1 Kings 17:7

Elia muss zu einer Witwe nach Zarpat gehen

Elia lernt, wie treu Gott in seiner Fürsorge für ihn ist. Doch der Bach trocknet aus. Das allgemeine Urteil, das er über Israel ausgesprochen hat, trifft ihn ebenfalls. Er ist auch Teil des Volkes. Er ist aber auch ein Bild des treuen Überrestes Israels in der Endzeit, und die dreieinhalb Jahre der Trockenheit sind ein Bild der großen Drangsal, die auch dreieinhalb Jahre dauern wird. Der gläubige Überrest wird für einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren in die Wüste fliehen und dort versorgt werden (Off 12:14), so wie Elia in dieser Zeit vom HERRN mit Nahrung versorgt wird.

Wir lernen hier auch die Lektion, dass Gott uns mal etwas Besonderes geben kann, aber dass das nicht bedeutet, dass es immer so bleibt. Wir können uns niemals mit dem zufrieden geben, was wir von Ihm erhalten haben, und dies für immer beanspruchen. Die Gefahr ist immer gegeben, dass wir uns an die Segnungen hängen, während Gott will, dass wir uns an Ihn hängen. Die Lektion ist, dass wir nicht auf die Gaben vertrauen, sondern auf den Geber. Elia muss lernen, auf etwas zu vertrauen, das nie aufhört: die fürsorgliche Treue Gottes, wie sie aus dem Mehl und dem Öl ersichtlich ist, wie wir in Kürze sehen werden.

Der Bach trocknet aus, aber die in Gott selbst vorhandenen Quellen trocknen nie aus. Er hat für Elia bereits eine neue Unterkunft in Zarfath, etwa einhundertdreißig Kilometer vom Bach entfernt, vorbereitet. Elia kam zu einer Gastfamilie, in der er sozusagen in die nächste Klasse seiner Ausbildung durch Gott versetzt wurde. In dieser Familie können wir das Bild einer örtlichen Gemeinde sehen. Um in der Öffentlichkeit auftreten und einen Dienst tun zu können, ist die Ausbildung in der Ortsgemeinde von Bedeutung. Beim Dienst für den HERRN geht es nicht um eine theologische Ausbildung, sondern um die Ausbildung in der Praxis des Gemeindelebens, in der jedes Glied für die Ausbildung des jeweils anderen Gliedes wichtig ist.

Wo Elia landet, scheint kein Ort zu sein, an dem seine Probleme sofort gelöst werden. Es ist also ein Ort, an dem Gott seine Macht und Liebe noch mehr unter Beweis stellen kann. Er tut das stets dort, wo nichts ist. Gott benutzt eine Witwe in Zarpat in Sidon. Sidon ist der Ort, aus dem Isebel kommt und wo auch die Auswirkungen der Dürre spürbar sind. An so einen Ort würde ein Diener selbst nicht denken.

Dieser Auftrag muss für Elia wohl auch verwunderlich gewesen sein. Aber im Gegensatz zu Jona, der an einen Ort gehen muss, an den er nicht gehen will und deshalb vor dem HERRN flieht (Jona 1:3), tut Elia es doch. An diesem Ort äußerster Bosheit will Gott seinen Diener weiter erziehen. Gleichzeitig wird auch die Frau geformt. Es gibt eine Wechselwirkung.

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