1 Samuel 30:21-25

David verteilt die Beute

David fragt zuerst nach dem Wohlergehen derer, die zurückgeblieben sind, weil sie zu müde gewesen waren, um mitzuziehen. Der Ausdruck „zurückgelassen“ weist darauf hin, dass David darauf bestanden hat, dass sie nicht mehr weiterziehen sollten. Das ist wieder so eine Eigenschaft des Herrn Jesus. Es ist die Eigenschaft des Hirten, der nicht das Äußerste von seinen Schafen verlangt. Das ist der Grund, warum der Heilige Geist die Ereignisse in diesem Kapitel so ausführlich beschreibt. Das ist das Handeln des Herrn Jesus, der in Gerechtigkeit regieren wird und nicht nach dem Recht der Welt oder von fleischlichen Gläubigen.

Als die Beute ausgeteilt werden soll, entsteht Streit unter den Nachfolgern Davids. Hier kommt der Egoismus seiner Nachfolger zum Ausdruck. Es gibt solche, die meinen, mehr Rechte zu haben als andere. Erkennen wir das nicht wieder? David löst das hier wunderbar. Er bringt alles zurück auf die Grundlage der Gnade. Er spricht die „bösen und nichtswürdigen Männer“, die diesen egoistischen Vorschlag gemacht haben, als „meine Brüder“ an. Damit kommt er einem Widerstand gegen sie zuvor und verhindert auch den Verdacht einer Vorzugsbehandlung.

Er äußert keine harten Vorwürfe über dieses fleischliche Verhalten. Seine „milde Antwort wendet den Grimm ab“ (Spr 15:1a). Über die Beute spricht er, dass es das ist, „was der HERR uns gegeben hat“. David schreibt sich den Sieg nicht selbst zu, sondern dem HERRN. Er sagt sozusagen: „Was aber hast du, das du nicht empfangen hast?“ (1Kor 4:7a). Der Sieg wurde ihnen vom HERRN geschenkt. Wer wagt es dann, sich zu rühmen und zu sagen, dass er mehr Recht hätte als ein anderer?

Die Beute wird auf alle, die auf welche Weise auch immer am Kampf beteiligt waren, gleich verteilt. Die Zurückgebliebenen haben doch auf die „Geräte“ aufgepasst? Ist das keine wichtige Arbeit? Haben die Kämpfer vergessen, wie sie kurz zuvor Ziklag und alles, was sie besaßen, verloren haben?

So wird der Herr alles zu belohnen wissen, was für Ihn getan wird. Wir sind geneigt, nur auf das zu sehen, was ins Auge fällt, worüber die Menschen reden. Der Herr sieht auch den Kranken, der selbst nicht ausgehen kann, aber für sein Werk betet. Er sieht die Mutter, die viel beschäftigt ist mit der Sorge um die Kinder. Sollte das weniger wichtig sein als der Mann, der das Wort Gottes vor vollen Sälen predigen darf oder die Frau, die Zeit hat, um Kinderarbeit zu tun und Kinder mit dem Evangelium erreicht?

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