1 Corinthians 11:12

Kopfbedeckung und Haartracht (2)

1Kor 11:7. Der Mann ist das Bild und die Herrlichkeit Gottes. Das ist nichts Geringes. Es bedeutet so viel wie: Der Mann soll der sichtbare Repräsentant Gottes sein. Auch erwartet Gott vom Mann, dass er die Kennzeichen und Eigenschaften seines Wesens darstellt, sie sozusagen ausstrahlt. Deshalb soll er seinen Kopf nicht bedecken. Die Frau ihrerseits ist die Herrlichkeit des Mannes. Sie darf etwas von ihm ausstrahlen, indem sie durch ihr Handeln bestimmte Charakterzüge von ihm zeigt.

Diese Dinge ergeben sich aus der Art und Weise, wie Gott beide erschaffen hat. „Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva“ (1Tim 2:13). Adam war bereits erschaffen, und danach nahm Gott eine Rippe aus Adam und bildete daraus Eva (1Mo 2:21-22).

1Kor 11:8-9. Neben der Reihenfolge der Schöpfung von Mann und Frau ist aber auch der Grund für die Erschaffung der Frau wichtig. Die Frau ist um Adams willen geschaffen worden und nicht Adam um Evas willen. Eva ist Adam als Hilfe gegeben, die zu ihm passt. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Mann seiner Frau nie helfen soll. Im Gegenteil, der Mann wird seiner Frau aus Liebe helfen, soviel und wo er nur kann. Aber das ändert nichts an den Versen, die hier stehen, und die müssen wir gut festhalten, weil Kräfte am Werk sind, die diese Ordnung in der Schöpfung Gottes umkehren wollen. In der Welt gewinnt die Emanzipationsbewegung immer mehr an Einfluss. Das geht nicht schnell, aber doch stetig weiter. In der Emanzipationsbewegung will man mit diesen Versen brechen. Der Feminismus macht sich dafür stark, dass die Frau das Haupt des Mannes wird. Dass dies in der Welt geschieht, ist nicht verwunderlich. Aber es bleibt nicht ohne Einfluss auf die Gläubigen.

1Kor 11:10. Dass die Frau „eine Macht auf dem Haupt haben“ soll, wird oft als Last empfunden und nicht als Vorrecht. Die Kopfbedeckung wird hier „eine Macht“ genannt, weil sie ein Zeichen der Autorität ist, unter der die Frau steht, denn der Mann ist ja ihr Haupt. Sicher, Gott sieht immer zunächst das Herz an, wie es damit steht. Es ist auch wichtig, ob jemand etwas nur tut, weil „man“ das sagt, oder ob jemand etwas aus bewusstem Gehorsam und Liebe zu Gott tut. Aber Er hat auch sichtbare Zeichen gegeben. An diesen Zeichen können die Engel sehen, ob jemand die Ordnung, die Gott in der Schöpfung gegeben hat, beachtet oder nicht. Die Kopfbedeckung beim Beten und Weissagen ist der sichtbare Beweis, dass die Frau gegenüber Gott und den Menschen in keiner Weise den Platz des Mannes einnehmen will.

Hier steht aber, dass es „um der Engel willen“ geschieht. Das scheint ein seltsamer Grund für die Kopfbedeckung zu sein. Dennoch ist es aufschlussreich, dass gerade hier die Engel genannt werden. Sie waren dabei, als Gott die Welt schuf (Hiob 38:7). Engel sind Zuschauer. Sie schauen auf die Erde und haben großes Interesse an den Wegen, die Gott mit der Erde geht. Sie haben in der Zeit, die im Alten Testament beschrieben wird, den Fall des Menschen gesehen. Danach haben sie das vollkommene Leben des Herrn Jesus gesehen: Sie waren dabei, als Er geboren wurde, als Er in der Wüste versucht wurde, als Er in Gethsemane in ringendem Kampf war, als Er aus dem Grab auferstand und in den Himmel zurückkehrte. Das findest du alles in den Evangelien. Das Erlösungswerk, das der Herr Jesus vollbracht hat, hat Er nicht für Engel vollbracht, sondern für schuldige Menschen. Nun schauen sie zu, wie besonders die gläubige Frau – durch die Frau ist ja die Sünde in die Welt gekommen – die Ordnung beachtet, die Gott eingesetzt hat. Es geht also nicht um kulturgebundene Dinge. Daran haben Engel kein Interesse. Es geht um die Schöpfungsordnung Gottes, die bestehen bleibt, solange die Erde besteht. Gläubige haben das Vorrecht und die Verantwortung, wieder neu die von Gott gegebene Ordnung darzustellen, während die Welt unter der Führung des Teufels einen Kurs fährt, der dem völlig entgegensteht.

1Kor 11:11. Dieser Vers zeigt, dass Mann und Frau gemeinsam ihren Platz im Herrn haben. „Im Herrn“ gibt es keinen Unterschied. „Im Herrn“ bedeutet, dass sie beide vor seinem Angesicht stehen und in gegenseitiger Harmonie Ihm als ihrem Herrn dienen dürfen. Er ist Herr sowohl des Mannes als auch der Frau. Wenn beide sich dessen bewusst sind und das beachten, wird das richtige Gleichgewicht in der Beziehung zueinander keine Probleme aufwerfen.

