Song of Solomon 7:6

Deutsche Versen (5-7)

Hals, Augen, Nase, Haupt und Locken

Die Beschreibung ihres Halses passt auch zum Charakter einer Fürstentochter (Hld 7:5). Sie ist nicht mehr halsstarrig und unwillig, sich unter das Joch zu beugen, sondern kraftvoll im Glauben. Ihr Hals ist ein Muster der Schönheit. Ihr Hals spricht von Ehre und wird mit dem Turm Davids verglichen (Hld 4:4), einer Art Waffenlager, das auf Verteidigungskraft hinweist. Ihr Hals wird mit einem „Turm von Elfenbein“ verglichen; das spricht von königlicher Herrlichkeit. Es passt zu ihrer Beschreibung als einer Fürstentochter.

In der Beschreibung des Bräutigams durch die Braut vergleicht sie den Leib des Bräutigams mit einem „Kunstwerk von Elfenbein“ (Hld 5:14). Elfenbein wird in Verbindung mit der Königsherrschaft Salomos, des Friedefürsten, erwähnt (1Kön 10:22; 2Chr 9:21). Salomo machte „einen großen Thron von Elfenbein“ (1Kön 10:18; 2Chr 9:17). Deshalb können wir Elfenbein mit der Königsherrschaft Christi verbinden, die Er in Frieden ausübt.

Dass der Hals der Braut mit einem Turm von Elfenbein verglichen wird, weist darauf hin, dass Jerusalem an der Herrschaft des Herrn Jesus teilhaben wird. Das sagt der Herr zu seinen Jüngern: „Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten“ (Mt 19:28).

Jetzt wird Er noch abgelehnt, aber bald wird Er regieren und dann werden sie mit Ihm regieren. Der Thron und die zwölf Throne sprechen davon. Es ist der Thron seiner Herrlichkeit, der Thron, der auf der Erde aufgestellt wird in der Herrlichkeit des Friedensreiches, „denn die Erde wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken“ (Jes 11:9b). Die Throne, auf denen sie sitzen werden, beziehen sich auf ihre Regierung über Israel, das heißt ihre Herrschaft über Israel. Sie werden den Segen für Israel austeilen.

Ihre Augen werden hier nicht mit Tauben verglichen, wie das vorher geschehen ist (Hld 1:15; Hld 4:1), sondern mit der Ruhe des reinen und stillen Wassers der „Teiche zu Hesbon“. Es handelt sich nicht um Quellwasser aus der Tiefe oder um eine sprudelnde Quelle, sondern um Wasser, das offen und rein für das Licht des Himmels ist. Ihre Augen strahlen den Frieden des Wortes Gottes aus, wovon die Teiche ein Bild sind. Überall wo sie hinschaut, sieht sie Reinheit, Sauberkeit, alles ist in Übereinstimmung mit Gottes Wort. Es gibt nichts, was diesen Frieden stört, denn alles trägt das Kennzeichen des Friedefürsten.

Die Becken befinden sich „am Tor der volkreichen Stadt“. Wenn alles in Übereinstimmung mit Gottes Wort ist, dann gibt es kein Elend und keinen Tod mehr. Der HERR wird das Haus Israel „an Menschen vermehren wie eine Herde“ (Hes 36:37; 38; vgl. Sach 8:4; 5). Eine große Schar der Erlösten, die der HERR in das Land zurückgebracht hat, wird von der großen Erlösung Zeugnis ablegen, die Er bewirkt hat. Dadurch erfüllt sich sein Wort.

Die „Nase“, die sich einst im Stolz erhob, um Verachtung für den HERRN zum Ausdruck zu bringen (vgl. Ps 10:4; Hes 23:25), wird jetzt mit dem „Libanon-Turm“ verglichen. Der Turm ist eine Burg, eine Festung und gleichzeitig ein Aussichtsposten für die Wächter. Die Nase ist zum Riechen da. Es wird vom Messias gesagt: „Sein Wohlgefallen [oder sein Wohlgeruch, oder sein Riechen] wird sein an der Furcht des HERRN“ (Jes 11:3), das bedeutet, dass die Luft, die Er einatmet, von der Furcht des HERRN durchdrungen ist. Das Gleiche gilt für die Nase der Braut.

