Matthew 3:7

7Als er nun auch viele Pharisäer und Sadduzäer
Pharisäer heißt: die Abgesonderten. So sind sie wohl ursprünglich von ihren Gegnern genannt worden, weil sie sich, um eine besondere Reinigkeit zu erlangen, von der Masse des Volkes absonderten. Die Pharisäer, die ohne Zweifel auf die Frommen oder Chasidäer der Makkabäerzeit zurückgehen, und die sich selbst Chaberim, d.h. die Nächsten, oder noch deutlicher die wahre Gemeinde Israels nannten, sahen es als ihre Aufgabe an, außer dem Gesetze Moses auch alle Überlieferungen der Schriftgelehrten mit peinlichster Gewissenhaftigkeit zu beachten. Namentlich für die Sabbatfeier und die äußerliche Reinheit stellten sie eine geradezu verwirrende Fülle von Satzungen auf. Dadurch entstand nun allmählich eine ganz neue Frömmigkeit: man wollte mit äußeren Werken Gottes Wohlgefallen erlangen und sich durch die eignen Leistungen einen bestimmten Lohn bei ihm verdienen. Die Pharisäer hielten die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten fest und scheinen neben der göttlichen Allmacht auch die menschliche Freiheit und die damit verbundene Verantwortlichkeit betont zu haben. — Die Sadduzäer, deren Name vielleicht auf ein Parteihaupt Zadok oder Sadduk zurückgeht, waren vor allem eine politische Partei. Das judäische Gemeinwesen stand ihnen höher als das mosaische Gesetz. Sie lehrten, des Menschen Los hänge von seinem eignen Tun und Lassen ab. Gott habe dem Menschen den freien Willen geschenkt, damit er sein Schicksal selbst begründe. Der Schöpfer mische sich nicht in die irdischen Angelegenheiten, sondern jeder bestimme selbst durch sein eignes Handeln, wie sich sein Lebenslauf gestalte. Daß die Sadduzäer bei solchen Anschauungen die leibliche Auferstehung sowie das Dasein von Engeln und Geistern leugneten, ist eigentlich ganz selbstverständlich. Dabei hielten sie aber daran fest, daß die Richtschnur für alles menschliche Handeln das heilige Gesetz Gottes sei, das Gott seinem Volke Israel durch Mose gegeben habe, während sie dagegen alle Überlieferungen der Schriftgelehrten als nicht verbindlich zurückwiesen. Pharisäer und Sadduzäer standen sich daher aufs schroffste gegenüber. Die Pharisäer legten alles Gewicht auf die Religion; für die Sadduzäer, die ihre Anhänger hauptsächlich unter der vornehmen, adligen Priesterschaft hatten, war die Politik die Hauptsache. Zu Jesu Zeit waren die Pharisäer als die Feinde der römischen Fremdherrschaft die eigentliche Volkspartei, während die Adelspartei der Sadduzäer, die sich auf die Gunst der Römer und die Herodianischen Herrscherhauses stützte, ihre Macht und politische Bedeutung immer mehr einbüßte.
zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: "Ihr Schlangenbrut!
"Ihr Arglistigen, die ihr wie die alte Schlange Gottes Gnadenabsicht widerstrebt."
Wer hat euch denn gesagt, daß ihr dem kommenden Zorngericht entrinnen könnt?
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