2 Chronicles 20:16

Die Antwort des HERRN

Die Antwort des HERRN kommt. Er sendet seinen Geist in die Mitte der Gemeinde. Er sendet seinen Geist nicht auf Josaphat, was wir vielleicht erwarten würden, sondern auf Jachasiel, einen Leviten von den Söhnen des Asaph (2Chr 20:14). Der Geist ist frei in der Wahl seines Instruments, um den Willen Gottes bekannt zu machen.

Jachasiel wird nicht davon „überrascht“ worden sein, dass der Geist auf ihn kommt. Die Tatsache, dass er einer von Asaphs Söhnen ist, deutet darauf hin, dass er ein Sänger ist. Seine Aufgabe ist es, den HERRN zu loben. Diese Beschäftigung ist eine gute Vorbereitung, um vom Geist zum Wohl des Gottesvolkes, in dessen Mitte er steht, gebraucht zu werden.

Die Botschaft, die Jachasiel für Volk und König hat, ist eine Ermutigung (2Chr 20:15). Mit den Worten „Hört zu“ bittet er um besondere Aufmerksamkeit. Es ist ein Wort des HERRN selbst. Die Ermutigung besteht darin, dass sie sich von der großen Truppenstärke des Feindes nicht beeindrucken lassen sollen, weil sie selbst nicht gegen sie zu kämpfen brauchen. Gott wird nämlich für sie kämpfen. Sie sollten also die Macht des Feindes nicht mit ihrer eigenen Macht vergleichen, sondern mit der Macht Gottes. Und was für eine Chance hat denn dann der Feind noch?

Dass der Kampf nicht des Volkes, sondern des HERRN ist, geht wie ein Refrain durch das Alte Testament. Wir hören es aus dem Mund des Moses, als das Volk am Schilfmeer steht (2Mo 14:14), und dann hören wir es aus dem Mund Davids, als er Goliath gegenübersteht (1Sam 17:47). Jetzt hören wir es hier, als Josaphat einer großen feindlichen Streitmacht gegenübersteht. Für uns ist es auch so. Wir können den guten Kampf nur dann kämpfen, wenn wir uns bewusst sind, dass es tatsächlich der Kampf des Herrn ist. Deshalb wird uns für unseren Kampf auch die Waffenrüstung Gottes gegeben (Eph 6:10-18).

Jachasiel sagt, was geschehen wird (2Chr 20:16). Gott kann den Feind auf viele Arten schlagen. Er wählt jedoch einen Weg, der seinem Volk deutlich macht, dass der Sieg sein Werk ist. Jachasiel sagt dem Volk, was es zu tun hat. Sie sollen morgen zu dem Feind hinabziehen. Er informiert die Menschen darüber, wo der Feind jetzt ist und wo der Feind morgen sein wird. Gott kennt jeden Schritt des Feindes und auch den Weg, den er geht.

Welche Ermutigung ist das für sein Volk, sich Ihm für den Kampf anzuvertrauen. In gleicher Weise sagt Gott seinem Volk auch heute durch Menschen, die Er dazu befähigt, wo der Feind sich befindet, worauf es zu achten gilt, um nicht in eine geistliche Falle zu tappen. Der Platz, an dem Josaphat und das Volk die Feinde antreffen werden, ist „am Ende des Tals“. Es zeigt auf, dass die Demut und die Anerkennung der eigenen Unfähigkeit, von der das Tal ein Bild ist, mit einem Sieg für das Volk enden wird.

Die Begegnung mit dem Feind ist nicht dazu gedacht, einen Kampf mit ihm zu führen (2Chr 20:17). Noch einmal weist Jachasiel darauf hin, dass das Volk in diesem Krieg nicht kämpfen muss. Sie sollen sich nur aufstellen, stehen bleiben und zuschauen. Auf diese Weise können sie lernen, wie Gott für sein Volk eintritt. Er wird sie seine Erlösung sehen lassen. Seine Rettung, seine Erlösung ist mit ihnen, mit Juda und Jerusalem. Furcht und Bestürzung, die sich ihnen möglicherweise aufdrängen, wenn sie daran denken, dass sie dem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen werden, sind völlig grundlos. Sie dürfen furchtlos dem Feind gegenübertreten, denn „der HERR wird mit euch sein“. Und was gibt es zu befürchten oder zu erschrecken, wenn Er bei uns ist?

Das Wort des Propheten hat eine wunderschöne Wirkung auf Josaphat und das Volk. Sie sind tief beeindruckt vom Wort des HERRN. Sie alle fallen vor dem HERRN nieder und verneigen sich vor Ihm (2Chr 20:18). Hier ist nicht von einem willkürlichen „Fallen im Geist“ die Rede. So etwas ist der Heiligen Schrift völlig fremd. Was hier geschieht, geschieht bewusst durch alle Anwesenden.

Während Josaphat und das Volk in Anbetung vor dem HERRN liegen, erheben sich aus der Mitte der Leviten „von den Söhnen der Kehatiter und von den Söhnen der Korhiter, … um den HERRN, den Gott Israels, mit überaus lauter Stimme zu loben“ (2Chr 20:19). Die Kehathiter sind Leviten, deren Aufgabe es ist, für das Hochheilige zu sorgen (4Mo 4:4). Die Korhiter sind Nachkommen der Kehathiter (4Mo 16:1; 1Chr 6:38). Korah lehnte sich gegen den HERRN auf und wurde gerichtet (4Mo 16:1; 2; 31-33), aber die Gnade verschonte einige der Kinder Korahs (4Mo 26:11). Diejenigen, die das Hochheilige kennen (Nachkommen von Kehath) und diejenigen, die wissen, was Gnade ist (Nachkommen von Korah), erkennen in dieser Situation, dass es angebracht ist, „den HERRN mit überaus lauter Stimme zu loben“.

Das Gebet hat sich in ein Loblied verwandelt, und das, bevor auch nur ein einziger Feind besiegt wurde. Welch eine gebührende und wunderschöne Huldigung an Ihn, der aller Ehre würdig ist und der am höchsten geehrt wird, wenn wir Ihn für das loben, was noch kommen wird.

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