Alles, was diese Furcht des HERRN bedroht, was die Luft verunreinigt, kann sie riechen. Die große Bedrohung in der Endzeit ist Damaskus, die Hauptstadt Syriens. Von ihrem Turm schaut sie im Friedensreich darauf herunter. Syrien wird, in der Person des Königs des Nordens, des Anführers von Assyrien, in der Endzeit Israel angreifen, überrennen und zerstören. Diesen Feind wird Christus selbst richten (Dan 11:45).

Wir müssen unseren Feind kennen und wissen, wo er ist. Wenn wir den Feind erkennen, wird der Geruchssinn wichtiger sein als das Sehen oder Hören. Geruch steht nicht mit den Worten, die wir hören, und den Taten, die wir sehen, in Verbindung, sondern mit einem inneren Wahrnehmungsvermögen. Das geht über das hinaus, was wir sehen und hören. Es geht darum, zwischen dem, was von Gott ist, und dem, was nicht von Gott ist, zu unterscheiden. Jemand sieht vielleicht ordentlich aus und das, was er sagt, klingt vielleicht gut, aber vielleicht riecht es nicht gut, weil keine Gottesfurcht dabei ist.

Die Beschreibung der Braut schließt mit dem Haupt und dem Haar ab (Hld 7:6). Ihr „Haupt“ wird mit dem „Karmel“ verglichen. Karmel ist der Ort, an dem Elia vor Gott stand und den Sieg über alles Böse errang (1Kön 18:19-24; 37-45). Es ist der Ort mächtiger Gebete und des Segens, der daraus folgt. Die Tatsache, dass ihr Haupt wie der Karmel war, bedeutet, dass sie sich der Kraft des Gebets bewusst war. Dadurch hat sie Siege errungen und Segen empfangen. Der Segen ist, dass Jerusalem die „Pracht des Karmel“ empfangen wird (Jes 35:2).

Ihr „herabwallendes Haar“ ist wie Purpur – die Farbe der königlichen Gewänder. Das passt auch zu ihrer Beschreibung als Fürstentochter. Indem ihr „herabwallendes Haar“ angesprochen wird, liegt die Betonung auf ihrem langen Haar, das „eine Ehre für sie ist“ (1Kor 11:15). Das spricht von der Tatsache, dass ihre königliche Würde auch den Aspekt der Unterordnung unter die Herrschaft des Königs hat und dass sie sich ihm weiht.

Dieser Aspekt ruft so große Bewunderung in ihm hervor, dass es ihn gefangen nimmt. Es nimmt ihn gefangen, er richtet seine ganze Aufmerksamkeit auf diese Eigenschaft. Mit uns ist es das Gleiche, wenn wir unsere königliche Würde durch unsere Unterordnung unter den Herrn Jesus und untereinander zeigen.

Die Abhängigkeit ist ein besonderes Merkmal unserer Würde. Wir zeigen, dass wir uns Ihm unterordnen, indem wir allem, was Er uns in seinem Wort sagt, gehorsam sind. Wenn wir uns aus Liebe unterordnen, fasziniert Ihn das so sehr, dass er darauf besonders achtgibt. Alle anderen Liebesbeweise ergeben sich daraus.

Nachdem der Bräutigam die Schönheiten der Braut in ihrem öffentlichen Auftreten als Fürstentochter aufgelistet hat, ruft er voller Bewunderung aus, dass sie „schön“ und „lieblich“ ist (Hld 7:7; Hld 1:15; Hld 4:1; Ps 45:11a). Er hat diese innige Liebesbeziehung mit ihr. Er findet seine ganze Freude an ihr. Wonach ihn auch verlangt, sie übersteigt alles. Er hat das vollste Vergnügen an ihr. Er spricht nicht über sie, sondern mit ihr.

Für den Herrn Jesus ist die Braut, die irdische Braut Jerusalem, wirklich alles. Sie ist außergewöhnlich schön und lieblich für Ihn. Sie ist schön in ihrem Auftreten, sie ist lieblich in ihrem Verhalten. Für Ihn ist sie die „Liebste“. Sein Herz ist von ihr erfüllt und schlägt ihr entgegen. Sie ist seine „Liebe, unter den Wonnen“. Er erfreut sich an jedem Teil der Stadt. Es gibt nichts anderes, das stören könnte. Alles ist vollkommen in Übereinstimmung mit seinen Wünschen. In den folgenden Versen beschreibt Er die völlige Freude, die Er an ihr findet.

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