Matthew 21:33-46

33Hört noch ein anderes Gleichnis: Ein Hausherr pflanzte einen Weinberg; er zog einen Zaun darum, grub eine Kelterkufe darin aus und baute einen Turm.
D.h. ein turmähnliches Wachthaus für die Weinbergswächter. Vgl. mit V33 die Stelle Jes 5:1-2. Der Weinberg ist das Reich Gottes in Israel (vgl. V43). Zaun, Kelterkufe und Turm weisen auf die segensreichen und schützenden Einrichtungen, die Gott seinem Volk gab. (Der Zaun ist vielleicht das Gesetz Moses, die Kelter der Tempel mit dem Gottesdienst, der Turm das geistliche und weltliche Wächteramt: Jes 56:10, 62:6, Jer 6:17, 23:1-4, Hes 34:2-6).
Dann verpachtete er ihn an Winzer
Das jüdische Volk, insonderheit seine von Gott verordneten Leiter.
und ging außer Landes.
34Als sich nun die Zeit der Weinlese nahte, sandte er seine Knechte
Wohl die ältesten Propheten, z.B. Elia und Elisa.
zu den Winzern, damit sie den Teil der Früchte abholten, der ihm
Als Pachtzins.
zukam.
35Die Winzer aber ergriffen diese Knechte: den einen mißhandelten sie, den anderen erschlugen sie, den dritten steinigten sie. 36Dann sandte er andere Knechte, mehr als zuerst;
Wohl die Propheten, von denen wir Schriften haben.
doch mit diesen verfuhren sie ebenso..
37Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen, denn er dachte: vor meinem Sohn werden sie doch Ehrfurcht haben. 38Als aber die Winzer den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: 'Ha, da kommt der Erbe! Auf! laßt uns ihn töten und sein Erbgut in Besitz nehmen!'
Gewinnsucht, Ehrgeiz und Herrschsucht waren ja bei den Obersten des jüdischen Volkes die Hauptursachen ihrer Feindschaft gegen Jesus.
39Und sie ergriffen ihn, stießen ihn aus dem Weinberg
Indem sie ihn außerhalb Jerusalems auf Golgatha kreuzigten. Heb 13:12
und töteten ihn.
40Wenn nun der Weinbergsbesitzer kommt, was wird er diesen Winzern tun?" 41Sie erwiderten ihm: "Er wird diese Übeltäter übel umbringen
Ein Hinweis auf die Zerstörung Jerusalems und den Untergang des jüdischen Volkes im Jahre 70 n. Chr.
und seinen Weinberg anderen Winzern
Dem Volk des Neuen Bundes, dem geistlichen Israel, das vor allem aus Heiden besteht.
verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit abliefern."
42Jesus sprach zu ihnen: "(Allerdings!) Habt ihr denn niemals in der Schrift das Wort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Dies ist eine Tat des Herrn, und sie ist wunderbar in unseren Augen? 43Darum
Weil ihr den Stein verworfen habt.
sage ich euch: Gottes Königreich soll euch genommen und einem Volk gegeben werden, das auch die Früchte trägt, die diesem Reich Ehre machen."
44
Gottes Königreich oder Herrschaft findet sich nach diesem Wort Jesu nicht nur im Neuen Bund, sondern auch schon im Alten. Mit V43 schließt Jesu Rede. V44 lautet: "Und wer auf diesen Stein fällt (wer an Jesus als Messias Anstoß nimmt), der wird zerschmettert; auf wen aber der Stein fällt (wen er mit seinem Gericht trifft), den wird er zermalmen." Dieser Vers ist, vielleicht schon früh, aus Lu 20:18 hier eingefügt worden.
45Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, daß er von ihnen redete. 46Da sannen sie darauf, ihn festzunehmen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn das hielt ihn für einen Propheten.
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