2 Chronicles 28:5

Die Zucht vom HERRN

Die Untreue Ahas’ hat Gottes Zucht über ihn zur Folge (2Chr 28:5). Gott wird hier „sein Gott“ genannt. Das liegt nicht daran, dass Ahas irgendeine Verbindung zu Gott hätte, sondern daran, dass Gott seine Rechte auf sein Land und seinen Vertreter in diesem Land nicht aufgibt. Ahas kann diese Rechte zwar verleugnen, aber deshalb gibt Gott sie noch nicht auf. Genau aus diesem Grund bringt Er Zucht über ihn und sein Volk (Amos 3:2). Er übt diese Zucht, indem Er ihn der Macht des Königs von Syrien und der Macht des Königs von Israel ausliefert.

Syrien und Ephraim haben sich zusammengetan, um sich gegen Assyrien stark zu machen. Gott benutzt dieses verwerfliche Bündnis der zehn Stämme mit Syrien als Zuchtrute für die beiden Stämme. Eine große Gruppe von Gefangenen wird vom König von Syrien nach Damaskus gebracht. Der König von Israel fügt Ahas einen schweren Schlag zu. Ahas hat sich dafür entschieden, auf den Wegen der Könige Israels zu wandeln (2Chr 28:2), und erfährt nun, was dabei herauskommt. Wer sich mit der Gottlosigkeit verbindet, erfährt Gottlosigkeit.

Pekach, dem König von Israel, wird die Gelegenheit gegeben, in Juda hundertzwanzigtausend Männer an einem Tag zu töten (2Chr 28:6). Dass so viele Männer, immerhin „tapfere Männer“, an einem Tag getötet werden, zeigt die Schnelligkeit und Heftigkeit dieses Gerichts des HERRN. Pekach ist dazu in der Lage, weil Juda – das heißt König und Volk, „sie“ – sich vom HERRN losgesagt hat. Das bedeutet nicht, dass Pekach und die zehn Stämme mit dem HERRN in Verbindung wären. Sie sind genauso vom HERRN entfernt und genauso gottlos. Aber Juda hat eine größere Verantwortlichkeit, weil der HERR noch immer in seinem Haus in Jerusalem in ihrer Mitte wohnt. Der Abfall beider Königreiche vom HERRN hat zu diesem beispiellosen brüderlichen Desaster geführt.

Ein Mann aus der Armee von Pekach wird besonders erwähnt. Das ist „Sikri, ein Held von Ephraim“ (2Chr 28:7). Sikri wird „Held“ genannt, aber er ist ein Held in einem anderen Sinn als zum Beispiel die Helden Davids. Die Helden Davids wurden im Kampf für David und gegen die Feinde Israels zu Helden. Sikri ist ein Held in den Augen der Menschen.

Er tötet drei Menschen, die zum Volk Gottes gehören. Er tut dies aus einem strategischen Gesichtspunkt heraus. Die Menschen, die er tötet, haben eine enge Beziehung zum König. Sie sind ein Familienmitglied, ein Hofmarschall und der Premierminister. Der Tod dieser Menschen wird Ahas‘ letzte Hoffnung auf jegliche Unterstützung in seiner unmittelbaren Umgebung zunichtegemacht haben. Diese Unterstützung muss er aber haben, denn er denkt nicht im Geringsten an den HERRN. In Jesaja 7 lesen wir den Zweck des Angriffs von Syrien und Israel. Ahas soll entthront und ein syrischer König über Juda eingesetzt werden, ein gewisser „Sohn Tabeals“ (Jes 7:6). Da zeigt sich, wie arg Ahas in die Enge getrieben ist. Es scheint, als ob es mit dem Haus David vorbei ist. Dann kommt Jesaja zu ihm. Ahas kann um ein Zeichen bitten. Seine Antwort ist unaufrichtig und heuchlerisch (Jes 7:10-13). Er setzt seit Langem seine Hoffnung auf Assyrien. Es besteht bei ihm nicht das geringste Verlangen, den HERRN um Hilfe zu bitten.

Dann kommt die Prophezeiung, nicht für Ahas, sondern für das Haus David, über die Jungfrau, die schwanger wird (Jes 7:14). Wir sehen dies in Matthäus 1 (Mt 1:18-23) in Erfüllung gehen. In diese dunkle Geschichte lässt Gott auf diese Weise das Licht der Zukunft leuchten. In Christus, der nach der Prophezeiung Jesajas von der Jungfrau geboren wird, bleibt die Lampe für das Haus David weiterhin brennend.

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