2 Chronicles 36:22

Rückkehr nach Jerusalem

Am Ende dieses Buches, in den 2Chr 36:22; 23, leuchtet ein Strahl der Hoffnung auf die Rückkehr eines Überrestes auf. In der hebräischen Bibel ist Chronika das letzte Buch des Alten Testaments. So schließt das hebräische Alte Testament mit diesem Wort der Hoffnung, der Erwartung der Wiederherstellung. Würden diese Verse fehlen, könnte der Leser am Ende des Buches von einem Gefühl der Verzweiflung übermannt werden.

Diese beiden Verse deuten an, dass das letzte Wort nicht das Gericht Gottes ist, sondern dass nach dem Gericht schon ein neuer Anfang wartet. Sie beschreiben den Beginn der Erfüllung der Verheißung aus 2Chr 36:21. Eine Erweckung oder Wiederherstellung ist immer das Werk Gottes. Deshalb lesen wir, dass Er den Geist Kores’ erweckt. Er tut dies gleich zu Beginn seiner Herrschaft, „im ersten Jahr“. Sobald der Zeitraum von siebzig Jahren vorbei ist, geht der HERR sofort ans Werk, um seine Verheißung einzulösen, die Er durch Jeremia gegeben hat.

Der Name von Kores wurde schon hundertsechzig Jahre zuvor vom HERRN erwähnt (Jes 44:28). Gott bringt durch ihn, der „sein Gesalbter“ genannt wird (Jes 45:1), das Gericht über Babel (im Oktober 539 v. Chr.). Kores erkennt an, dass er Gottes Diener ist und dass er seine Herrschaft über alle Königreiche „dem HERRN, dem Gott des Himmels“, verdankt (2Chr 36:23). Er erkennt auch an, dass Gott ihm befohlen hat, „ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem“. Das Haus soll für Ihn und nicht für die Juden gebaut werden.

Auch das Haus Gottes heute, die Gemeinde, ist kein Haus, in dem Menschen das Sagen haben, sondern Gott selbst. Die Gemeinde sollte nicht danach streben, von der Außenwelt als interessant und nützlich empfunden zu werden. Die Gemeinde soll sich nicht für die Welt attraktiv machen, sondern für ihren Bräutigam, Christus. In der örtlichen Gemeinde ertönt heute mehr und mehr die Frage: Wie kommen die Menschen am besten zu ihrem Recht? Die einzige Frage, die zählt, ist jedoch: Wie kommt Gott zu seinem Recht?

Kores macht zwei Dinge. Erstens gibt er allen, die zu Gottes Volk gehören, wer auch immer sie sein mögen, die Freiheit, nach Jerusalem zu gehen und Gottes Haus zu bauen. Zum anderen wünscht er jedem, der hinaufzieht, die Begleitung „des HERRN, seines Gottes“ auf seinem Weg. Das Erste ist ein Ruf in einer Weise, die das Gewissen eines jeden übt, der bekennt, zum Volk Gottes zu gehören. Niemand wird gezwungen zu gehen. Das Zweite bedeutet, dass jeder, der hinaufzieht, dies nicht aus eigener Kraft tun kann oder soll, sondern dass der HERR mit ihm geht.

Geistlich erfüllt sich dieses Wort jetzt für uns. Jeder, der bekennt, zur Gemeinde Gottes zu gehören, darf sich auf die Grundsätze besinnen, die uns Gottes Wort über die Gemeinde sagt. In der Praxis wird dies nur durch diejenigen geschehen, die in ihrem Gewissen geübt sind, während sie zugleich erkennen, dass in ihnen selbst keine Kraft ist, sondern dass der Herr mit ihnen ist.

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