2 Chronicles 36:10-14

Jojakin wird König von Juda

Jojakin wird König, als er acht Jahre alt ist (2Chr 36:9). Er regiert nur für drei Monate und zehn Tage. Er ist jung und regiert nur kurz, aber das Urteil über ihn ist genauso negativ wie das über seinen Vorgänger. Auch „er tat, was böse war in den Augen des HERRN“. Nebukadnezar setzt seiner Herrschaft ein Ende, indem er ihn „beim Umlauf des Jahres … nach Babel bringen“ lässt (2Chr 36:10). Hier findet die zweite Deportation statt.

Mit dieser Deportation werden auch wieder „kostbare Geräte des Hauses des HERRN“ mitgenommen (2Chr 36:7). Nebukadnezar raubt nach und nach den Tempel leer. So ist die bekennende Christenheit dabei, der Gemeinde ihrer Wahrheiten zu berauben. Dies geschieht, indem man den biblischen Ausdrücken einen anderen Inhalt gibt. Bekehrung ist dann nicht mehr eine Umkehr zu Gott mit Reue über Sünden, sondern z. B. das Loslassen einer Gewohnheit, die einen selbst oder andere verletzt, eine Änderung des Sozialverhaltens.

Nebukadnezar macht seine Macht deutlich, indem er Zedekia zum König über Juda und Jerusalem macht. Zedekia ist nicht der Bruder von Jojakin, sondern sein Onkel. Er ist ein Sohn von Josia und der Bruder des Vaters von Jojakin.

Zedekia wird König von Juda

Dann wird Zedekia König von Juda (2Chr 36:11; 2Kön 24:18-20; Jer 37:1). Zedekia bedeutet „der HERR ist meine Gerechtigkeit“. Zedekia macht seinem Namen keine Ehre; denn er tritt die Gerechtigkeit des HERRN mit Füßen. Infolgedessen wird er diese Gerechtigkeit am eigenen Leib erfahren. Er ist der letzte König von Juda.

Zedekia ist eine schwache Figur und ein schlechter Mensch. Auch „er tat, was böse war in den Augen des HERRN, seines Gottes“ (2Chr 36:12). Er demütigt sich nicht vor dem Propheten Jeremia. Das kann man sagen, denn Jeremia spricht im Auftrag des HERRN, wörtlich: „aus dem Mund des HERRN“ (vgl. Jer 1:6-9; Jer 37:2). Zedekia lässt ihn zwar kommen, hört aber nicht auf seine Worte.

Dass er das Wort Jeremias ignoriert, bedeutet, dass er in Rebellion gegen Gott lebt. Das Ergebnis ist, dass er sich gegen Nebukadnezar auflehnt und damit den Eid bricht, den Nebukadnezar ihm auferlegt hat (2Chr 36:13; Hes 17:13-19). Dies bringt ihm eine einzigartige Erwähnung ein. Von ihm wird gesagt, dass er sowohl hartnäckig ist als auch, dass er sein Herz verstockt. Eine solche Kombination kommt nur hier in der Schrift vor. Er hat einen unbeugsamen Hals und ein verhärtetes Herz. Indem er sein eigenes Herz mutwillig verhärtet, beraubt er sich selbst der Chance zur Bekehrung. Dies wird durch die Worte „so dass“ angezeigt.

Die Gottlosigkeit ist nicht auf Zedekia beschränkt. Es heißt: „Wie der König so das Volk“. Alle Obersten der Priester und des Volkes begehen weit verbreiteten Treuebruch (2Chr 36:14; Hesekiel 8–11). Sie schließen sich den Gräueln der heidnischen Völker an und verunreinigen das Haus, das der HERR für sich in Jerusalem geheiligt hat. Sie vergreifen sich an allem, was der HERR verabscheut. Sie übernehmen die gesamte Lebensweise der Heidenvölker.

Wir sehen in dieser Endzeit Judas ein eindrucksvolles Bild für die Endzeit des Christentums, in der wir leben. Christen leben zunehmend in einer Weise, die der von Menschen ähnelt, die ohne Gott leben. Die letzten Tage sind dadurch gekennzeichnet, dass man sich selbst liebt und das Vergnügen mehr liebt als Gott (2Tim 3:1-5).

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