1 Corinthians 7:32-33

Die Zeit ist kurz

1Kor 7:29. Die Zeit drängt. Der Herr Jesus kann jeden Moment wiederkommen, und dann gibt es keine Möglichkeit mehr für uns, das Evangelium zu verkündigen. Dann fällt sozusagen der Vorhang für die Millionen, und sie gehen für ewig verloren.

Wenn Paulus nun einige Dinge zur Sprache bringt, tut er das vor diesem Hintergrund. Diese Dinge sind an sich nicht falsch, können aber dazu führen, dass die Arbeit des Herrn nicht mehr getan wird. Wenn er sagt, „dass auch die, die Frauen haben, seien, als hätten sie keine“, will er damit nichts Nachteiliges über die Ehe sagen. Du hast inzwischen verstanden, dass das nicht bedeutet, dass du deine Frau im Stich lassen sollst. In 1Kor 7:3 hat er bereits gesagt, dass Mann und Frau einander das erfüllen müssen, wozu sie verpflichtet sind. Nein, es geht hier darum, dass die Frau und die Kinder nicht den ersten Platz auf Kosten des Dienstes für den Herrn bekommen sollen. Auch wenn du verheiratet bist, soll der Dienst für den Herrn an erster Stelle stehen. Es ist notwendig, daran erinnert zu werden. Manche vielversprechende junge Gläubige sind für den Herrn unbrauchbar geworden, nachdem sie heirateten, weil sie in der Hinwendung zu ihrem Mann bzw. ihrer Frau völlig aufgingen.

1Kor 7:30. Trauer und Freude sind Gefühle, die Gott dir gegeben hat. Sie entstehen durch verschiedene Umstände und Ereignisse in deinem Leben. Sie gehören zum Leben auf der Erde, und du darfst sie auch zum Ausdruck bringen. Allerdings können Gefühle der Trauer oder der Freude dich so in Beschlag nehmen, dass du dadurch den Dienst für den Herrn vergisst.

Wenn du in der glücklichen Lage bist, ein eigenes Einkommen zu haben, kannst du dir bestimmte Dinge kaufen. Dadurch wirst du Eigentümer des Gekauften. Aber du musst darauf achten, dass du dein Herz nicht daran hängst. Wenn du eine Stereoanlage, einen Computer oder ein Auto gekauft hast, kann es leicht geschehen, dass du einen großen Teil deiner Zeit dafür verwendest, während der Dienst für den Herrn liegen bleibt. Andere haben eine Neigung für schöne Kleider und beschäftigen sich während eines großen Teils ihrer Freizeit damit. Auch dadurch bleibt der Dienst für den Herrn liegen. Vielleicht hast du deshalb z. B. immer noch nicht den Stapel Traktate verteilt.

1Kor 7:31. Dasselbe gilt im Blick auf die Welt. Alles, was in der Welt ist, kannst du gebrauchen. Es geht natürlich auch hier wieder um einen erlaubten Gebrauch. Wenn du Geld hast, kannst du alles damit machen, du kannst dir z. B. eine schöne Ferienreise erlauben. Du kannst auch allerlei seltene Dinge sammeln, die dir gefallen. Aber nur wenn dir bewusst bleibt, dass es äußere Dinge sind, die vergehen, wirst du für den Herrn und seinen Dienst brauchbar bleiben.

1Kor 7:32. Paulus schreibt diese Dinge, weil er will, dass du ohne Sorgen bist. Aus dem Folgenden geht hervor, was er damit meint: ohne Sorge für einen Mann oder eine Frau zu sein. Der Unverheiratete kann sich ganz den Dingen des Herrn widmen, um Ihm zu gefallen. Ein Unverheirateter hat im Allgemeinen mehr Zeit dafür. Manche haben keine Lust zu heiraten, weil sie einem anderen gegenüber keine Verpflichtung haben wollen. Sie wollen frei bleiben, um tun und lassen zu können, was ihnen gefällt. Aber das sollte nicht das Motiv sein, unverheiratet zu bleiben. Wer unverheiratet ist, kann sein Leben auf großartige Weise ausfüllen. Dein Leben ist nicht erst dann ausgefüllt, wenn du verheiratet bist, sondern dann, wenn du siehst, welche Aufgabe der Herr dir gibt.

