteristisch ist. Dann wirst du schnell erkennen, ob ein bestimmtes Verlangen aus dem Fleisch oder aus dem neuen Leben kommt.

Lies nun noch einmal Römer 8,1–7.

Was ist der Unterschied zwischen dem Wandel nach dem Fleisch und dem Wandel nach dem Geist?

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