1 Chronicles 11:25

Benaja

Benaja vollbringt drei Heldentaten, indem er drei Feinde besiegt, die eine Bedrohung für das Volk Gottes waren. Nacheinander

1. besiegt er zwei Söhne Ariels aus Moab,

2. tötet er einen Löwen in einer Grube zu einer Zeit, in der Schnee liegt und

3. besiegt er einen ägyptischen Riesen, den er mit seiner eigenen Waffe tötet.

Benaja war also wohl kein Schwächling. Es ist auch nicht so, dass er nach einem Sieg Feierabend macht. Er hat ein scharfes Auge für alles, was das Volk Gottes bedroht. Wann immer sich neue Gefahren ergaben, begegnete er dieser Gefahr durch entschlossenes und energisches Handeln. Beim Bezwingen des Löwen und des Ägypters geht er auf den Feind zu, er ergreift die Initiative. Benaja ist ein Mann mit Mut und Ausdauer.

Aus seinen Taten können wir wichtige geistliche Lektionen lernen. Wir sollten uns daran erinnern, dass unser Kampf nicht gegen Fleisch und Blut ist, „sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (Eph 6:12). Die drei Feinde, die Benaja besiegt und tötet, sind ein Bild von drei feindlichen geistlichen Mächten, mit denen wir in unserem Leben zu tun haben. Moab ist ein Bild des Fleisches im Gläubigen, der Löwe ist ein Bild Satans und der Ägypter ist ein Bild von der Macht der Welt.

Im geistlichen Sinn findet die Niederlage der Feinde statt, wenn man durch die Verkündigung des Evangeliums zum Glauben kommt. Jedes Mal, wenn jemand zum Glauben kommt, werden Satan und die Welt besiegt. Wir sehen das auch, wenn Gläubige dazu gebracht werden, durch den Geist zu leben und dadurch das Wirken des Fleisches töten. (Für ausführlichere Anwendungen von Benajas Heldentaten siehe den Artikel ‘Benaja, einer der Helden Davids’ unter www.oudesporen.nl/Download/OS2495.)

Benaja wird geehrt, aber nicht wie die anderen. Dennoch kommt sein Lohn Jahre später, als Davids Herumziehen vorbei ist und David König von Israel geworden ist. Das ist die Zeit der Auszeichnung. Dann macht David ihn zum Chef seiner Leibwache (1Chr 11:25). Die lange Zeit, die vergangen ist, bevor Benaja diese wichtige Position erhält, kann eine Ermutigung für Gläubige sein, die lange auf die öffentliche Anerkennung Gottes warten müssen. Gläubige, die sehen, dass weniger geistliche oder gar fleischliche Gläubige mehr Wohlstand zu haben scheinen, sollten sich nicht entmutigen lassen. Einmal, zu Gottes Zeiten, vielleicht erst in einigen Jahren, oder bei der öffentlichen Regierung des Herrn Jesus, erfolgt Gottes öffentliche Anerkennung dessen, was für Ihn getan wurde.

Während der Verwerfung Davids blieb Benaja ihm treu. Ohne Zittern und Zagen, kämpfte er gegen Feinde, die eine Bedrohung für das Zusammenleben darstellten. Es war ihm egal, ob sie auf ihn zukamen oder ob er selbst hingehen musste. Wo er Gefahr sah, handelte er unerschrocken. Wir haben das in den vorherigen Versen gesehen.

David erkennt Benajas beeindruckende Haltung und Leistung an und macht ihn zum Haupt seiner Leibwächter. Diese „Beförderung“ muss für Benaja eine ungeheure Freude gewesen sein. Er war schon so sehr mit seinem König verbunden, und jetzt wird er noch enger in das Leben Davids eingebunden sein. Als Leiter der Leibwache wird er sich oft mit David beraten müssen. David wird ihn über seinen Aufenthaltsort und seine täglichen Aktivitäten informieren. David wird ihm sagen, wohin er gehen will. In diesem Zusammenhang wird Benaja sehen müssen, wo Gefahren drohen und wie sie umgangen oder unschädlich gemacht werden können.