1Kor 7:33. Das gilt natürlich auch für den Verheirateten, aber für ihn kommt noch eine Sorge hinzu, nämlich wie er seiner Frau gefällt. Sie hat Zeit, Aufmerksamkeit und Sorge nötig. Es wäre nicht gut, wenn der verheiratete Mann sich seiner Verantwortung entziehen würde. Die Folgen davon wären sowohl für die Ehe als auch für den Dienst für den Herrn verhängnisvoll.

1Kor 7:34. In den 1Kor 7:32-33 wird der Unterschied zwischen dem unverheirateten und dem verheirateten Mann aufgezeigt. Denselben Unterschied finden wir in 1Kor 7:34 in Bezug auf die unverheiratete und die verheiratete Frau. Bei Paulus gibt es keine Diskriminierung. Bei der unverheirateten Frau geht er sogar noch etwas ausführlicher als bei dem ledigen Mann auf die Möglichkeiten ein, für den Herrn zu leben. Das Besorgtsein für die Dinge des Herrn darf in ihrem Leben sichtbar werden, indem sie an Körper und Geist für den Herrn heilig ist. Sie kann sich ausschließlich auf den Herrn ausrichten.

Sie kann ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Kräfte für den Herrn gebrauchen. Wenn eine Frau für ihren Mann und ihre Kinder zu sorgen hat, verlangt das von ihren körperlichen Kräften viel. Sie ist ununterbrochen beschäftigt. Sie braucht sich nicht immer zusätzlich auch noch auf den Weg zu machen, um Traktate zu verteilen. Aber wenn sie unverheiratet ist, braucht sie ihre körperliche Kraft nicht für die „Lasten“ einer Familie einzusetzen. Dasselbe gilt auch für ihre geistigen Kräfte. Eine verheiratete Frau muss sich in Gedanken damit beschäftigen, was für einen guten Ablauf im Haushalt nötig ist, sonst gibt es Durcheinander. Sie muss einkaufen, dafür sorgen, dass Mann und Kinder sauber gekleidet sind usw. Damit hat die Unverheiratete nicht in dem Maß zu tun; sie kann sich in ihren Gedanken mehr mit den Dingen des Herrn beschäftigen. Dazu muss aber bemerkt werden, dass in unserer Gesellschaft gerade unverheiratete Frauen manchmal ein großes berufliches Pensum und dann auch noch die Sorgen für einen eigenen Haushalt haben.

Gilt das Heiligsein an Körper und Geist nur für die unverheiratete Frau? Im direkten Sinn ja. Aber auch die verheiratete Frau hat dazu die Möglichkeit, wenn auch in anderem Maß. Man kann das mit den Voraussetzungen für den Aufseherdienst vergleichen, die in 1. Timotheus 3 genannt werden. Diese Voraussetzungen gelten besonders für Aufseher, aber man kann natürlich nicht sagen, dass jemand, der kein Aufseher ist oder sein möchte, damit nichts zu tun hat. Jeder Christ sollte danach streben, die dort genannten Qualitäten in seinem Leben zu zeigen (1Tim 3:1-7). So kann man es auch in 1. Korinther 7 sehen. Weil das Heiligsein „sowohl am Leib als auch am Geist“ unmittelbar auf die unverheiratete Frau bezogen wird, heißt das nicht, dass es für die verheiratete Frau nicht gilt. Allerdings hat die unverheiratete Frau, gerade weil sie unverheiratet ist, besonders die Möglichkeit, ein Leben zu führen, das an Körper und Geist dem Herrn geweiht ist.

1Kor 7:35. Paulus weiß sehr wohl, welche Reaktionen das Gesagte hervorrufen kann. Darum fügt er hinzu, dass er diese Dinge zum Nutzen der Korinther sagt. Er will ihnen keine Schwierigkeiten bereiten oder Fallstricke legen. Er will keine falschen Gegensätze zwischen der Ehe und der Beschäftigung mit den Dingen des Herrn schaffen. Er will, dass die Korinther und auch wir über diese Dinge nachdenken. Er stellt das Verheiratetsein und das Unverheiratetsein in das Licht des Herrn und des Dienstes für Ihn. Und dann ist das Unverheiratetsein nichts Minderwertiges, sondern es bietet die Möglichkeit, alle Zeit und Aufmerksamkeit dem Herrn und seinem Dienst zu schenken.

Lies noch einmal 1. Korinther 7,29–35.

Frage oder Aufgabe: Zähle ein paar „Dinge des Herrn“ und ein paar „Dinge der Welt“ auf.

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