Song of Solomon 2:4

Sein Banner über mir ist die Liebe

Nachdem sich die Braut in den Schatten des Bräutigams gesetzt hat und das genießt, was er isst (Hld 2:3), wird sie von dem Bräutigam in die Fülle der Freude geführt. Das ist symbolisch ausgedrückt durch „das Haus des Weines“, wohin er sie bringt. Sie freut sich an seiner Liebe, die wie ein Banner über ihr ist. Ein Banner spricht vom Sieg. Wo das Banner aufgestellt ist, da hat man den Sieg errungen. Liebe besiegt die größte Angst und Feindschaft.

Der Gläubige darf wissen, dass ihn der Herr Jesus in die volle Freude der Gemeinschaft mit Ihm bringt. Wie wir schon gesehen haben (Hld 1:2b), ist der Wein ein Bild der Freude. Hier sehen wir, wie Er uns als Gläubige in ein Haus der Freude bringt. Wir sind nicht durch unsere eigene Kraft in dieses Haus eingetreten, und auch haben wir uns nicht selbst eingeladen. Christus hat uns eingeladen. Er hat uns dort hingebracht. In seiner Gnade gab Er uns diesen Platz bei Ihm. Durch sein Werk am Kreuz öffnete Er die Tür dieses Hauses für uns und trug uns hinein.

Der Herr Jesus veranschaulicht dies im Gleichnis des verlorenen Schafes, das der Hirte findet. Voller Freude legt er es auf seine Schultern und bringt es nach Hause. Dann ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und lädt sie dazu ein, sich mit ihm zu freuen. Es ist ein Bild der Freude, die im Himmel sein wird, über einen Sünder der Buße tut (Lk 15:5-7).

Ein ähnliches und sogar noch beeindruckenderes Beispiel sehen wir in dem Gleichnis, das der Herr Jesus vom verlorenen Sohn, ebenfalls in Lukas 15, erzählt. Als dieser Sohn nach Hause kommt, bringt ihn der Vater in sein eigenes Haus, ins Vaterhaus, wo es überschwängliche Freude gibt. Sie bereiten ein großes Festessen zu in einer Atmosphäre der Freude, die anfängt und niemals aufhört: „Und sie fingen an, fröhlich zu sein” (Lk 15:24). Das beginnt hier auf der Erde, wo wir dieses Festessen schon als einen Vorgeschmack des Himmels erfahren können, wo wir dieses Fest dann in alle Ewigkeit fortsetzen werden.

Das Banner spricht von dem Herrn Jesus als dem Sieger und von seiner Macht (2Mo 17:15; Jes 5:26; Jes 11:10; 12). Er stellte seine Liebe unter Beweis, indem Er für uns starb und dadurch von der Furcht des Teufels befreite. „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“ (1Joh 4:18).

Das Banner spricht nicht nur vom Sieg, sondern auch von Besitz. Das Gebiet, auf dem sich ein Banner befindet, gehört der Person, die das Banner dort aufgestellt hat. Wenn wir aufschauen und das Banner sehen, sehen wir Ihn, den Sieger, und wir kennen seine Liebe. Dann haben wir keine Angst mehr vor irgendeiner Macht, die uns von Ihm rauben kann (Joh 10:28; 29). Das Banner seiner Liebe ist wie ein Umhängetuch, in das Er uns vollkommen eingewickelt hat und uns seine Wärme sowie Schutz und Sicherheit spüren lässt. Wir können mit Freuden in dieser Liebe ruhen.

Diese Kombination von Freude und Liebe sehen wir auch in Gott. Durch das Werk seines Sohnes kann sich Gott an seinem Volk erfreuen und Er kann in seiner Liebe ruhen (Zeph 3:17). Wir sind dazu fähig gemacht, die Gefühle Gottes zu teilen, weil Christus das Gericht Gottes an unserer Stelle getragen hat. Dadurch hat Er für uns die Tür des Hauses der vollkommenen Freude und Liebe, zum Vaterhaus und zum Vaterherzen, geöffnet.

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