1Kor 11:12. Dieses Gleichgewicht zeigt auch 1Kor 11:12: Die Frau ist zwar aus dem Mann genommen, aber nach Adam ist kein Mann mehr zur Welt gekommen außer durch eine Frau. Das darf der Frau zur Ehre gereichen. Natürlich bleibt es so, dass Gott der Ursprung allen Lebens ist. Er ist der Schöpfer jedes Mannes und jeder Frau.

1Kor 11:13. Paulus hat verschiedene Gründe angeführt, die die Frau davon überzeugen sollen, dass sie beim Beten ihren Kopf bedecken soll. Er hat in den 1Kor 11:3-9 auf die Schöpfungsordnung hingewiesen. Dann hat er die Engel als Zuschauer angeführt. In 1Kor 11:13 nennt er noch einen Grund, nämlich das natürliche Empfinden. Er beruft sich auf das Unterscheidungsvermögen der Gläubigen, denn das ist der Sinn von „Urteilt bei euch selbst“. Sie sollten einmal auf geistliche Weise über diese Sache nachdenken, um dann zu einem Urteil zu kommen und eine Entscheidung zu treffen. Für diese Beurteilung ist allerdings ein Maßstab notwendig. Du kannst so etwas nicht auf eigene Faust abwägen, denn dann wird es eine rein gefühlsmäßige Beurteilung. Du kannst nur dann zu einem richtigen Urteil kommen, wenn du deine Knie vor dem Herrn beugst, Ihn um Licht und Einsicht bittest, die Schrift sorgfältig untersuchst und von Herzen bereit bist, dich dem Ergebnis zu unterwerfen.

1Kor 11:14. Ob es sich für eine Frau gehört, unbedeckt zu Gott zu beten, zeigt bereits die Natur in Verbindung mit dem Haar des Mannes und der Frau. Denn Kopfbedeckung und Haar stehen in engem Zusammenhang miteinander. Langes Haar ist in der Bibel mit Unterordnung verbunden, mit dem Verzicht auf bestimmte Rechte und der Hingabe an einen anderen. Weil der Mann von Gott einen Platz im Vordergrund erhalten hat, soll er kein langes Haar tragen, wogegen das lange Haar für die Frau ein Schmuck ist. Es ist ihre Ehre. Das lehrt die Natur. Es ist unnatürlich, dass ein Mann langes Haar und eine Frau kurzes Haar hat. Vielleicht empfindet jemand das nicht so. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Natur das durchaus lehrt, denn Gott sagt es hier in seinem Wort. So kann es z. B. auch sein, dass viele Menschen sagen, Homosexualität sei normal und natürlich, während die Natur doch das Gegenteil lehrt. In Römer 1 werden solche Beziehungen daher auch „widernatürlich“ genannt (Röm 1:26).

1Kor 11:15. Das lange Haar ist der Frau als Schleier gegeben, wodurch sie ihre Anständigkeit und Zuwendung zu ihrem Mann zeigt. Es hat natürlich nur dann Bedeutung, wenn sie diese Anständigkeit und Zuwendung durch ihre Haltung ausdrückt. Dann wird die Ehre, die mit dem Tragen des langen Haares verbunden ist, völlig ihr gehören.

Auf die Diskussion „Wie lang ist lang?“ gehe ich nicht ein. In Lukas 7 und in Johannes 12 hast du einen Hinweis: Es war lang genug, um die Füße des Herrn damit zu trocknen (Lk 7:38; 44; Joh 12:3). Auch in Offenbarung 9 finden wir einen Hinweis (Off 9:8). Wir lesen dort von „Frauenhaar“. Da es im Material keinen Unterschied gibt, muss die Erwähnung mit der Länge zu tun haben. Es muss also ein deutlicher Unterschied zwischen der Haarlänge von Frau und Mann zu sehen sein.

1Kor 11:16. Wer darüber streiten möchte, muss das selbst wissen. Es ist jedenfalls nicht die Gewohnheit des Apostels und auch nicht irgendeiner örtlichen Versammlung. Das dürfte eigentlich jedem klar sein. Allzu oft wird es dadurch verwirrend, kompliziert und schwierig gemacht, dass wir uns nicht mehr einfach an das halten, was das Wort Gottes uns sagt. Auch in dieser Hinsicht hat die Welt einen großen Einfluss auf das Denken der Gläubigen bekommen. Dieser Einfluss kommt dann auch im Äußeren zum Vorschein. Langes Haar ist eine Ehre für die Frau, sagt Gott hier. Welche Frau traut sich noch, sich diese Ehre ohne Kompromisse zu erwerben?

PS: Es geht in diesen Versen natürlich um den Normalfall. Es gibt Frauen, die durch Krankheit oder andere Ursachen, für die sie nichts können, kein langes Haar haben (können).

Lies noch einmal 1. Korinther 11,7–16.

Frage oder Aufgabe: Warum ist dieser Abschnitt so wichtig für die Praxis des christlichen Lebens?

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