Song of Solomon 1:9

Eine Stute an des Pharaos Prachtwagen

Der Bräutigam nennt die Braut hier das erste Mal „meine Freundin“. Das bezieht sich auf die vertraute Beziehung zwischen ihnen. Mit einem Freund oder Freundin teilst du vertrauliche Dinge, die du nicht mit jedem teilst. Dies ist nur möglich, wenn es eine Atmosphäre des vollständigen Vertrauens und der Sicherheit gibt. Der Herr Jesus nennt seine Jünger auch seine Freunde und erinnert sie an seinen Schutz (Lk 12:4). Anderswo erwähnt Er eine weitere Bedingung, die notwendig ist, damit Er jemanden „Freund“ nennen und sich vertraut mit ihm unterhalten kann, nämlich dass der Jünger tut, was er gebietet (Joh 15:14).

Dann vergleicht der Bräutigam seine Braut mit einer Stute. Wenn wir das zum ersten Mal hören, klingt es für uns Abendländer nicht besonders schmeichelhaft in einer Liebesbeziehung. Wir hören nicht oft, dass ein Mann von seiner Ehefrau sagt, dass sie wie eine Stute aussieht. Das sagt der Bräutigam hier. Sie ist eine von mehreren Stuten, die gemeinsam die Aufgabe haben, Pharaos Prachtwagen zu ziehen. Also kommen die Stuten aus Ägypten (vgl. 1Kön 10:28; 2Chr 1:16; 2Chr 9:28). Es müssen schöne und gut ausgebildete Stuten gewesen sein, richtige Paradestücke. Sie wurden eingesetzt, um die schönen Prachtwagen des Pharao zu ziehen und seine Majestät zu zeigen, ganz gleich, wo sie hinkamen.

Als Gläubige sollten wir alle solche „Prachtexemplare“ für unseren Herrn Jesus sein und Ihn in den „Prachtwagen“ unseres Lebens tragen. Wir sollten Ihn in unserem Leben zeigen, dass seine Majestät darin sichtbar wird und alles Licht unseres Lebens auf Ihn fällt. Er sagt hier, dass wir dies für Ihn sind. Das bedeutet, dass Er sich selbst durch uns verherrlichen kann. Wir wissen selbst, dass wir dies mit unserem Leben oft nur sehr schwach tun. Aber Er sieht in uns den Wunsch, Ihn zu verherrlichen. Wir möchten gern den Menschen um uns herum zeigen, was Er für uns bedeutet, was Er für uns durch sein Werk am Kreuz geworden ist. Er befreite uns von der Macht der Sünde und erkaufte uns für sich selbst. Jetzt gehören wir völlig Ihm.

Wir können uns vorstellen, dass es wichtig ist, wenn mehrere Stuten einen Prachtwagen ziehen, dass alle diese Stuten gleichmäßig und mit der gleichen Geschwindigkeit galoppieren. Es zeigt, dass wir den Herrn Jesus nicht nur als Einzelpersonen, sondern auch gemeinsam loben können. Ein gemeinsames Zeugnis hat große Kraft in der Welt. Wenn jeder persönlich erfüllt ist von der Heiligkeit des Herrn Jesus, dann werden Streitigkeiten nicht die Chance bekommen, dieses wertvolle Zeugnis zu beschädigen.

Die Stute gehorcht den Zügeln ihres Herrn und gibt ihre Kraft in seinen Dienst. So möchte der Heilige Geist sozusagen die Zügel unseres persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens halten. Dann wird der Herr Jesus im Leben derjenigen, die Ihn lieben, sehen, dass sie Ihm völlig zur Verfügung stehen, um Ihn dort hinzunehmen, wohin Er gehen möchte. So sind wir brauchbar für den Meister. Es geht darum, dass wir unsere Kraft in Abhängigkeit von der Leitung durch den Heiligen Geist auf dem Pfad, den Er uns zeigt, in seinen Dienst stellen.

Das Ergebnis ist ein Wandel in Frieden und Einigkeit mit anderen, genauso wie die Stuten alle Schritt hielten. Dies wird ein beeindruckender Anblick sein, genauso wie der Prachtwagen des Pharaos ein schönes Schauspiel war – ein Schauspiel, das seine Größe widerspiegelte.

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