2 Chronicles 5:13

Die Herrlichkeit des HERRN

Die Priester kommen heraus, damit der rechtmäßige Bewohner seinen Einzug halten kann (2Chr 5:11). Die Bedeutung der Sache rechtfertigt, dass die Besetzung der Abteilungen durch David noch nicht berücksichtigt ist (1Chr 24:3-19). Bei dieser Veranstaltung müssen alle Priester aus allen Abteilungen anwesend sein. Sie alle müssen Augenzeugen der Tatsache sein, dass der HERR in den Tempel einzieht. Sie sind dazu auch in der Lage, denn sie haben sich alle geheiligt. Wir können die Herrlichkeit des Herrn nur dann sehen, wenn wir uns Ihm hingegeben und geweiht haben.

Die Leviten und die Priester befinden sich an der Ostseite des Altars (2Chr 5:12). Die Ostseite ist die Seite, auf der die Sonne aufgeht. Es ist die Seite, auf der die Tür des Tempels ist, die dem Volk am nächsten ist. Als die Träger unter den Leviten ihren Dienst getan haben, treten nun die Sänger vor. Wenn der Herr Jesus den zentralen Platz in unserem Leben erhalten hat, werden wir zu Sängern. Dies gilt auch für die örtliche Gemeinde. Wenn der Herr Jesus dort im Mittelpunkt steht, wird dies im Lobgesang zum Ausdruck kommen.

Die Sänger stehen am Altar. Die Namen „Asaph, Heman, Jeduthun“ bedeuten nacheinander „einer, der versammelt“, „Getreuer“ und „Lobpreischor“. Das erinnert an das Versammeltsein der Gemeinde um den Altar (ein Bild des Tisches des Herrn), um dort in Treue als ein Lobpreischor den Herrn zu preisen und zu verherrlichen. Die Gemeinde tut dies als „Söhne“ Gottes und „Brüder“ untereinander und des Herrn Jesus. Der „Byssus“ lässt daran denken, dass sie nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten (Eph 1:6), sind.

Außer den Leviten sind auch Priester anwesend. Die Zahl der Priester beträgt einhundertzwanzig. Diese Zahl erinnert uns an die 120 Jünger, die nach der Himmelfahrt des Herrn Jesus im Obersaal sind (Apg 1:15) und dort auf die „Verheißung des Vaters“ (Apg 1:4) warten, also auf die Ausgießung des Heiligen Geistes. Die Priester blasen „wie ein Mann“ in die Trompete und lassen „mit einer Stimme“ ihren Gesang hören (2Chr 5:13). Diese Einmütigkeit sehen wir auch in Apostelgeschichte 2. Auch dort ist die Gemeinde nach der Ausgießung des Heiligen Geistes einmütig (vgl. Röm 15:5; 6). Sie tun alles gemeinsam (Apg 2:44; 46).

In ihrem Lobpreis hören wir den Hinweis auf das Friedensreich. Es ist ein Lobgesang, der nie verstummt: „Seine Güte währt ewig.“ Daraufhin wird das Haus des HERRN mit der Herrlichkeit des HERRN erfüllt. Nicht während des Opfers, sondern während des Singens über seine Güte kommt die Antwort aus dem Himmel in Form der Wolke. Die Güte Gottes zeigt sich in seiner Herrlichkeit, deren Ausdruck die Wolke ist. Gott wohnt bei den Lobgesängen seines Volkes (Ps 22:4).

Die Wolke, die hier das Haus erfüllt, hat das Volk aus Ägypten hinausgeführt (2Mo 13:21; 22) und durch die Wüste geführt (2Mo 40:36-38). Wir sehen diese Wolke der Herrlichkeit Gottes auch bei dem Herrn Jesus auf dem Berg der Verherrlichung (Mt 17:5), bei der Errichtung der Stiftshütte (2Mo 40:34; 35), nach der Priesterweihe (3Mo 9:23), bei der Gründung der Gemeinde (Apg 1:9; Apg 2:2) und beim Tempel des Hesekiel (Hes 43:4). Als Serubbabel nach der Rückkehr aus dem Exil den Tempel wieder aufbaut, sehen wir diese Wolke der Herrlichkeit nicht.

Die Priester können nicht in Gottes Gegenwart dastehen, um zu dienen (2Chr 5:14). Sie sind überwältigt von der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes im Tempel. Das ist die Situation im Alten Testament. Für uns ist das große Vorrecht, die Herrlichkeit des Herrn mit aufgedecktem Angesicht zu sehen (2Kor 3:18). Unter der Gnade werden wir nicht aus der Gegenwart Gottes vertrieben, sondern wir können in sie eintreten und die Herrlichkeit des Herrn Jesus sehen (Joh 17:24). In gewisser Weise können auch wir nicht stehen bleiben, wenn wir das Lamm sehen, „ein Lamm stehen wie geschlachtet“ (Off 5:6; 12): „Und die Ältesten fielen nieder und beteten an“ (Off 5:14). Wo Er ist, weichen der Mensch und sein Dienst.

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