Zechariah 1:13-16

Gnädige Worte, tröstliche Worte

Die Antwort auf das Gebet wird mit „gnädigen Worten, tröstlichen Worten“ gegeben (vgl. Jes 40:1; 2; Jes 57:18; Jos 23:14; Jer 29:10). „Gnädige [wörtlich: gute] Worte“ sind Worte, die ausdrücken, was für jemanden gut ist. „Tröstliche Worte“ sind Worte, die ein Mensch benötigt, weil er sich im Elend befindet.

Das Anbieten einer Perspektive gibt Trost. Jemand, der sich aufrichtig um das Volk Gottes kümmert, bekommt Trost. Er macht das erbetene Mitgefühl sichtbar. Der Trost nimmt Gestalt an in dem, was Gott in Bezug auf seine Wege zu tun gedenkt. Der Trost Gottes wird mit dem Trost eines Kindes durch seine Mutter verglichen (vgl. Jes 66:13). Angst und Unruhe sind weg, es gibt Geborgenheit.

Das gilt auch für uns, persönlich und kollektiv. Leid bewirkt, dass Gott in die Umstände kommt. Er gibt sich uns dann als „der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes“ (2Kor 1:3) zu erkennen. Gott gibt Trost durch die Heilige Schrift und durch die Ermunterung der Schriften haben wir Hoffnung (Röm 15:4). Die Schrift zeugt von dem Herrn Jesus (Joh 5:39), Er ist ihr Inhalt. Gott tröstet auch durch den Heiligen Geist (Apg 9:31). Er ist der Sachwalter oder Tröster. Gottes Geist schöpft in besonderer Weise aus der Heiligen Schrift, um zu trösten.

Gott will uns auch gebrauchen, um andere zu trösten (2Kor 1:4; 2Kor 7:13). Wahrer Trost ist das Reden zum Herzen (Rt 2:13).

Der HERR setzt sich für seine Stadt ein

Der Prophet muss verkünden und ausrufen, was der HERR zu ihm gesagt hat. Es ist nicht nur für den Propheten selbst, sondern das ganze Volk soll es hören und dadurch ermutigt werden.

Jerusalem ist der Ort, an dem Gott wohnt und thront, das Zentrum seiner Regierung. Er wird diese Stadt nicht für immer preisgeben. Zion ist der Name Jerusalems im Hinblick auf die Segnungen, die die Stadt im Friedensreich erhalten wird. Zion bedeutet „sonnig“, denn dort wird „die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln“ (Mal 3:20). Zion, das ist der Berg Zion, wird zusammen mit Jerusalem als Standort des Tempels genannt. Damit ist festgelegt und bestätigt, dass nur Jerusalem als Hauptstadt des Reiches des Menschensohnes in Frage kommt.

Gottes Zorn über die Völker

Gott ist sehr zornig über die Völker, die Er als Zuchtrute für sein Volk benutzt hat. Er hat „großen Zorn“, weil sie sich nicht gemäßigt haben, sondern so vermessen und dreist waren, Israel vernichten zu wollen (Jes 47:6; Jer 50:11-18; Jer 51:24; Hes 25:3; 8; 12; 15; Hes 26:2; Obad 1:10-14). Sie waren sich nicht bewusst, dass sie nur eine Zuchtrute in Gottes Hand waren, sondern wollten die von Gott gegebene Gelegenheit ausnutzen, um sein Volk anzugreifen (Jes 10:5; 7). Hier wird auch deutlich, dass trotz eines gewissen Weltfriedens, der trotz mancher Kriege in diesem Moment noch besteht, Gott immer noch zornig auf die Nationen ist und deshalb kann dieser Friede nur ein zeitlich begrenzter Friede sein.

Dass Gott „nur ein wenig zornig war“, bezieht sich auf die Dauer des Zorns (Jes 54:8), Gottes Zorn ist nur für kurze Zeit. In Sach 1:2 geht es um die Intensität seines Zorns.

Der HERR wendet sich Jerusalem wieder zu

Der HERR wendet sich mit Erbarmen seinem Volk wieder zu, von dem Er sich zuerst wegen ihrer Sünden zurückziehen musste (Hos 5:15). Er gedenkt in seinem „Zorn ... des Erbarmens“ (Hab 3:2). So wie Er zuerst mit Gericht nach Jerusalem kam, so kommt Er jetzt mit Erbarmen.

Es gibt keine größere Ermutigung, als sich an einer Arbeit zu beteiligen, die für Gottes von großem Interesse ist und seinem Ziel dient. So wird hier der Wiederaufbau des Tempels dargestellt. Es ist ein Vorrecht, daran mitwirken zu dürfen. Zuerst wird das Haus gebaut, dann Jerusalem. Gottes Wohnstätte kommt zuerst.

Wem „die Mess-Schnur“ gehört, der bestimmt, was gemessen wird (Sach 2:5; Hiob 38:5; Hes 41:3; Hes 45:6). Die Mess-Schnur weist auf Gottes Interesse hin, den richtigen Zustand der Stadt zu beobachten und sie nach seinem eigenen weisen Plan zur richtigen Zeit zu segnen. Die Mess-Schnur ist hier ein Symbol der Wiederherstellung (vgl. Sach 2:5; Jer 31:38-40), während sie früher ein Symbol des Gerichts war (2Kön 21:13; Jes 34:11).

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