Wir können die nächste Lektion darin sehen. Jeder Sieg über das Fleisch, den Teufel oder die Welt wird vom Herrn Jesus mit etwas von sich selbst belohnt. Die Kraft, Nein zu etwas zu sagen, was der Teufel oder die Welt anbietet, finden wir nur in unserer Liebe zum Herrn Jesus. Für den Herrn Jesus ist dieser Beweis unserer Liebe so wichtig, dass Er uns mehr über sich selbst erzählen wird. Wir werden in der Bibel immer mehr darüber erfahren, wie Er denkt und wie Er handelt, jetzt und in der Zukunft.

Gleichzeitig gibt Er uns die Verantwortung, das, was Er uns anvertraut, zu bewahren und nicht zuzulassen, dass es uns weggenommen wird. So sagt Paulus zu Timotheus: „O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut“ (1Tim 6:20a). Die nächste Aufgabe ist es, sich nicht „von den ungöttlichen, leeren Geschwätzen und Widersprüchen der fälschlich so genannten Kenntnis“ vereinnahmen zu lassen (1Tim 6:20b). Das ist es, was wir bei liberalen Theologen finden, die, indem sie sich auf die Bibel berufen, die schlimmsten Sünden rechtfertigen und so unzählige Menschen irreführen.

Zum Beispiel las ich von einem Prediger, der auf der Grundlage von dem Vers „alles ist erlaubt“ (1Kor 10:23) eine homosexuelle Beziehung rechtfertigt! Als ob das eine Beziehung wäre, die Gottes Gedanken der Liebe zwischen Mann und Frau ausdrückt. Das sind Feinde der schlimmsten Sorte. Der Herr Jesus möchte, dass wir an dem festhalten, was wir haben – in diesem Beispiel an der Ehe, wie Er sie eingeführt hat –, bis Er kommt (vgl. Off 3:11).

Als David alt geworden ist, sieht sich Benaja einer großen Gefahr gegenüber, die seinen König bedroht. Die Gefahr kommt von innen. Ein Sohn Davids, Adonia, will König werden, obwohl klar ist, dass Salomo der rechtmäßige Nachfolger Davids ist. Diese Geschichte steht in 1. Könige 1. Adonia ist ein gutaussehender Junge und ein gewandter Redner. Er weiß auch, wen er in seine Verschwörung einbeziehen kann und wen er da raushalten muss. Benaja braucht er gar nicht erst anzusprechen. Es ist ihm klar, dass er ihn nicht unter seinen Einfluss bringen kann.

Kennt unsere Umgebung uns auch als jemanden mit Charakter? Oder gehen wir mal schnell mit jemandem zusammen, der eine „Ausstrahlung“ hat, der über ein gewisses „Charisma“ verfügt? Fahren wir auf die Art und Weise ab, in der jemand rüberkommt, während wir nicht auf den Inhalt achten? Dann hat uns Adonia schon in der Hand. Wir achten dann nicht mehr auf den Herrn Jesus, den wir für „altmodisch“ halten. Wir suchen nach neuen Impulsen, um unseren Glauben zu erfahren. Wie Gott es haben will, ist nicht mehr so wichtig. „Belebung“, das ist es, worum es geht. Nicht, dass Belebung nicht wichtig wäre, aber der „Kick“-Glaube ist nicht von Gott. Dabei steht nicht der Herr Jesus im Mittelpunkt, sondern der Mensch und seine Gefühle.

Lasst uns mal darüber nachdenken, ob wir uns in der richtigen Gesellschaft befinden. Dies ist bei Benaja der Fall. Er hat mit dem Priester Zadok und dem Propheten Nathan gute Kameraden. Auch sie werden nicht von Adonia eingeladen. Wer sind unsere Kameraden, von wem haben wir Unterstützung, wenn es darauf ankommt? Sind unsere Freunde geistlich gesinnte Menschen, die mit dem Herrn Jesus leben wollen?

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