1 Corinthians 1:24

Christus, die Kraft und Weisheit Gottes

1Kor 1:18. In diesen Versen stellt Paulus den Gegensatz vor, der zwischen dem alten und dem neuen Leben besteht. Es gibt für ihn keinen Mittelweg. Das Kreuz erlaubt keinen Mittelweg. Es geht darum, verloren zu gehen oder errettet zu werden. Dazwischen steht das Kreuz.

Das „Wort vom Kreuz“ ist nicht populär, jedenfalls nicht so, wie Gott es in seinem Wort vorstellt. Ich nenne es das alte Kreuz. Oft werden bei der Verkündigung des Evangeliums die scharfen Kanten des Wortes vom Kreuz weggenommen, es wird etwas anziehender gemacht und nicht so radikal vorgestellt. Das nenne ich das neue Kreuz. Das neue Kreuz lässt den Menschen mit unveränderten Lebensgrundsätzen weiterleben. Es geht ihm immer noch um sein eigenes Vergnügen, nur haben viele Dinge jetzt einen christlichen Anstrich bekommen. Das alte Kreuz dagegen lässt ganz und gar nichts von dem Menschen übrig. Es ist das Symbol für Verachtung und Schmach. In der Zeit, wo der Herr Jesus in Israel lebte, wurde das Volk von den Römern beherrscht. Die römische Art der Bestrafung eines Verbrechers war die Kreuzigung. Das ist die grausamste Todesstrafe, die man sich vorstellen kann. Wer zum Kreuzestod verurteilt war, ging mit dem Kreuz auf dem Rücken durch die Straßen der Stadt zum Ort der Hinrichtung. Er hatte mit seiner Familie und seinen Bekannten abgeschlossen. Er würde nicht mehr wiederkommen. Das Kreuz kannte keinen Kompromiss, es schwächte nichts ab, es ersparte nichts, es tötete den Menschen ein für alle Mal. Die Korinther hatten die wirkliche Bedeutung des Kreuzes vergessen. Ihre Zänkereien und ihre Uneinigkeit machten das sofort klar. Aber wie ist es bei dir? Es ist eine Sache zu wissen, dass du durch das Kreuz errettet bist, aber danach zu leben, ist eine völlig andere Sache.

Für die Welt, für die, die verloren gehen, ist das Wort vom Kreuz Torheit. Von der Bedeutung des Kreuzes verstehen sie nichts. Dass der Sohn Gottes freiwillig diesen Platz einnahm, um dadurch feindliche Menschen mit Gott zu versöhnen, ist Torheit für Menschen, die für ihre eigene Sündhaftigkeit und für einen heiligen Gott blind sind. Aber für dich war das Kreuz Gottes Kraft, durch die du errettet worden bist.

1Kor 1:19-20. All die Weisheit, die Philosophie der Welt, hat noch niemand Rettung geben können. Man hat viel darüber philosophiert (und tut es immer noch), wer der Mensch ist und wie er glücklich werden kann. Viele Theorien sind und werden immer noch aufgestellt, die eine beeindruckender als die andere. Aber schon im Alten Testament hat Gott gesagt, dass Er die Weisheit der Weisen vernichten und den Verstand der Verständigen wegtun würde (Jes 29:14).

Die Weisheit des Menschen ist etwas, das aus dem Menschen selbst hervorkommt. In Epheser 4 kann man lesen, was der Mensch ohne Gott ist (Eph 4:17-19). Wie sollte ein solcher Mensch jemals etwas Sinnvolles über den Ursprung, die Existenz und die Zukunft des Menschen darlegen können? Alles Denken des Menschen über sich selbst und aus sich selbst und alles Suchen des Menschen nach Wahrheit über sich selbst ohne Gott ist sinnlos. Wer sich diesem Denken dennoch anvertraut und es bewundert – und das war bei den Korinthern der Fall –, versteht nichts von der Weisheit Gottes.

