Psalms 94

Text: Psalm 94,1-23 Der 94. Psalm ist in einem brennenden Eifer wider die einreißende Frechheit der Gottlosen gemacht. Er fängt gleich an mit einer eifrigen Bitte, daß der HErr mit seiner Erscheinung der Gottlosen Bosheit ein Ende machen wolle, V.1-7. Sodann wendet sich der Mann GOttes mit einer ernstlichen Bestrafung an die Gottlosen, und fordert sie von ihrem viehischen Unverstand zur Buße auf, V.8-11. Sodann preist er die selig, die unter der sucht und Unterweisung GOttes lernen stille bleiben, und auch ihren gerechten Haß wider das Arge in den Schranken der Geduld und Hoffnung halten V.12-19. Er beruhigt sich zuletzt in dem unveränderlichen Recht GOttes, das Er an den Gottlosen unfehlbar ausführen, und darunter seine Auserwählten retten wird, V.20-23. Auch im rechtmäßigen Eifer kann man sich doch leicht zu viel heraus nehmen, wenn man sich nicht immer wieder von GOttes Wort und Geist Schranken setzen läßt. So nützlich das Feuer im Haus ist, so bedächtlich muß man doch damit umgehen. Vor der Eitelkeit, menschlichen Gedanken, und mithin auch seinen eigenen ungeprüften Einfällen muß man sich fürchten und hüten, und sich darüber öfters Zucht und Zurechtweisung GOttes ausbitten, aber eben so auch gegen die kümmerlichen und sorglichen Herzens=Gedanken sich an GOttes Tröstungen halten. Was man sieht, das in der Welt ungestraft bleibt, daraus soll man eine desto kräftigere Anmahnung an GOttes künftiges Gericht nehmen, und sich eher seine fünf Sinne, als GOttes Allwissenheit, Aufsehen und Rechtschaffen abstreiten lassen. Recht muß doch Recht bleiben, und das Gericht und der letzte richterliche Ausschlag wird sich doch auf die Seite des Rechts schlagen.
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