Zechariah 3:2

Der HERR scheltet den Satan

Hier scheint es, dass der Engel des HERRN aus Sach 3:1 der HERR selbst ist. Satan hat Zugang zur Gegenwart Gottes bekommen, um Josua anzuklagen. Aber bevor er seinen Mund öffnen kann, um seine Anschuldigung auszusprechen und den HERRN zum Aussprechen einer Verurteilung zu bringen, scheltet ihn der HERR für seinen bösen Plan. Wir hören keine Verteidigung aus dem Mund Josuas, weil der HERR ihn verteidigt gegen die Anschuldigung des Satans. Wie ist das möglich? Ist die Anschuldigung nicht gerechtfertigt? Die Antwort ist ja und nein.

Es gibt genug Untreue und es gibt genug Sünden, die Verurteilung verlangen. Gott kann daran nicht einfach vorrübergehen, doch es gibt eine vollkommen hinreichende Lösung, eine Lösung, die von Gott selbst ausgeht. Diese Lösung ist das vergossene Blut seines Sohnes Jesus Christus auf dem Kreuz von Golgatha. Auf diese Weise hat Gott die Sünden seines Volkes in Übereinstimmung mit seiner Gerechtigkeit „übergehen“ können (Röm 3:25). Gott blickt nicht auf die Sünden des Volkes, sondern auf das Blut seines Sohnes. Deshalb kann Er „vorübergehen“ wie beim ersten Passah in 2. Mose 12 (2Mo 12:23). Chronologisch gesehen blickt Er auch hier vorausschauend auf das Opfer seines Sohnes, weil bis dahin noch rund 500 Jahre vergehen werden.

Gott hat Jerusalem aus Gnade erwählen können (Röm 11:5), weil Er das Werk seines Sohnes vorausgesehen hat. Jede Erwählung zum Segen ist immer mit dem Herrn Jesus verbunden. Deshalb hat jede Anschuldigung keine Chance auf Erfolg. Durch Christus ist das volle Recht Gottes erfüllt. Mit diesem Beweis kann jede Anschuldigung widerlegt werden, denn durch Ihn ist die Schuld für immer hinweg getan. Wenn der Satan sich für uns interessiert, ist das ein günstiges Zeichen. Der Böse versucht allezeit anzuklagen.

Aber „Gott [ist es], der rechtfertigt“ (Röm 8:33). Das oberste Gericht spricht uns frei. Wir haben den Beweis dafür in Form seines geschriebenen Wortes „in der Tasche“. Jede Anschuldigung kann mit diesem Beweis widerlegt werden. Die Grundlage ist: „Christus [ist es], der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet“ (Röm 8:34).

Das Bild vom „Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist“, deutet darauf hin, dass die Rettung gerade noch rechtzeitig erfolgt (vgl. Amos 4:11). Wer aus dem Feuer geholt wird, ist vor der totalen Vernichtung gerettet. Dies ist zu einem bestimmten Zweck geschehen. Das Volk Gottes wäre fast völlig vernichtet worden. Gott hat Israel mit seiner Wegführung nach Babel bestraft. Aber Er hat einen Überrest aus dieser Wegführung gerettet und damit das totale Verschwinden des Volkes verhindert. Das Feuer steht hier für Babel.

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