2 Chronicles 11:1

Einleitung

Rehabeam ist der erste König von Juda in der Situation eines in zwei Teile zerbrochenen Reiches, wovon er die direkte Ursache ist. Nach der Intention des Chronisten wird die Geschichte Rehabeams als Nachfahre Davids aus dem Blickwinkel der Gnade Gottes beschrieben. Der Schwerpunkt liegt deshalb auch auf dem, was an Rehabeam lobenswert ist. Wir sehen, dass er

1. gehorsam gegenüber dem Wort Gottes ist, das durch den Propheten zu ihm kommt (2Chr 11:1-4),

2. sein Reich stärkte durch die Befestigung der Städte (2Chr 11:5-12),

3. ein Zufluchtsort für Priester und Leviten des Zehnstämmereiches wird (2Chr 11:13-17) und

4. sich vor dem HERRN demütigt (2Chr 12:5-12).

Verbot, gegen Israel hinaufzuziehen

Rehabeam lässt den Bruch nicht einfach so auf sich beruhen (2Chr 11:1). Er will sich Israel wieder unterwerfen. Zu diesem Zweck stellt er eine große und geübte Armee zusammen. Doch der HERR lässt sein Wort an „Schemaja, den Mann Gottes“, ergehen, um sein Wort an Rehabeam und ganz Israel, das in Juda und Benjamin ist, zu richten (2Chr 11:2; 3).

Ein Mann Gottes ist einer, der auf Gottes Wegen bleibt, wenn die Masse davon abweicht. Ein Mann Gottes ist der Mann oder die Frau, die Gottes Rechte und Eigenschaften in einer Situation, in der diese nicht berücksichtigt werden, anerkennt, aufrechterhält und darstellt. Timotheus ist der Einzige, der im Neuen Testament so genannt wird (1Tim 6:11) und an dem Paulus die allgemeinen Merkmale eines Mannes Gottes beschreibt (2Tim 3:16; 17).

Das Wort des HERRN verbietet Rehabeam, gegen seine Brüder zu ziehen oder gegen sie zu kämpfen (2Chr 11:4). Der Grund scheint nicht so sehr darin zu liegen, dass er keinen Bürgerkrieg auslösen sollte, sondern vielmehr darin, dass er selbst die Ursache, der direkte Auslöser des Bruches ist. Er kann das Böse nicht mit Waffengewalt ungeschehen machen. Du kannst nicht von dem Herrn benutzt werden, um andere zu ermahnen, wenn du selbst Ermahnung brauchst.

Ein weiterer Grund ist, dass diese Angelegenheit vom HERRN ausgegangen ist. Er hat es zugelassen, wodurch sich sein Wort hierüber an Jerobeam erfüllt hat (1Kön 11:31). Es zeigt, dass Gott nicht von der Sünde überrumpelt werden kann. Das heißt nicht, dass Gott zur Sünde aufstachelt. Gott kann nicht sündigen und stiftet auch niemanden zur Sünde an (Jak 1:13b).

Wir können die Situation, die in Israel entstanden ist, auf die gegenwärtige Situation in der Gemeinde anwenden. Wir sehen, dass es Spaltungen gibt. Die Tatsache, dass Gott zulässt, dass es Trennungen gibt, ist, „damit die Bewährten unter euch offenbar werden“ (1Kor 11:19). Wir werden auch nicht dazu aufgerufen, die Trennungen in der Gemeinde ungeschehen zu machen. Wir werden dazu aufgerufen, „euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens“ (Eph 4:3). Wir können die Einheit des Geistes nicht machen, denn sie ist eine bestehende Einheit. Wir müssen sie bewahren und dies „mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen“ (2Tim 2:22).

Rehabeam und seine Männer sind so weise, auf „die Worte des HERRN“ aus dem Mund des Mannes Gottes zu hören. Sie ziehen nicht gegen Jerobeam in die Schlacht, sondern kehren nach Hause zurück.

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