1 Corinthians 7:18

Gott hat uns in Frieden berufen

1Kor 7:15. Wenn in einer Ehe einer der beiden zur Bekehrung kommt, entsteht im gleichen Moment eine enorme Kluft zwischen Mann und Frau. Der Gläubige will von diesem Augenblick an dem Willen Gottes entsprechen, während der Ungläubige das (noch) nicht tut. Dadurch entstehen Spannungen in der Ehe, die so stark werden können, dass der Ungläubige sich trennen will. In solchen Fällen muss der Gläubige nicht mit aller Macht versuchen, den ungläubigen Partner bei sich zu behalten.

Der Gläubige wird in solchen Situationen oft denken, dass er im Zeugnis versagt hat. Wer kann sagen, dass er immer ein vollkommener Zeuge gewesen ist? Ich sage das nicht, um unsere Verantwortung abzuschwächen. Wenn Fehler gemacht worden sind, müssen sie bekannt werden, auch wenn sie dem Ungläubigen gegenüber gemacht wurden. Aber wenn der Ungläubige sich trotz eines aufrichtigen Bekenntnisses der falschen Dinge trennen will, dann mag er sich trennen. Das Einzige, was dem Gläubigen übrig bleibt, ist, anhaltend für den Ungläubigen zu beten.

Wie soll der Gläubige nun weiter leben? Paulus sagt hier, dass der Bruder oder die Schwester frei ist. Bedeutet das, dass eine andere Ehe möglich ist? Dann wäre der Weg zur Wiedervereinigung allerdings ausgeschlossen, falls der Ungläubige noch errettet würde. Deshalb steht hier noch etwas: „in Frieden aber hat uns Gott berufen“ (1Kor 7:15). Durch die Bekehrung eines Familienmitglieds kann dieser Friede aus der Familie verschwinden. So sagt auch der Herr Jesus, dass Er nicht gekommen ist, um Frieden zu bringen, sondern Entzweiung (Lk 12:51-53).

1Kor 7:16. Wenn eins der Familienmitglieder den Herrn Jesus annimmt, gibt es Entzweiung zwischen dem Gläubigen und den Ungläubigen. Wie ich schon am Anfang dieses Abschnitts gesagt habe, kann das in bestimmten Situationen zu Spannungen führen. In der Beziehung zwischen Mann und Frau kann es so weit kommen, dass der Ungläubige sich trennen will. Dann mag er sich trennen, denn Gott hat uns in Frieden berufen. Der Gläubige braucht nicht alles daranzusetzen, den anderen auf Kosten des Friedens festzuhalten. Es kann schließlich nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob er oder sie zur Bekehrung kommen wird.

1Kor 7:17. Ich denke, dass in diesem Vers für jeden, der durch seine Bekehrung in eine solche Lage gekommen ist, Trost zu finden ist. Dieser Vers macht es dir einfacher, dich in die Situation zu schicken und nicht zu rebellieren. Du findest dort zwei Gründe dafür. Der erste hat mit den Umständen deines Lebens zu tun. Deine Situation ist für Gott keine Überraschung. Als du den Herrn Jesus angenommen hast, kannte Er deine Situation. Er möchte jetzt gern, dass du in deiner eigenen Umgebung die Veränderung zeigst, die Er in deinem Leben bewirkt hat. Der zweite Grund hat mit dir persönlich zu tun. Gott hat dich so berufen, wie du bist. Was das bedeutet, wird in 1Kor 7:18 und den folgenden Versen erklärt. Doch bevor diese Erklärung folgt, steht da noch etwas sehr Wichtiges: „und so ordne ich es in allen Versammlungen an“. Was Paulus hier über die Ehe zu sagen hat, kann nicht jeder nach seinem eigenen Belieben anwenden. Es ist auch nicht zeitgebunden. Es gilt nicht nur für die Korinther, sondern für alle Versammlungen zu allen Zeiten. Es ist gut, das zu bedenken, gerade in unserer Zeit, wo die Ehemoral immer weiter sinkt und Ehescheidung ohne weiteres akzeptiert wird.

1Kor 7:18-19.Aber nun zu der Frage, wie jemand berufen werden konnte, d. h. wie stand es mit jemand persönlich vor der Zeit, als er von Gott berufen wurde, das Evangelium anzunehmen? Er konnte beschnitten oder unbeschnitten sein; er konnte als Sklave oder als Freier berufen sein. War es für Gott ein Unterschied, ob jemand beschnitten oder unbeschnitten war? Früher schon. Damals war die Beschneidung das äußere Zeichen des Bundes, den Gott mit seinem Volk geschlossen hatte. Aber seit dem Kreuzestod des Herrn Jesus hat ein solches äußeres Zeichen keinen besonderen Wert mehr für Gott. Das Fehlen eines solchen Zeichens macht jemand auch nicht geringer vor Gott. Die äußeren Dinge haben – als Grundlage der Beziehung zu Gott – ihre Bedeutung verloren. Sie bestimmen nicht mehr die Beziehung zu Gott. Deshalb musste jemand, der einen jüdischen Hintergrund hatte und beschnitten war, seine Beschneidung nicht rückgängig machen. Er konnte nämlich seine Vorhaut durch eine Operation wiederherstellen lassen. Das Wort „ziehen“ bedeutet „dehnen“.

Man könnte sich fragen, warum jemand seine Beschneidung rückgängig machen wollte. Wer sah das schon? Die Sache ändert sich jedoch, wenn man weiß, dass Sport früher nackt getrieben wurde. Dann war also sichtbar, ob jemand beschnitten war oder nicht. Wenn sich nun ein Jude nach seiner Bekehrung von seinem jüdischen Hintergrund lösen wollte, war das möglich. Aber Paulus sagt hier, dass man sich darum nicht zu kümmern brauchte. Dasselbe galt für jemand, der im Moment seiner Bekehrung unbeschnitten war. Er brauchte sich nicht beschneiden zu lassen. Das änderte nichts an seiner Stellung vor Gott.

Worum es nun geht, ist das Halten der Gebote Gottes. Es kommt auf die Gesinnung des Herzens an. Die Liebe zu Gott soll sich durch den Gehorsam gegenüber dem zeigen, was Gott gesagt hat. Dann möchte man gern sein ganzes Leben nach dem Willen Gottes einrichten. Und wenn Gott auch zu äußeren Dingen seine Gebote gibt, wird man auch diese aus Liebe zu Ihm gern erfüllen.

1Kor 7:20. Dann ist es nicht mehr wichtig, von welchem Hintergrund man zur Bekehrung gekommen ist. Durch deinen Umgang mit Ihm wird Er dir zeigen, wer Er selbst ist und wer du bist. Es kommt jedoch darauf an, dass du bereit bist, Gottes Gebote zu halten. Es geht also nicht um deine Herkunft, sondern um deine Einstellung, deinen Gehorsam gegenüber Gott.

Lies noch einmal 1. Korinther 7,15–20.

Frage oder Aufgabe: Wie kannst du Gottes Gebote halten?

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