1Kor 1:21. Die Weisheit Gottes geht anders vor. Gott kann nichts, aber auch gar nichts von dem in Sünde gefallenen Menschen gebrauchen, um es zu verbessern und damit einen neuen Anfang zu machen. Selbst jemand, den wir vielleicht für den weisesten Menschen halten würden, wird doch niemals mit seinem Verstand, seinem Intellekt, etwas von Gott verstehen können. Gott wendet sich nicht in erster Linie an den Verstand des Menschen, sondern an sein Gewissen. Wer Gott mit seinem Verstand erfassen will, beurteilt Gott. Wie sollte ein Mensch Gott jemals mit seinem Verstand erfassen können! Aber wer Gott zu seinem Gewissen reden lässt, erkennt, dass es umgekehrt ist: Gott beurteilt ihn. So jemand bekommt einen Blick für die Weisheit Gottes, wie sie in der „Torheit der Predigt“ zum Ausdruck kommt. Ist es nicht Torheit, auf etwas zu hören, das in Worten zu dir kommt, das du weder sehen noch betasten noch mit dem menschlichen Verstand logisch ergründen kannst? Nein, denn wenn du einmal der Wahrheit dieser Worte geglaubt hast, bist du auch wirklich errettet.

1Kor 1:22. Die Juden wollten zuerst einmal Zeichen oder fassbare Beweise sehen, bevor sie glaubten. Die Griechen wollten es erst mit ihrem Verstand logisch ergründen, bevor sie glaubten. Aber das ist natürlich kein Glaube. Glaube ist Vertrauen, das sich auf Gott richtet. Du vertraust darauf, dass Gott das Beste mit dir vorhat, obwohl Er doch mit dir abrechnet, dich richten muss.

1Kor 1:23. Solche Widersprüche kann man nicht mit Zeichen beweisen oder mit dem Verstand logisch nachvollziehen, aber für den Glauben ist das alles in Christus, dem Gekreuzigten zu finden. Die Juden wollten einen solchen Befreier nicht. Stell dir vor: Ihr Stolz, ihr Messias, der den Feind (die Römer) aus dem Land verjagen sollte, starb an einem Kreuz. Die Griechen dachten tiefsinnig über das Wesen des Menschen nach und glaubten an ihre eigenen Ideen darüber. Stell dir vor: Ein so hochstehendes Wesen wie der Mensch sollte durch etwas so Verächtliches wie einen gekreuzigten Menschen gerettet werden müssen!

1Kor 1:24. Aber wer von Gott berufen ist – wie du es jetzt auch bist, ob du nun Jude oder Heide bist –, weiß es sicher: Es gibt nur Rettung durch das Kreuz. Am Kreuz siehst du Christus. In Ihm sind die Kraft und die Weisheit Gottes sichtbar geworden. Die Kraft Gottes ist nicht mit der Muskelkraft eines Menschen zu vergleichen. Sie wird darin sichtbar, dass der Herr Jesus den Sieg über Sünde, Tod und Satan errang. Der Feind ist geschlagen, nicht durch Macht, sondern durch die Hingabe des Herrn Jesus in den Tod. Das ist ein endgültiger Sieg. Es ist die Kraft der göttlichen Liebe, die in dem Herrn Jesus zu dir kam und dich für Ihn gewonnen hat.

1Kor 1:25. Nur Gott konnte sich in seiner Weisheit einen solchen Weg der Rettung für Sünder ausdenken. Niemals hätte ein Mensch auf diesen Gedanken kommen können. Solange der Mensch nicht in seinem Gewissen getroffen ist, wird er immer versuchen, sein Leben in eigener Kraft und nach eigener Einsicht zu gestalten. Bis heute hat sich gezeigt, dass alle menschliche Vernunft nicht zu einer glücklichen Welt geführt hat. Wir wissen, dass das niemals gelingen wird. Jeden Tag wird der Beweis geliefert, dass das Törichte Gottes weiser ist als die Menschen und das Schwache Gottes stärker als die Menschen. Du hast verstanden und erfahren, dass das „Törichte Gottes“ dir in deiner aussichtslosen Lage Rettung brachte und dass das „Schwache Gottes“ die Kraft war, die dich aus deinem Elend gezogen und an sein Herz gebracht hat.

Lies noch einmal 1. Korinther 1,18–25.

Frage oder Aufgabe: Vergleiche die Torheit des Menschen mit der Weisheit Gottes.

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